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Technische Universität München

TUM@Freising Vortragsreihe: Bär, Wolf und Co – Gefahr oder Bereicherung?

TECHNISCHE UNIVERSITÄT MÜNCHEN

PRESSEMITTEILUNG

TUM@Freising Vortrag zum Zusammenleben mit Wildtieren

Bär, Wolf und Co – Gefahr oder Bereicherung?

Bär und Wolf finden sich regelmäßig in den Presse-Schlagzeilen und erzeugen bei Menschen sehr unterschiedliche Emotionen. Reh und Fuchs dagegen leben fast unbemerkt und meist ohne große Aufregung mit uns Menschen in direkter Nachbarschaft. Welche faszinierenden Anpassungsstrategien haben Wildtiere entwickelt, um mit uns in einem dichtbesiedelten und hoch industriellen Land zusammenleben zu können? Und welche Fragen ergeben sich hieraus für die Forschung zu Wildtieren? Darüber spricht Andreas König, Professor für Wildbiologie und Wildtiermanagement der TUM School of Life Sciences, in einem Vortrag der Reihe TUM@Freising am Dienstag, 24. Oktober, um 19 Uhr im Lindenkeller Freising.

Das Verhältnis zu Wildtieren ist in der Gesellschaft gespalten: für die einen sind sie schützenwert, für andere stellen sie eine Bedrohung dar. „Hintergrund für beide Reaktionen sind häufig Unwissenheit über Wildarten und ihre Lebensansprüche sowie eine „Vermenschlichung“ von Tieren gepaart mit einer Gleichsetzung von Haus- und Wildtieren“, sagt König, Professor der Technischen Universität München am Standort Freising-Weihenstephan.

„Gerade vermeintliche, selten reale Bedrohungen in Form von Angriffen auf Menschen oder Haustiere sowie der Übertragung von Krankheiten (Zoonosen) oder durch Verursachung von Schäden führen zu starken Emotionen und Forderungen“, so König. Zudem würden zum Teil selbst weitverbreitete Tierarten, wie beispielsweise Rehe, durch den Eingriff des Menschen in die Natur als gefährdet angesehen. So sei beispielsweise die Gams auf die Vorwarnliste der Roten Liste in Deutschland aufgenommen worden, mit dem Argument, dass zu viele Menschen in den Bergen die Gams stressen und der Klimawandel ihren Lebensraum verändert.

Forschung zu Lebensweisen der Wildtiere und Anpassungen an den Klimawandel

Ziel eines Wildtiermanagements ist, diese verschiedenen Einstellungen, Ansprüche und Forderungen der verschiedenen gesellschaftlichen Interessensgruppen zu Wildtieren und der Wildtiere selbst so abzustimmen, dass alle mit den Wildtieren und die Wildtiere selbst artgerecht leben können. Grundlage hierfür ist die wildbiologische Forschung. Die Forschungsergebnisse zu Fähigkeiten und Lebensweisen der Wildtieren helfen dabei, Managementkonzepte für ein möglichst konfliktfreies Zusammenleben von Mensch und Tier zu erarbeiten.

Professor König geht in seinem Vortrag auf die Definition von Wildtieren und dem Wesen des Wildtiermanagements ein. Beispielhaft stellt er einige Einflüsse der Lebensräume sowie des Klimawandels auf die Wildtiere und ihre Anpassung an diese unterschiedlichen Gegebenheiten und Lebensräume vor. Abschließend erläutert er Grundsätze im Umgang mit Wildtieren.

Über den Referenten

Das Spektrum der Forschungsthemen von Prof. Andreas König reicht von der wildbiologischen Grundlagenforschung an Wildtieren bis hin zu Managementkonzepten zur Lösung von Mensch-Wildtier-Konflikten. Aktuelle Schwerpunkte sind die Ernährung und Energieversorgung von Reh und Gams einschließlich der Analyse des Pansenmikrobioms, Zusammenhänge zwischen der Ernährung und Reproduktion, Anpassung der Reproduktion und Ernährung an Veränderungen des Klimawandels sowie Parasiten und Pathogene bei Fuchs, Reh, Gams und Rotwild wie Bandwürmer, Leberegel, Lungenwürmer oder Tuberkulose. Schwerpunkt im Bereich des Wildtiermanagements sind aktuell Modellierungen von Populationen und deren Veränderungen durch jagdliche Eingriffe sowie Ansätze zur Erfassung von Populationsgrößen.

Prof. König studierte Forstwissenschaften in Göttingen und München. In seiner Promotion befasste er sich an der Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft mit den Sturmschäden von Vivian und Wibke 1990 in Bayern und schrieb seine Habilitation über Strategien zur Lösung von Mensch-Wildtier-Konflikten. Seit 2006 leitet er die Arbeitsgruppe Wildbiologie und Wildtiermanagement an der Technischen Universität München.

Zusatzinformationen für Redaktionen:

Fotos zum Download: https://mediatum.ub.tum.de/1720749

Wissenschaftlicher Kontakt:

Prof. Dr. Andreas König

TUM School of Life Sciences

Arbeitsgruppe Wildbiologie und Wildtiermanagement

a.koenig@tum.de

Redaktion für Presseanfragen:

Susanne Neumann

TUM School of Life Sciences

Pressereferentin

susanne.neumann@tum.de

Die Technische Universität München (TUM) ist mit mehr als 600 Professorinnen und Professoren, 50.000 Studierenden sowie 11.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine der forschungsstärksten Technischen Universitäten Europas. Ihre Schwerpunkte sind die Ingenieurwissenschaften, Naturwissenschaften, Lebenswissenschaften und Medizin, verknüpft mit den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Die TUM handelt als unternehmerische Universität, die Talente fördert und Mehrwert für die Gesellschaft schafft. Dabei profitiert sie von starken Partnern in Wissenschaft und Wirtschaft. Weltweit ist sie mit dem Campus TUM Asia in Singapur sowie Verbindungsbüros in Brüssel, Mumbai, Peking, San Francisco und São Paulo vertreten. An der TUM haben Nobelpreisträger und Erfinder wie Rudolf Diesel, Carl von Linde und Rudolf Mößbauer geforscht. 2006, 2012 und 2019 wurde sie als Exzellenzuniversität ausgezeichnet. In internationalen Rankings gehört sie regelmäßig zu den besten Universitäten Deutschlands.

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