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Der Tagesspiegel: Mehdorn: "Der Personalabbau wird sich abschwächen" - Bahnchef erwartet im Fernverkehr 2006 wieder schwarze Zahlen

Berlin (ots)

Bahnchef Hartmut Mehdorn rechnet mit einem
langsameren Personalabbau bei der Bahn. Zwar seien in den vergangenen
Jahren viele Stellen - "auf Grund von Rationalisierungsinvestitionen"
- gestrichen worden, sagte Mehdorn dem "Tagesspiegel"
(Montagausgabe). "Kunden verlangen moderne Züge und moderne Anlagen.
Und das heißt weniger Personal." Doch "das Gros der Anpassungen" sei
nun getätigt worden. Der Personalabbau werde sich deshalb
abschwächen.
Daneben laufen die Geschäfte der Bahn im Fernverkehr derzeit
offenbar gut. "Das Ergebnis in den ersten drei Monaten dieses Jahres
war besser als geplant", sagte Mehdorn dem "Tagesspiegel". Außerdem
sei die Auslastung der Züge "erfreulich gestiegen". Mehdorn betonte,
dass die Bahn Marktanteile vom Auto und vom Flugzeug gewinne. "Im
Fernverkehr haben wir 2004 nur deshalb rote Zahlen geschrieben, weil
wir viel in neue Züge investiert haben und viel für Zinsen ausgeben
mussten." 2006 rechnet der Bahnchef in der Sparte aber wieder mit
schwarzen Zahlen: "Nächstes Jahr werden wir wieder profitabel." Für
den Gesamtkonzern rechnet Mehdorn in diesem Jahr mit wachsenden
Gewinnen. "Wir trauen uns zu, deutliche Zuwächse zu erzielen. Im Jahr
2004 betrug die Verbesserung rund 400 Millionen Euro. Im laufenden
Jahr sind wir auf einem guten Weg."
Die Deutsche Bahn AG wäre aus Sicht Mehdorns schon bald reif für
einen Börsengang. "Wir denken dass wir ab 2006 Investoren finden
könnten, die Bahnaktien kaufen würden", sagte er. "Je eher wir Zugang
zu frischem Kapital über die Kapitalmärkte bekommen, desto eher wird
der Steuerzahler entlastet werden." Die Bahn habe aber "auch kein
Problem" damit, "2007 oder später an die Börse zu gehen".
Vom Berliner Senat wünscht sich Mehdorn eine stärkere
Unterstützung für die Wirtschaft. "Es gibt nur zwei Konzernzentralen
in Berlin: Schering und die DB AG. Dass es nicht mehr sind, liegt
wohl an der Einstellung des Senats zur Wirtschaft." Berlin sei
offenbar damit zufrieden, "Touristen- und Verwaltungsstadt, aber kein
Wirtschaftszentrum zu sein." Mehdorn kritisierte auch die Konditionen
für den Vertrag zum Betrieb der Berliner S-Bahn. Wegen der
Einschränkungen fahre die S-Bahn Verluste ein. "Wir müssen deshalb
ziemlich sparen und können für unsere Kunden nicht so investieren,
wie wir das gern täten." Der Vertrag werde zwar bis 2015 erfüllt
werden, sagte Mehdorn. "Bis zum Jahr 2013 wird es allerdings noch
Verluste geben. Das ist schmerzlich, weil es uns zwingen könnte,
Personal abzubauen."
Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an:
Der Tagesspiegel, Ressort Wirtschaft, Telefon: 030/26009-260
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel

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Der Tagesspiegel
Thomas Wurster
Chef vom Dienst
Telefon: 030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
Email: thomas.wurster@tagesspiegel.de

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