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Der Tagesspiegel: Bundestrend entscheidend bei Landtagswahlen? Wahlforscher und Demoskopen sind skeptisch/Geringere Mobilisierung bei CDU und SPD erwartet

Berlin (ots)

Wird der Bundestrend - Kanzlerin Merkel und die CDU
eher im Hoch, schlechte Zahlen für die SPD und Parteichef Platzeck - 
bei den Landtagswahlen am 26. März in Baden-Württemberg, 
Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt entscheidend sein? Führende 
Wahlforscher und Demoskopen sind skeptisch. Matthias Jung, 
Vorstandssprecher der Forschungsgruppe Wahlen in Mannheim, sagte dem 
Berliner "Tagesspiegel am Sonntag": "Es gibt zwar eine tendenzielle 
Unterstützung durch den Bundestrend für die Union. Allerdings hingen 
Unions-Erfolge in den Ländern zuletzt auch stark mit der 
Unzufriedenheit vieler Wähler mit der früheren rot-grünen Koalition 
zusammen, was jetzt nicht mehr wirkt." Jung glaubt, "dass die 
Bundespolitik keine so starke Rolle spielen wird wie in vergangenen 
Landtagswahlen. Es werden keine Protestwahlen gegen den Bund sein."
Ähnlich sieht es Manfred Güllner, Leiter des Forsa-Instituts: "Die
Überlagerung durch Bundespolitik ist bei den Landtagswahlen geringer,
als man allgemein annimmt." Güllner will vor allem den Merkel-Effekt 
nicht überbewerten. Dieser gehe nicht zuletzt auf einen extrem hohen 
Rückhalt für die Kanzlerin bei den Unions-Anhängern zurück. "Was Frau
Merkel hilft, ist das Fehlen eines Gegenpols auf Seiten der SPD." Für
Parteichef Matthias Platzeck sei es noch zu früh, diese Rolle 
ausfüllen zu können, Vizekanzler Franz Müntefering könne sie nicht 
spielen.
Jung wie Güllner erwarten allerdings einen Effekt, der sich auch 
schon während der ersten großen Koalition von 1966 bis 1969 gezeigt 
hat. "Wie damals wird es Union und SPD etwas schwerer fallen, ihre 
Anhänger zu mobilisieren", meint Güllner. Und Jung merkt an: "CDU und
SPD können angesichts der intensiven Zusammenarbeit im Bund in den 
drei Ländern nicht so polarisieren, wie es sonst der Fall wäre."
Für Rückfragen: 030/26009-225

Rückfragen bitte an:

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
thomas.wurster@tagesspiegel.de

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