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Deutsche Umwelthilfe e.V.

Dosenpfand-Gegner zunehmend im Handel isoliert
Aldi, Lidl, Norma und Plus kommen voraussichtlich zum 1. Oktober mit eigenem Pfandsystem

Berlin, Düsseldorf, Radolfzell (ots)

Deutsche Umwelthilfe: Getränkeversorgung ist sichergestellt -
Boykottandrohung der Einweglobby betrifft nur noch 9 % der
gehandelten Getränke
Der überwiegende Teil des deutschen Handels bereitet sich mit
Hochdruck auf das Ende der Übergangsregelung beim Dosenpfand vor.
"Die Verweigerungsfront beim Dosenpfand bröckelt", so Jürgen Resch,
Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe e.V. (DUH). "Nach
einer Umfrage der DUH fehlt nur noch für 9 Prozent der Getränke ein
Rücknahmesystem. Die Getränkeversorgung in Mehrweg und korrekt
bepfandetem Einweg ist selbst bei einer andauernden Hitzewelle
sichergestellt." Die DUH zeigte sich belustigt vom neu aufgetauchten
Schreckgespenst eines Getränkenotstandes als Folge des Dosenpfandes:
"Der durstige Kunde findet zu jeder Zeit ein umfassendes
Getränkeangebot."
Am Wochenende hatte der Einweg-Wasserkonzern Nestle durch seinen
Deutschland-Chef Gustav-Alex Quast vor einer Getränkenot als Folge
des Dosenpfands gewarnt und die Bevölkerung zu Vorratskäufen
aufgefordert. Resch verwies auf identische Warnungen zum
Jahreswechsel von Seiten der Einweg-Brauereien. "Niemand wird
verdursten - der für den Sommer angekündigte Getränkenotstand wird
ebenso wenig eintreten wie es im Januar 2003 keinen Biernotstand
gab." Nach Berechnungen der DUH werden von den derzeit ca. 33,5 Mrd.
Litern Getränke in Deutschland knapp 31 Mrd. Liter im Einklang mit
der Verpackungsverordnung gehandelt. Nur für 13 % der Softdrinks, 6 %
des Bieres und 10 % des Mineralwassers fehlt aufgrund des von Metro,
Rewe und Tengelmann inszenierten Boykotts derzeit ein
Rücknahmesystem. "Sollte es beim morgigen Gespräch im Berliner
Umweltministerium kein Einlenken der Boykotteure geben, so werden
sich Getränkefachhandel und Discounter freuen, deren Marktanteile zu
übernehmen", so Resch.
Nach Angaben der Deutschen Umwelthilfe e. V. haben sich
insbesondere die über 10.000 auf Mehrweg setzenden Getränkefachmärkte
und tausende selbstständiger Lebensmittelhändler rechtzeitig auf die
seit 1. Januar geltende Rechtslage vorbereitet und gehen für den Fall
der Boykottumsetzung von Metro, Rewe und Tengelmann von einem
weiteren, deutlichen Umsatzschub aus.
Die Dosenpfand-Boykotteure geraten im Handel zunehmend in die
Minderheit. Denn Getränkefachhandel und die zahlreichen kleinen
Lebensmittelhändler fühlen sich schon länger nicht mehr vom
Hauptverband des Deutschen Einzelhandels (HDE) vertreten. Von den
großen Handelsunternehmen wird vor allem das mittelständische
Unternehmen Edeka vom Dosenpfand profitieren: Noch vor dem 1. Oktober
will Edeka die in Süddeutschland erfolgreich erprobte Konzentration
auf Mehrweggetränke auf alle 14.000 Edeka-Händler bundesweit
ausdehnen. Getränke in Einweg wird es nach Informationen der DUH bei
Edeka in beschränktem Umfang im Rahmen des PetCycle-Systems geben,
das schon heute über ein bundesweites Rücknahmesystem verfügt und für
das durch von Verwendung von Mehrwegkästen keine spezielle
Rücknahme-Infrastruktur benötigt wird. Auch die ausländischen
Mineralwässer wie Vittel und Evian (1,5 Liter-Flaschen in
Mehrwegkästen) verhalten sich seit langem gesetzes-konform durch den
erhöhten Einwegpfandsatz und die Rücknahme in allen Verkaufsstellen.
In aller Stille haben in der vergangenen Woche die Discounter ihre
Anstrengungen intensiviert, eigene durchgängige Pfandsysteme zum 1.
Oktober 2003 einzurichten. Nach Informationen der Deutschen
Umwelthilfe e. V. arbeiten nun Aldi, Lidl, Norma und Plus mit
Hochdruck am Aufbau gesetzeskonformer Insel-Lösungen. Nach Gerüchten
aus Branchenkreisen überlegen derzeit mindestens zwei Discounter,
zukünftig auch wieder Getränke in Mehrweg in ihr Sortiment mit
aufzunehmen.
Für alle Handelsunternehmen, insbesondere auch Kioske und
Tankstellen, die weiterhin auf Einweg setzen wollen, bietet sich
zudem das PetCycle-Einwegsystem mit seinen 200 verschiedenen
Produkten an, für das ein bundesweites Rücknahmesystem existiert.
PetCycle rechnet nach Informationen der DUH mit einer
Umsatzverdopplung von 380 auf 800 Mio. Litern im Jahr 2003 im
Vergleich zum Vorjahr.
Für Rückfragen
Jürgen Resch
Deutsche Umwelthilfe e.V. 
Güttinger Str. 19
78315 Radolfzell
Tel. mobil: 0171 3649170 
Tel. 07732/9995-0
Fax. 07732/9995-77
Email:  resch@duh.de
Günther Guder
Bundesverband des Deutschen Getränkefachgroßhandels e.V. 
Monschauer Str. 7
40549 Düsseldorf
Tel. mobil: 0172 2424950
Tel. 0211/683938
Fax. 0211/683602
Email:  GFGH_Verbaende@compuserve.com

Original-Content von: Deutsche Umwelthilfe e.V., übermittelt durch news aktuell

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