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Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau (RPTU)

Schon früh im Studium praxisnah in der Krebsforschung: Studentisches Team stellt sich internationalem Wettbewerb

Schon früh im Studium praxisnah in der Krebsforschung: Studentisches Team stellt sich internationalem Wettbewerb

Wie lässt sich ein vielversprechender Antikörper gegen Krebs effizienter, kostengünstiger und nachhaltiger herstellen? Dieser Frage gehen Bachelorstudierende der Molekularen Biologie an der RPTU auf den Grund – und nehmen mit ihren selbst erarbeiteten Lösungsansätzen am größten internationalen Wettbewerb der synthetischen Biologie teil. Dabei kommt ihnen ihr bereits erworbenes Hintergrundwissen aus Theorie und Praxis zugute – sowie eine fachlich hervorragende Betreuung. Ideale Studienbedingungen bescheinigt regelmäßig auch das CHE-Ranking. Neben Bachelor- und Masterstudiengängen bietet die RPTU ein Lehramtsstudium Biologie an. Bewerbungen sind noch bis zum 15. September möglich.

„International genetically engineered Machine“, kurz iGEM, ist der größte interdisziplinäre Wettbewerb auf dem Gebiet der synthetischen Biologie für Studierende, die – über einen längeren Zeitraum hinweg – an einem realen Problem forschen. Auch die RPTU ist in diesem Jahr erneut vertreten: Mit dem Projekt SUSPACT – „Sustainable Use of Synthetically Produced Antibodies for Cancer Treatment“ – auf Deutsch so viel wie „Nachhaltige Nutzung von synthetisch produzierten Antikörpern für die Krebsbehandlung“.

Der Ansatz des diesjährigen iGEM-Teams: Sie wollen die Herstellung eines Antikörpers, der bereits erfolgreich in der Krebs-Behandlung eingesetzt wird, einfacher, effizienter und ressourcenschonender gestalten. Seit September 2024 widmet sich das 13-köpfige Studierenden-Team dieser Herausforderung – steht dafür täglich im Labor.

Die Ausgangssituation für die Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler: Chemotherapie und Bestrahlung sind bekannte Behandlungsmethoden bei Krebserkrankungen. In den vergangenen Jahren haben sich darüber hinaus antikörperbasierte Therapie-Ansätze etabliert. Hochspezialisierte Proteine greifen dabei gezielt Krebszellen an, ohne gesundes Gewebe unnötig zu schädigen. Ein vielversprechender Antikörper ist dabei Cetuximab, der unter anderem bei Darm- und Halskrebs eingesetzt wird.

Cetuximab ist gegen ein Protein gerichtet, das in den Membranen von menschlichen Körperzellen zu finden ist: der sogenannte EGFR-Rezeptor. EGFR steht für „epidermal growth factor receptor“, auf Deutsch: Epidermaler Wachstumsfaktor-Rezeptor. Krebszellen haben oftmals sehr viele EGFR-Moleküle in ihren Zellmembranen. Cetuximab bindet nun an diese Rezeptoren, was – vereinfacht gesagt – dazu führt, dass sich die Ausbreitung von Krebszellen in weitere Körperregionen vermindert – und mutmaßlich auch das Tumorwachstum generell gehemmt wird.

Der Nachteil dieses Behandlungsansatzes: Antikörper sind eine der effektivsten, aber auch der teuersten Methoden der Krebsbehandlung. Denn sie müssen unter anderem sehr aufwendig in Säugetierzellen produziert werden – was insgesamt sehr ressourcenintensiv ist. Genau das will das iGEM-Team der RPTU ändern: Sie nutzen eine gentechnische Methode, die sich Modular Cloning nennt. Dabei werden einzelne DNA-Komponenten zu größeren Einheiten zusammengesetzt. Ein so erstelltes DNA-Konstrukt wird anschließend in das Genom, also das Erbgut, eines lebenden Organismus eingebracht. Das iGEM-Team arbeitet mit der Grünalge Chlamydomonas reinhardtii. Team-Mitglied Julia Beck, die an der RPTU im Bachelor Molekulare Biologie studiert, konkretisiert: „In unserem Fall fügen wir die Gene für den Cetuximab-Antikörper in die Grünalge ein.“ Die Grünalge produziert daraufhin den Antikörper – und das wesentlich günstiger und unkomplizierter als dies mit herkömmlichen Methoden möglich ist.

Die Studierenden konnten sich dafür in die unterschiedlichen molekularbiologischen Techniken einarbeiten – wollen zudem herausfinden, wie sich der Antikörper besonders effizient herstellen lässt. Fachlich betreut werden sie von Professor Michael Schroda, der die Fachgebiete Biotechnologie und Systembiologie an der RPTU leitet. „Auch von den Doktorandinnen und Doktoranden und den Masterstudierenden der Abteilung werden wir sehr gut unterstützt“, sagt Fynn Kirsch, ebenfalls iGEM-Teammitglied und Bachelorstudent der Molekularen Biologie.

Das große Finale des iGEM-Wettbewerbs wird im Oktober 2025 in Paris stattfinden. Bei diesem „Giant Jamboree“ präsentieren die Teams ihre Projekte und Ergebnisse vor einer Jury und den weiteren, internationalen iGEM-Teams.

