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Der Tagesspiegel: Der Tagesspiegel zum Besuch von Condoleezza Rice

Berlin (ots)

Da tut man wohl gut daran, den
Harmonie-Schlagzeilen nach dem Treffen Rice- Schröder nicht zu weit
zu trauen. Sie sollen die Atmosphäre für Bushs Besuch in Mainz
vorgeben. Doch so leicht lässt sich die Stimmung einer Nation nicht
umkehren. 70 Prozent der Deutschen glauben nach einer jüngsten
Umfrage, die USA planten einen Angriff auf Iran. Da kann Rice noch so
oft betonen, jetzt sei die Zeit für Diplomatie. Nach der
Irakerfahrung sitzt das Misstrauen tief. Bushs „Freiheit" klingt für
viele Europäer nach Angriffsdrohung; „Diplomatie" übersetzen sie als
„letzte Warnung", „auf keine Option verzichten" als Ankündigung eines
Militärschlags. Was Rice in Berlin vortrug, klang wie eine Einladung
zu Kooperation und Arbeitsteilung. Im Nahen Osten wird Amerika nach
der lähmenden Passivität in der Spätzeit Jassir Arafats aktiv. Der
Druck auf Israel ist bereits sichtbar. Die entscheidende Probe aber
ist Iran. Für Rice liegt der Fall ganz anders als der Irak; Europa
und die Mullahs haben die Entwicklung in der Hand, durch einen
verlässlichen Vertrag über das nachweisliche Ende der
Urananreicherung. Im Ziel sind sich Amerika, Europa und die
Internationale Atomenergiebehörde (IAEO) einig: Iran darf keine
Atomwaffen haben, die es eines Tages gegen Israel richten könnte.
Deutschland hat da eine besondere Verantwortung. Seit anderthalb
Jahren verhandelt Europa mit Teheran, das Abkommen vom Herbst 2003
hat Iran im Sommer 2004 gebrochen. Nur aus Rücksicht auf die EU, die
sich mehr Zeit erbittet, haben die USA den Fall noch nicht in die UN
getragen, wie es die IAEO-Statuten vorsehen. Bush unilateral, Europa
multilateral? Hier ist es bisher umgekehrt. Und wenn Europas
Bemühungen scheitern? Anders als in Nordkorea könnten UN-Sanktionen
in Iran greifen, die Wirtschaft ist international abhängig, das Volk
nicht bereit, Not zu ertragen. Vorausgesetzt, Russland und China
legen kein Veto ein. Auch da kann Schröder mit seinen
Sonderbeziehungen vielleicht helfen. Der Kanzler will mehr
internationale Verantwortung? Rice hat ein Angebot gemacht.
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel

Rückfragen bitte an:

Der Tagesspiegel
Thomas Wurster
Chef vom Dienst
Telefon: 030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
Email: thomas.wurster@tagesspiegel.de

Original-Content von: Der Tagesspiegel, übermittelt durch news aktuell

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