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Malawi: Tausende Kinder auf Tabakplantagen nikotinvergiftet / Kinderhilfswerk Plan fordert Verantwortung von Tabakkonzernen

Hamburg (ots)

Schätzungsweise 78.000 Kinder arbeiten in Malawi
auf Tabakplantagen. Zum Teil sind sie erst fünf Jahre alt. Im Schnitt
verdienen sie 17 US-Cent pro Tag und müssen bis zu zwölf Stunden 
schuften. Eine Studie von Plan International kommt zu dem Ergebnis, 
dass die Kinder über den ständigen Hautkontakt mit den Tabakblättern 
bis zu 54 Milligramm Nikotin täglich aufnehmen. Das entspricht einem 
Konsum von 50 Zigaretten pro Tag.
Da die Kinder ohne Handschuhe und Atemschutz arbeiten, leiden 
viele unter der so genannten grünen Tabakkrankheit. Diese äußert sich
in Form von starken Kopf- und Bauchschmerzen, Husten, Atembeschwerden
und Muskelschwäche. "Es fühlt sich an, als ob man keine Luft mehr 
bekommt. Das Atmen tut so weh, dass der ganze Brustkorb brennt. Dann 
kommt die Übelkeit und mit dem Übergeben spuckt man Blut," beschreibt
eines der befragten Kinder der Plan-Studie die Symptome der 
Tabakvergiftung.
Marianne M. Raven, Geschäftsführerin von Plan Deutschland: "Die 
Studie zeigt, dass Tabakproduzenten die Kinder rücksichtslos 
ausnutzen. Für gerade mal 17 US-Cent am Tag müssen sie ihre 
Gesundheit aufs Spiel setzen. Plan fordert, dass die multinationalen 
Tabakproduzenten sich sofort ihrer sozialen Verantwortung stellen und
das Recht der Kinder auf Gesundheit und Schutz respektieren. 
Arbeitgeber, die sich nicht an die Schutzgesetze für arbeitende 
Kinder halten, müssen bestraft werden."
Malawi ist einer der größten Tabakproduzenten weltweit. In dem 
südostafrikanischen Land verdienen vier Fünftel der Menschen ihren 
Lebensunterhalt direkt oder indirekt mit dem Anbau von Tabak.  Plans 
Studie ist die erste, die betroffene Kinder direkt zu den Folgen der 
Arbeit auf den Tabakplantagen befragt hat. Insgesamt nahmen 44 Kinder
aus drei Distrikten an der Studie "Harte Arbeit, lange Arbeitszeiten 
und schlechte Bezahlung" teil. Die Kinder beklagten nicht nur 
körperliche Folgen durch den Kontakt mit den Tabakblättern, sie gaben
auch an, von ihren Arbeitgebern geschlagen, missbraucht und oft genug
nicht wie vereinbart bezahlt zu werden.
Die komplette Studie sowie Fotos sind über die Pressestelle 
erhältlich.

Pressekontakt:

Pressestelle Plan International Deutschland e. V
Bramfelder Str. 70
22305 Hamburg
Ute Kretschmann Tel: 040 - 61140- 152 / -251
Claudia Ulferts Tel: 040 - 61140- 267
presse@plan-deutschland.de

Original-Content von: Plan International Deutschland e.V., übermittelt durch news aktuell

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