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Pressestimmen: Interview Rudolf Scharping

Berlin (ots)

Berlin. Der frühere Verteidigungsminister Rudolf
Scharping (SPD) hat sich kritisch zur gegenwärtigen Politik in
Deutschland geäußert. Dem Berliner "Tagesspiegel am Sonntag" sagte
Scharping ein Jahr nach seiner Entlassung aus dem Amt: "Unser Land
steckt in großen wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen.
Freiheit und eigene Veranwortung, stärkere Wirtschaftsleistung und
angemessene Sicherheit, diese Grundorientierungen könnten in den
politischen Entscheidungen besser sichtbar werden."
Als Politiker habe er die Erfahrung machen müssen, oft "zu früh
dran" gewesen zu sein, sagte Scharping. Im Nachhinein hätten sich
seine Einschätzungen aber als richtig erwiesen. Doch "wer politisch
zu früh kommt, den bestraft die Partei". Als Beispiele nannte
Scharping die Notwendigkeit zur Haushaltskonsolidierung, den
Asylkompromiss, den Kosovokrieg und die Reform der Bundeswehr. Selbst
"die Präsentation glücklicher Lebensumstände anhand eines
Badeurlaubs" sei inzwischen "Standard geworden", sagte der ehemalige
Verteidigungsminister unter Anspielung auf seine Fotogeschichte im
Sommer 2001.
Gegenüber Bundeskanzler Gerhard Schröder, der ihn im Juli 2002 als
Verteidigungsminister entließ, empfinde er weder Wut noch
Enttäuschung, sagte Scharping. Vor einem Jahr sei das "vollständig
anders" gewesen. "Das wollte ich im Wahlkampf aber nicht rauslassen."
Äußerer Druck sei für ihn auch nicht das Belastendste, sagte der
SPD-Politiker. "Schlimmer ist, wenn der Kampf um Macht, um immer mehr
Macht, Menschen, die einmal Überzeugungen hatten, zu Verrätern an der
Sache macht."
Scharping lobte seinen Nachfolger Peter Struck als guten
Verteidigungsminister. Allerdings sei nach seiner Entlassung "noch
keine Weiche anders gestellt worden. Man fährt auf den gelegten
Gleisen, vielleicht hier und da ein bisschen langsamer, oder es
werden andere Fähnchen aus dem Fenster gehängt, aber die Gleise, die
Richtung, die ist die gleiche und die richtige."
(Wortlaut folgt separat)
Inhaltliche Rückfragen unter Tel. 030/26 009 225
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel

Rückfragen bitte an:

Der Tagesspiegel
Thomas Wurster
Chef vom Dienst
Telefon:030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
Email:thomas.wurster@tagesspiegel.de

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