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Novo Nordisk Pharma GmbH

Politik statt Wissenschaft - Diabetiker tragen die Folgen

Berlin (ots)

"Was hier und heute in Deutschland passiert,
ist einzigartig auf der Welt, einzigartig in der
Wissenschaftsgeschichte und wissenschaftlich nicht zu erklären,
sondern nur politisch", so Priv.-Doz. Dr. med. Thomas Kunt, Deutscher
Repräsentant in der Richtlinienkommission der "International Diabetes
Federation" (IDF), dem höchsten Diabetologie-Dachverband, anlässlich
der gestrigen gemeinsamen Pressekonferenz von Novo Nordisk und Lilly
Deutschland in Berlin. "Das deutsche Institut für Qualität und
Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen IQWIG kommt bei der Bewertung
der Vor- und Nachteile kurzwirksamer Insulin-Analoga zu einem
Ergebnis, das in krassem Widerspruch zu den Bewertungen sämtlicher
internationaler Gremien steht. Auf Basis der gleichen Studien- und
Datenlage kommen international anerkannte Institute zu einer
positiven Bewertung der modernen kurzwirksamen Insulin-Analoga.
Darüber hinaus werden Patienten durch die inkorrekten Unterstellungen
aus den Sicherheitsdaten noch zusätzlich verunsichert", erläutert
Kunt.
Vor dem Hintergrund des drohenden Wegfalls der Verordungsfähigkeit
der gesamten Klasse der kurzwirksamen Insulin-Analoga als Folge des
IQWIG-Berichtes vom 15. Februar hatten die beiden führenden
forschenden Diabetes-Unternehmen eine Experten-Runde zusammengerufen,
um auf die negativen Auswirkungen hinzuweisen. Ob Kassenpatienten
zukünftig noch Zugang zu diesen modernen Insulinen haben werden,
steht derzeit beim Gemeinsamen Bundesausschuss der Ärzte und
Krankenkassen (G-BA) zur Entscheidung an.
"Ich werde mit all meiner ärztlichen und wissenschaftlichen
Erfahrung unbeeinflusst von Industrieinteressen darum kämpfen, dass
keine Arzneimitteltherapien von der Verordnungsfähigkeit auf Grund
fehlerhafter oder unzureichender Arbeit des IQWIG ausgeschlossen
werden. Im Interesse der etwa 70 Mio. GKV-Mitglieder in Deutschland
betrachte ich es als eine Unmöglichkeit, wenn aus den Beiträgen der
gesetzlich Versicherten, die doch für die Versorgung im
Krankheitsfall gedacht sind, ein Institut finanziert wird, das unter
bewusster Ausgrenzung vorliegender wissenschaftlicher Erkenntnisse
fachlich unvertretbare Entscheidungen trifft. In dieser Einstellung
weiß ich mich einig mit der Entscheidung des
Bundesverfassungsgerichts vom 6.12.2005", so Prof. Dr. med. Heinz
Letzel, Mitglied des Humanwissenschaftlichen Zentrums der LMU,
München.
"Novo Nordisk ist seit 82 Jahren in der Diabetes-Forschung tätig
und hat viele Innovationen herausgebracht, so auch die Klasse der
Insulin-Analoga. Wir werden uns weiter in der Forschung engagieren,
egal wie die Politik entscheidet. Ich befürchte allerdings, dass der
Therapiestandard für Diabetes in Deutschland auf ein Maß gedrückt
werden soll, das weit unter dem etablierten Standard der europäischen
Nachbarländer liegen wird. Wir würden das für die betroffenen
Patienten sehr bedauern", so Dr. med. Markus Leyck Dieken,
Geschäftsführer Novo Nordisk Pharma GmbH.
"Die Bewertungsmethodik des IQWIG und die zugrunde gelegten
Studien bilden nur die halbe Wahrheit ab, die andere Hälfte ergibt
sich aus den realen Anforderungen im Alltag. Die optimale
Blutzuckereinstellung beim Diabetes mellitus ist eine sehr
individuelle Therapie. Wir sind der Meinung, dass die Auswahl der
heute zur Verfügung stehenden Insuline erhalten bleiben muss, um
jeden Patienten individuell und konsequent therapieren zu können. Die
kurzwirksamen Insulin-Analoga müssen aus diesem Grund auch weiterhin
für alle Kassenpatienten verordnungsfähig bleiben", so Dr. med. Nick
Schulze-Solce, Mitglied der Geschäftsführung der Lilly Pharma Holding
GmbH.
"Randomisierte kontrollierte Studien und Metaanalysen beschreiben
nicht die Therapiewirklichkeit und stellen keineswegs die alleinigen
Grundlagen für die Evidenzbasierte Medizin dar, was noch nicht einmal
das IQWIG selbst bestreitet. Die Expertise des Arztes und das
Befinden des Patienten sind die wichtigsten Voraussetzungen für die
adäquate Therapie. Und deshalb gibt es für eine Vielzahl von
Diabetes-Patienten keine Alternative zu den kurzwirksamen
Analog-Insulinen", so Dr. med. Rolf Renner, Diabetologe am
Endokrinologikum München.
Kurzwirksame Analoga haben sich seit 10 Jahren als eine
wesentliche Verbesserung bei der Therapie des Diabetes mellitus
durchgesetzt. International von der Wissenschaft empfohlen - nicht
als Luxusversorgung, sondern als ein die Lebensqualität verbesserndes
und die Langzeitfolgen verringerndes modernes Insulin. Beim
Humaninsulin muss sich der Patient exakt nach der Wirkweise des
Medikamentes richten. Das analoge Insulin gestattet dem Patienten,
wieder ein normales Leben zu führen. In Deutschland sind etwa 400.000
Patienten auf diese modernen Insuline eingestellt, das entspricht
einem Anteil von ca. 40 Prozent, in anderen europäischen Ländern ist
der Anteil deutlich höher, in Großbritannien sind es annähernd 80
Prozent.
Der Beschlussentwurf des G-BA steht in krassem Widerspruch zu der
Verlautbarung der Bundesregierung, Patienten stärker am medizinischen
Fortschritt teilhaben zu lassen und insbesondere die Versorgung
chronisch Kranker zu stärken. Wenn eine Therapie mit Humaninsulin die
individuellen Patientenanforderungen nicht abdeckt, muss die
Verordnung eines Analog-Insulins auch weiterhin problemlos möglich
sein, waren sich die Experten einig.

Pressekontakt:

Ansprechpartner Agentur:
WEFRA PR
Lothar Besançon
Mitteldicker Weg 1
63246 Neu-Isenburg/Zeppelinheim
Telefon: 069 / 69 5008-46
E-Mail: lb@wefra.de

Original-Content von: Novo Nordisk Pharma GmbH, übermittelt durch news aktuell

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