Früh im Studium Praxisluft schnuppern

Dass die Studierenden bereits früh im Studium selbstständig an einem eigenen Forschungsprojekt arbeiten – und sich dabei gleichzeitig aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen stellen, ist Teil des Angebots einer praxisnahen Ausbildung: „Die Studierenden sollen theoretisches Wissen fachwissenschaftlich in der Praxis anwenden“, sagt Dorothea Hemme-Schwöbel, Geschäftsführerin des Fachbereichs Biologie. Sie betont, dass der Studienablauf sowohl im fachwissenschaftlichen als auch im Lehramtsstudium praktische Arbeiten im großen Umfang im Labor vorsieht: „Es werden aktuelle Techniken und Methoden vermittelt, sodass die Studierenden lernen, Forschungsprojekte selbstständig durchzuführen und zugleich ihr lösungsorientiertes und kritisches Denken geschult wird.“

Denn – so hebt sie mit Blick auf den Lehramtsstudiengang hervor: „Nicht nur Forscherinnen und Forscher, sondern auch Lehrkräfte müssen fit sein, um Schülerinnen und Schülern die Wissenschaften verständlich vermitteln zu können, damit diese mit fundiertem Wissen und kritischem Denken an gesellschaftlichen Debatten teilnehmen können.“

Insgesamt ist das Betreuungsverhältnis an der RPTU in Kaiserslautern im Vergleich zu den großen Universitäten sehr gut. Auch abseits von iGEM arbeiten und lernen die Studierenden in kleinen Gruppen. Es besteht zudem jederzeit ein unkomplizierter, direkter und persönlicher Kontakt zu den Dozentinnen und Dozenten.

Über das Studienangebot

Der Bachelorstudiengang Molekulare Biologie (Bachelor of Science) und in großen Teilen auch das Lehramtsstudium Biologie vermitteln Wissen aus Zellbiologie/Genetik, Mikrobiologie/Biotechnologie, Humanbiologie, Ökologie/Biodiversität, Botanik/Zoologie, Tier- und Pflanzenphysiologie, Neuro- und Entwicklungsbiologie, Bioinformatik, Grundlagen in Programmierung, Mathematik/Biostatistik, Chemie und Physik, im Lehramtsstudium auch die Fachdidaktik. Darüber hinaus können die Studierenden ihr Grundlagenwissen in frei wählbaren Fachgebieten vertiefen. Um sich beruflich zu orientieren, sieht der Bachelorstudiengang Molekulare Biologie ein Betriebs- oder Forschungspraktikum vor, das Lehramtsstudium Schulpraktika. Am Ende des Bachelorstudiums – egal ob fachwissenschaftlich oder Lehramt – wird die Bachelorarbeit angefertigt, bei der die Studierenden an einem eigenen Projekt forschen.

Das Lehramtsstudium ist für alle Schularten ausgelegt. Eine endgültige Entscheidung zur Schulform erfolgt nach dem vierten Bachelorsemester. Um sich für den Schuldienst zu qualifizieren, schließt sich für die Studierenden der Masterstudiengang für das Lehramt (Master of Education) an.

Die RPTU bietet darüber hinaus den Masterstudiengang Biology (Master of Science) an. Hier können die Studierenden aus den folgenden vier Vertiefungsrichtungen auswählen: die Biotechnologie von Mikroorganismen und Pflanzen, die molekulare und biochemische Zellbiologie, die molekulare und medizinische Neurowissenschaft sowie die Ökologie und Biodiversität niederer Organismen. Ab dem kommenden Jahr wird es zusätzlich eine weitere Vertiefungsrichtung geben: die Bioinformatik.

Gute Studienbedingungen bescheinigt auch regelmäßig das Hochschulranking des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE): So zeigen sich die Biologie-Studierenden an der RPTU zufrieden mit der Unterstützung am Studienanfang, dem Lehrangebot und den Laborpraktika, aber auch mit der Vermittlung fachwissenschaftlicher, methodischer und fachübergreifender Kompetenzen – sowie mit der allgemeinen Studiensituation.

Wer sich für den Bachelorstudiengang Molekulare Biologie, den Masterstudiengang Biology oder ein Lehramtsstudium interessiert, hat noch bis zum 15. September Zeit, sich zu bewerben.

Weitere Informationen gibt es unter: https://bio.rptu.de/studium/studiengaenge

Fragen beantwortet:

Dr. Dorothea Hemme-Schwöbel

Geschäftsführerin Fachbereich Biologie

T: 0631 205-2423

E: bio-dekanat@rptu.de

Weitere Informationen zu iGEM:

iGEM RPTU Kaiserslautern 2025

Fachbereich Biologie

T: 0178 1456788

E: igem@rptu.de

https://igem.hsg.rptu.de/

RPTU
Rheinland-Pfälzische Technische Universität 
Kaiserslautern Landau
Universitätskommunikation
Julia Reichelt
T +49 (0) 631 205 5784
E  julia.reichelt@rptu.de
rptu.de
Über die RPTU
Die Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau (RPTU) ist mit rund 17.000 Studierenden und über 1.600 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern die Technische Universität des Landes. Forschungstätigkeit und Studienangebot umfassen Ingenieurwissenschaften, Natur- und Umweltwissenschaften, Bildungs- und Gesellschaftswissenschaften, Mathematik und Informatik, Psychologie sowie Lehramt für alle Schularten. Mit Forschung und Lehre, die vielfach fächerübergreifend aufgestellt sind, findet die RPTU Lösungen für gesellschaftliche Herausforderungen wie etwa Klimawandel und Energiewende. Zudem schafft sie die wissenschaftlichen Grundlagen, um die Digitalisierung ebenso wie die digitale Transformation voranzutreiben. Als Ort internationaler Spitzenforschung, akademische Talentschmiede sowie Innovations- und Transferpartner steht die RPTU im stetigen Austausch mit Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Forschungscommunity. Wer an der RPTU studiert, lernt, forscht oder arbeitet, ist Teil einer vielfältigen Universitätsgemeinschaft und gestaltet Zukunft. 
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