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KI-Cockpit

Prof. Dr.-Ing. Doris Aschenbrenner: Interview am Rande der Berliner Konferenz "Lets talk about data: No data – no AI“.

Prof. Dr.-Ing. Doris Aschenbrenner: Interview am Rande der Berliner Konferenz "Lets talk about data: No data – no AI“.
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Doris Aschenbrenner ist Professorin für Digitale Methoden in der Produktion, Hochschule Aalen Leitung des Forschungsteams Human in Command. Am Rande der Berliner KI-Konferenz "Lets talk about dat: No data – no AI“ gab sie folgendes Interview.

W er sind Sie und woran forschen Sie?

Ich bin Doris Aschenbrenner, Professorin für Digitale Methoden in der Produktion an der Hochschule Aalen – gefördert durch die Carl-Zeiss-Stiftung. Mit meinem Team Human in Command erforsche ich, wie der Mensch auch in hochautomatisierten, KI-basierten Produktionsumgebungen die zentrale Rolle behält. Ein Fokus liegt auf nachhaltiger Produktion und zirkulären Wertschöpfungssystemen.

Wie sagen Sie zur Konferenz „No data – no AI“ in Berlin? Es war inspirierend und zukunftsweisen. Ich bin überzeugt, dass wir viele Prozesse in der Recyclingbranche weiter automatisieren – und damit effizienter und kosteneffektiver machen können –, wenn wir stärker in Richtung KI und Daten investieren.

Worum geht es in Ihrem aktuellen Projekt? Im Projekt RecycleBot entwickeln wir eine KI-gestützte Roboterlösung für das Kunststoffrecycling. Sortieranlagen haben heute eine enorme Materialvielfalt – viele Schritte werden noch manuell und körperlich belastend ausgeführt. Unser Ansatz kombiniert Bildverarbeitung, Greifroboter und „Hybrid Intelligence“: Der Roboter sortiert Kunststoffteile und lernt dabei vom Menschen. Es entsteht eine flexible Teilautomatisierung, die unterstützt statt ersetzt. Das Projekt, mit fast 3 Mio. Euro Förderung des Bundesumweltministeriums, befindet sich in der Abschlussphase, ein Prototyp ist bereits im Einsatz.

Wo stellen Sie die Ergebnisse vor? Zunächst bei der VDI-Veranstaltung Smart Robotik in München, wo wir zeigen, wie Robotik in die Kreislaufwirtschaft eingebettet werden kann. Kurz darauf diskutierten wir aktuell bei Let’s Talk About Data in Berlin, welche Daten für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft vorhanden sind – und welche fehlen. Denn ohne gute Daten kann KI im Recycling nicht sinnvoll arbeiten.

Was folgt als Nächstes? Wir starten zum Januar 2026 das Projekt REPAIR: Wir erforschen, wie Elektronikgeräte automatisiert demontiert, repariert oder wiederaufgearbeitet werden können. Ziel ist, Unternehmen beim Aufbau zirkulärer Prozesse für Elektronik zu unterstützen – KI-gestützt, aber stets menschenzentriert.

Warum ist das Thema so dringlich? Weil eine nachhaltige Industrie kein Zukunftskonzept mehr ist, sondern Notwendigkeit. Rohstoffe werden knapper, lineare Modelle stoßen an Grenzen. Robotik und KI helfen, Ressourcen besser zu nutzen, Menschen zu entlasten und Prozesse resilienter zu gestalten – aber nur, wenn die Technologien verantwortungsvoll und praxisnah eingesetzt werden.

Prof. Dr.-Ing. Doris Aschenbrenner

Zeiss-Stiftungsprofessur für Digitale Methoden in der Produktion

Forschungsgruppe "Human in Command"

https://www.hs-aalen.de/de/facilities/245

Hochschule Aalen; Fakultät Maschinenbau und Werkstofftechnik

Beethovenstraße 1; 73430 Aalen