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Bauarbeitsmarkt im Herbst 2008: Fachkräfte bleiben knapp - Bauwirtschaft braucht neue Ausbildungsoffensive

Berlin (ots)

"Fachkräfte bleiben am Bau knapp. Wir brauchen eine
neue Ausbildungsoffensive." Diese Auffassung vertrat heute in Berlin 
der Präsident des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, Prof. 
Dr.-Ing. Hans-Peter Keitel, im Rahmen seiner Herbstpressekonferenz. 
Trotz einer zufriedenstellenden Entwicklung der Bauproduktion werde 
die Zahl der Beschäftigten im deutschen Bauhauptgewerbe 2008 
voraussichtlich um 1,6 % auf nur noch 703.000 Beschäftigte sinken. 
Für die deutsche Bauindustrie sei dies nicht Ausdruck eines 
nachlassenden Bedarfs, sondern eines zunehmenden Engpasses auf dem 
Arbeitsmarkt für Baufachkräfte.
Was den Nachwuchs an gewerblichen Baufachkräften angehe, steuere 
die Branche auf eine demografische Falle zu, befürchtet Keitel. Zum 
einen sei die Arbeitskräftereserve, auf die die Unternehmen in den 
vergangenen Jahren hätten zurückgreifen können, inzwischen wieder in 
den Markt integriert worden. In Westdeutschland seien im August 2008 
vier Arbeitslose auf eine gemeldete offene Stelle gekommen; im 
gesamtwirtschaftlichen Durchschnitt seien dies 4,4 Arbeitslose 
gewesen. Zum anderen schieden Jahr für Jahr etwa 18.000 Mitarbeiter 
aus dem Berufsleben aus, denen jedoch z. Z. nur etwas mehr als 12.000
Nachwuchskräfte gegenüber stünden. Die deutsche Bauwirtschaft müsse 
deshalb für ein attraktiveres Image der gewerblichen Bauberufe 
sorgen, erklärte Keitel. Ansonsten werde sich die Branche im 
bevorstehenden Wettbewerb der Wirtschaftzweige um die kleiner 
werdende Zahl von Nachwuchskräften nicht behaupten können. Darüber 
hinaus müsse die Weiterbildung der vorhandenen Arbeitskräfte forciert
werden; unausgeschöpfte Qualitätsreserven könne sich die Branche 
nicht länger leisten. Schließlich sei auch die 
Ausbildungsbereitschaft der Unternehmen weiter zu steigern. Leider 
stoße diese jedoch an Grenzen; jedes siebte Unternehmen habe im 
vergangenen Jahr keine geeigneten Bewerber für seine 
Ausbildungsplätze gefunden. Der Grund: Mangelnde Ausbildungsreife der
Bewerber.
Im Bereich der akademischen Führungskräfte habe sich inzwischen 
eine Ingenieurlücke aufgetan, erläuterte Keitel. Im Durchschnitt des 
vergangenen Jahres hätten nach Schätzung des Hauptverbandes 9.100 
offene Stellen für Bauingenieure etwa 5.700 arbeitslosen 
Bauingenieuren gegenüber gestanden. Über die Einstellung von 
Hochschulabsolventen lasse sich diese Bauingenieurlücke nicht 
schließen. Seit Jahren gingen die Absolventenzahlen im 
Bauingenieurwesen zurück, zuletzt im Jahre 2007 auf nur noch 3.083 
Hochschulabgänger. Gleichzeitig sei eine zunehmende 
Qualifizierungslücke zu beobachten. Derzeit starteten drei von vier 
Studienanfängern im Bauingenieurwesen in Bachelorstudiengängen, nur 
noch jeder vierte in einem Diplom-Studiengang. Qualitativ fielen 
jedoch die Bachelorabschlüsse hinter die bisherigen Diplomabschlüsse 
zurück. Keine deutsche Universität und nur die Hälfte der 
Fachhochschulen könnten derzeit im Bauingenieurwesen eine 
berufsqualifizierende Bachelorausbildung anbieten. Keitel: 
"Hochschulpolitik und Bauindustrie müssen hier gemeinsam 
gegensteuern. Für uns heißt das: Stärkere Einbeziehung der 
Arbeitgeber in die Qualitätssicherung der Studiengänge, 
Sicherstellung berufsqualifizierender Bachelorabschlüsse und Erhalt 
der Praxisorientierung der Fachhochschulen."
Auch im Internet abrufbar: www.bauindustrie.de

Pressekontakt:

Ansprechpartner: Dr. Heiko Stiepelmann
Funktion: Stellv. Hauptgeschäftsführer und
Leiter der Hauptabteilung Volkswirtschaft,
Information und Kommunikation
Tel: 030 - 21286 140, Fax: 030 - 21286 189
E-Mail: Heiko.Stiepelmann@bauindustrie.de

Original-Content von: Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V., übermittelt durch news aktuell

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