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Der Tagesspiegel: DIHK fordert Verschiebung der Gesundheitsreform

Berlin (ots)

Die deutsche Wirtschaft hat eine Verschiebung der
Gesundheitsreform ins Spiel gebracht. Angesichts des Kompromisses 
über einen Gesundheitsfonds "wäre ich eher dafür, gar nichts zu 
machen", sagte Ludwig Georg Braun, Präsident des Deutschen Industrie-
und Handelskammertages (DIHK), dem "Tagesspiegel" (Montagausgabe). 
"Ich halte es für falsch, mit dem Gesundheitsfonds erneut 
Einnahmeverbesserungen in den Mittelpunkt zu stellen", monierte 
Braun. Der Fonds bedeute "noch mehr Staat in der Gesundheitspolitik -
das Gegenteil wäre aber richtig". "Auf der Einnahmenseite ist der 
Status Quo immer noch besser als ein solcher Fonds, der für lange 
Zeit die falschen Strukturen zementieren  würde."
Die Koalition solle zunächst durch zusätzlichen Wettbewerb für 
mehr Effizienz im Gesundheitswesen sorgen und "auf der Ausgabenseite 
ansetzen". Nötig sei ein Konzept, das bei allen Beteiligten - Ärzten,
Krankenhäusern, Krankenkassen, Industrie - für mehr Wettbewerb sorge.
Bestandteil dessen könne Braun zufolge sein, für die ambulante 
Versorgung in den Arztpraxen eine private Pflichtversicherung 
einzuführen. "Das könnte nicht nur enorm den Wettbewerb zwischen den 
Krankenkassen stärken. Gleichzeitig würden die Versicherten viel mehr
Eigenverantwortung lernen", sagte Braun. Teurer würde es dabei für 
Versicherte, die häufig zum Arzt gingen, weil sie ungesund lebten 
oder "den Arztbesuch als Sozialkontakt nutzen". Preiswerter sei es 
dagegen für Bürger, die seltener zum Arzt gingen, weil sie gesund 
lebten. Bei chronischen Erkrankungen und bei der stationären 
Behandlung im Krankenhaus solle aber die gesetzliche Versicherung 
bestehen bleiben, sagte Braun. Hier gehe es oft um Krankheiten, die 
das Leben bedrohen können. "Diese Risiken sollten solidarisch mit 
einem relativ niedrigen Beitragsniveau abgesichert werden."
Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622 
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