Alle Storys
Folgen
Keine Story von Der Tagesspiegel mehr verpassen.

Der Tagesspiegel

Der Tagesspiegel: Künast: Grüne haben Oppositionsrolle noch nicht gefunden

Berlin (ots)

Die Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag,
Renate Künast, hat erstmals eingeräumt, dass ihre Partei in der neuen
Oppositionsrolle noch nicht richtig Tritt gefasst hat. "Die 
Oppositionspartei muss noch erfunden werden, die innerhalb von drei 
Monaten so groß und glänzend dasteht", sagte Künast dem Berliner 
"Tagesspiegel am Sonntag". "Man kann auch nicht so tun, als ob wir 40
Prozent hätten". In der Opposition sei es mühsamer für seine 
Positionen Gehör zu finden.  Künast hält auf lange Sicht ein 
schwarz-grünes Bündnis für denkbar, weil es "das alte Lagerdenken" 
nun nicht mehr gebe. "Die Reduzierung auf alte Optionen ist weg. Die 
Debatte wird kommen, aber sie braucht Zeit".
Ungeachtet dessen übte die grüne Fraktionschefin scharfe Kritik an
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU).  Die Kanzlerin habe keine 
Prinzipien, wenn sie an Merkel denke, sagte Künast, dann packe sie 
der "heilige Zorn".  Merkel präsentiere  sich "jetzt als Hohe 
Priesterin von Werten", sagte Künast dem Tagesspiegel. "Mal abwarten,
aber ich glaube, wir können uns am Ende der von ihr angestoßenen 
Wertedebatte nichts kaufen".  Künast warf Merkel vor, beim Ringen um 
die Dienstleistungsrichtlinie einen "faulen Kompromiss" hingenommen 
zu haben, weil soziale Standards nicht eingehalten würden. Auch habe 
Merkel zugelassen, "dass die Föderalismusreform die Bildung komplett 
zerlegt". Dass Merkel nun mit der Wertedebatte komme sei "doch nur 
ein Deckmäntelchen, um die Leute einzulullen. Das ist der Versuch, 
noch die letzten Arbeiter der SPD wegzuholen", sagte Künast.
Für Rückfragen: Tel. 030/26009-225

Rückfragen bitte an:

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
thomas.wurster@tagesspiegel.de

Original-Content von: Der Tagesspiegel, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Der Tagesspiegel
Weitere Storys: Der Tagesspiegel
  • 24.02.2006 – 14:09

    Der Tagesspiegel: Berlin managt Wohnungsbestände falsch

    Berlin (ots) - Städte wie Berlin sollten ihre Wohnungsbestände besser managen, statt sie zu verkaufen. Diese Auffassung vertritt das Vorstandsmitglied der Eurohypo, Joachim Plesser in einem Interview mit dem Berliner Tagesspiegel (Samstagsausgabe). "Was jahrelang versäumt wurde, macht man nicht gut, in dem man jetzt zu Radikallösungen greift", sagte Plesser zur anhaltenden Diskussion um den in Berlin geplanten ...