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Der Tagesspiegel

Der Tagesspiegel: WM-Organisationskomitee räumt florierenden Schwarzmarkt ein

Berlin (ots)

Das WM-Organisationskomitee (OK) hat erstmals die
Existenz eines florierenden Schwarzmarktes beim Ticketverkauf 
eingeräumt. "Es gibt viele Quellen, aus denen sich Profihändler 
bedienen. Wer entsprechend viel Geld bezahlt, kriegt jede Karte", 
sagte der für den Ticketverkauf zuständige OK-Vizepräsident im 
Gespräch mit dem "Tagesspiegel" (Freitag-Ausgabe). "Dass Karten 
früher oder später auf dem Schwarzmarkt landen, ist systemimmanent." 
Die englischen Fans hätten bei jedem ihrer Spiele die Übermacht 
gehabt. "Daran wird kein System etwas ändern. Es sei denn, der 
Gastgeber greift rigoros ein und verbietet gesetzlich jede Form des 
Schwarzhandels", sagte Schmidt. Das umstrittene 
Optionsticket-Programm wertete Schmidt als Erfolg. Bei 260.000 
Bestellungen auf den Wartelisten seien 240.000 Menschen noch ins 
Stadion gekommen.
Schmidt kündigte an, alle personenbezogenen Daten, die beim 
Kartenkauf erhoben wurden, bis zur kommenden Woche zu löschen: "Die 
Daten sind schon zum großen Teil vernichtet. Alle Daten werden wenige
Tage nach Turnierende gelöscht sein." Die Chiptechnologie mit dem 
möglichen Datenabgleich der personengebundenen Eintrittskarten nannte
der Ticketchef "ein Wagnis". Schmidt räumte heftige Kontroversen mit 
der Fifa über den Kartenverkauf ein. "In Zürich hatte man von Anfang 
an nicht daran gedacht, die Federführung an die deutschen 
Organisatoren abzugeben. Mein Grundverständnis stand dem entgegen", 
erzählte Schmidt. "Dabei war mir bewusst, dass die Fifa die Hoheit 
über ihre Kartenkontingente behalten wollte. Und natürlich war mir 
klar, dass die Fifa immer das letzte Wort hat."
Schmidt kritisierte auch das Marketinggebaren der Fifa. "Ihre 
Marketing-Strategie ist überdenkenswert, wirkt überreguliert. Aber 
wer Verträge in diesen Dimensionen abschließt, wie die Fifa das tut, 
hat gar keine andere Wahl", sagte Schmidt dem Tagesspiegel. Mit den 
Städten, die die Fanfeste mit lokalen Sponsoren finanzieren wollten, 
habe es ebenfalls Unstimmigkeiten gegeben.
Horst R. Schmidt, der auch Generalsekretär des Deutschen 
Fußball-Bundes (DFB) ist, forderte einen Verbleib Jürgen Klinsmanns 
als Bundestrainer. "Ich möchte, dass er bleibt, wir alle möchten das.
Wir werden im Juli eine Entscheidung haben, wir brauchen sie", sagte 
Schmidt. Der Verband solle sich stärker um die Nachwuchsförderung 
auch in der Bundesliga kümmern. "Das würde vielleicht Klinsmann die 
Entscheidung erleichtern."

Rückfragen bitte an:

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de

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