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Der Tagesspiegel: Union debattiert über Familienbild/ CSU-Abgeordnete gegen Elterngeld/ von der Leyen: Die meisten Mütter wollen arbeiten

Berlin (ots)

In der Union verschärft sich die Debatte über das
künftige Familienbild von CDU und CSU. Vertreter der CSU wandten sich
am Wochenende gegen zentrale politische Vorhaben von 
Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen (CDU). Die Ministerin 
selbst begrüßte den Vorstoß des hessischen Ministerpräsidenten Roland
Koch (ebenfalls CDU), der vor wenigen Tagen den Abschied seiner 
Partei vom traditionellen Familienideal und der klassischen 
Rollenverteilung zwischen Vätern und Müttern geforderte hatte. "Ich 
freue mich über die Unterstützung von Roland Koch", sagte die 
Ministerin dem in Berlin erscheinenden Tagesspiegel am Sonntag.
Widerstand von Teilen der Union provoziert vor allem das von der 
Ministerin geplante Elterngeld. Der familienpolitische Sprecher der 
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Johannes Singhammer, kritisierte, die 
Wahlfreiheit werde eingeschränkt, wenn der Staat sich in die 
Elternentscheidung zur Aufteilung von Berufs- und Familienarbeit 
einmische. Singhammer warnte davor, die klassische 
Alleinverdiener-Familie als "antiquiert und verzopft" darzustellen. 
"Wir dürfen nicht die Familien herabwürdigen, in denen ein Partner 
sich zu Hause um die Kindererziehung kümmert", sagte er dem 
Tagesspiegel. Der Abgeordnete wandte sich auch entschieden gegen 
Versuche, sich vom traditionellen Familienbild der CSU zu 
verabschieden: "Es wäre ein schwerer Fehler, wenn ein Programm kein 
Idealbild formuliert." Auch der CSU-Abgeordnete Andreas Scheuer 
forderte, Eltern frei wählen zu lassen, wie sie ihre Kinder aufziehen
wollten. Scheuer kündigte an, die CSU werde beim Elterngeld darauf 
achten, "dass gerade auch Paare mit nur einem Verdiener profitieren".
Die Familienministerin betonte dagegen, die Politik müsse auf 
veränderte Wünsche der Menschen reagieren. "Wir messen unsere 
Grundsätze daran, wie die Menschen heute tatsächlich leben und leben 
wollen", sagte sie. "Ein Großteil der Frauen und ein Großteil der 
Mütter wollen in ihrem Beruf bleiben." Wer die Voraussetzungen dafür 
schaffen wolle, dass wieder mehr Kinder in Deutschland geboren 
werden, müsse die Rahmenbedingungen modernisieren und etwa "für mehr 
Chancengleichheit in der Arbeitswelt für Mütter und Väter sorgen. 
"Für die Union ist es ein wertkonservatives Ziel, Familie heute 
lebbar zu machen", sagte die Ministerin. "Junge Frauen werden 
arbeiten. Die Frage ist aber, ob sie noch Kinder bekommen."
Der Text ist frei bei Nennung der Quelle "Der Tagesspiegel".
Mit freundlichen Grüßen
Tagesspiegel Politikredaktion
Tel. 030-26009389

Rückfragen bitte an:

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
thomas.wurster@tagesspiegel.de

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