IGBCE: „Die Flamme darf nicht ausgehen – Verantwortung für Bernsdorf jetzt!“
IGBCE: „Die Flamme darf nicht ausgehen – Verantwortung für Bernsdorf jetzt!“
152 Jahre Glastradition dürfen nicht in der kommenden Woche ausgelöscht werden
Freiberg, 09.10.2025 – Die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IGBCE) zeigt sich weiterhin entsetzt über die Pläne des Glasherstellers O-I, das Werk in Bernsdorf stillzulegen und die Glaswanne bereits in der kommenden Woche abzulassen. Der IGBCE-Bezirksvorstand stellt sich geschlossen hinter die Beschäftigten, den Betriebsrat und die Menschen in der Region mit seiner Solidaritätsaktion für die Beschäftigten in Bernsdorf.
„Was hier passiert, ist ein Skandal – ein Traditionswerk mit 152 Jahren Geschichte soll in zwei Wochen abgewickelt werden. Das ist ein Schlag ins Gesicht für die Beschäftigten und für die ganze Oberlausitz“, erklärt Reni Richter, Bezirksleiterin der IGBCE Lausitz. Der IGBCE Bezirk Lausitz fordert: Verantwortung übernehmen statt abwickeln. Wer hier verdient hat, darf die Region jetzt nicht im Stich lassen!
Gemeinsam mit dem Bezirksvorstand in Form einer außerordentlichen Sitzung des Gremiums, dem Betriebsrat und den Beschäftigten veranstaltet die IGBCE am Montag eine Aktion als Mahnwache am Werkstor beginnend um 12:30 Uhr. Weiterhin erwartet man Unterstützung durch den DGB, die politischen Akteure vor Ort und die Landesregierung Sachsen.
Unter dem Motto „Die Flamme darf nicht ausgehen – Verantwortung für Bernsdorf!“ werden 152 Papierlichter entzündet – eines für jedes Jahr Glastradition.
Das Glaswerk Bernsdorf blickt auf eine 152-jährige Geschichte zurück und war über Jahrzehnte ein zentraler Arbeitgeber in der Oberlausitz. Seit der Ankündigung von O-I, die Produktion zu beenden, stehen rund 100 Beschäftigte vor einer ungewissen Zukunft.
Die Aktion am Montag steht für das, was in Bernsdorf auf dem Spiel steht: Arbeit, Identität und industrielle Zukunft in der Lausitz. „Während bundesweit über gleichwertige Lebensverhältnisse geredet wird, droht hier das Gegenteil: Der Osten verliert wieder einen industriellen Kern. Wir lassen das nicht still und leise zu“, so Vivian Madeja,
Gewerkschaftssekretärin weiter. „Wenn die Wanne kalt ist, ist der Standort verloren. Jetzt ist nicht die Zeit für stille Diplomatie – jetzt braucht es Haltung und klare Kante, um überhaupt über den weiteren Weg für die Beschäftigten sprechen zu können“.
Pressekontakt:
Vivian Madeja
Gewerkschaftssekretärin IGBCE Bezirk Lausitz
Tel.: 01718454375
---------------------------------------------------------- IGBCE Lausitz Verantwortlich: Reni Richter, Bezirksleiterin Straße der Jugend 13-1403046 Cottbus Telefon: +49 355 38 04 60 Telefax: +49 355 38 04 62 1 E-Mail: bezirk.lausitz@igbce.de Internet: IGBCE Bezirk Lausitz
Über uns:
Der Bezirk Lausitz der IGBCE erstreckt sich geografisch vom brandenburgischen Lübben im Spreewald über die Lausitz bis nach Guben im Norden, Falkenberg im Osten und Görlitz im Süden an der polnischen Grenze. Seit jeher hat die Energiegewinnung in der Lausitz Tradition. Unsere Beschäftigten im Bergbau und der Energiegewinnung, insbesondere beim Bergbau- und Kraftwerksbetreiber LEAG sind daher heute in hohem Maße vom politischen Strukturwandel und dem Kohleausstieg betroffen. Ein weiterer Schwerpunkt ist die chemische Industrie am Standort in Schwarzheide. Darüber hinaus betreuen wir knapp 80 Betriebe aus verschiedensten Bereichen wie beispielsweise der Papier-, Glas-, Kunststoff- und Keramikindustrie. Bezirksleiterin ist Reni Richter. Als einer von fünf Bezirken gehört der Bezirk Lausitz zum Landesbezirk Nordost.