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IFAW - International Fund for Animal Welfare

EU verbietet weitgehend den Handel mit Elfenbein

EU verbietet weitgehend den Handel mit Elfenbein
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Die Europäische Kommission hat heute eine geänderte Verordnung und Leitlinien angekündigt, die den Handel mit Elfenbein in der EU drastisch einschränken.

Dies sind die bisher strengsten von der EU beschlossenen Maßnahmen, die Europäische Union ist noch immer einer der größten Exporteure legalen Elfenbeins weltweit. Der IFAW (International Fund for Animal Welfare) begrüßt diese Entscheidung als Schritt in die richtige Richtung, fordert aber weitere Aktivitäten, um Elefanten wirksam zu schützen.

Die neue Leitlinie wird den Elfenbeinhandel innerhalb der EU sowie Importe und Re-Exporte von rohem und verarbeitetem Elfenbein weitgehend beschränken. Es gibt lediglich Ausnahmen für Musikinstrumente, die vor 1975 legal erworben wurden, und Antiquitäten, die dann nur noch EU-intern und mit entsprechender behördlicher Genehmigung gehandelt werden dürfen.

„Nach jahrelanger Kampagnenarbeit ist diese Entscheidung ein Meilenstein im Kampf gegen Wildtierkriminalität und für die Rettung der Elefanten“, so Robert Kless, Leiter des IFAW Deutschland. „Die weitgehende Schließung des EU-Elfenbeinmarktes und die Aussetzung von Genehmigungen für Importe und Re-Exporte rohen und verarbeiteten Elfenbeins wird das Einschleusen illegalen Elfenbeins deutlich erschweren und die Anreize für Wilderei verringern.“

Während diese neuen Regelungen zwar kein komplettes Handelsverbot für Elfenbein darstellen, zeigen sie doch, dass die EU endlich konsequenter gegen das Abschlachten Tausender Elefanten jedes Jahr vorgeht. Allerdings sind die meisten der neuen Regelungen juristisch nicht bindend, es liegt in der Verantwortung der einzelnen EU-Staaten, sie umzusetzen, die EU-Kommission wird den Fortschritt überprüfen.

„Der IFAW dankt der Öffentlichkeit, die die EU aufgefordert hat zu handeln. Auch wenn dieser historische Meilenstein ein Grund zum Feiern ist, geht unsere Arbeit weiter, denn die Umsetzung in den Mitgliedstaaten wird entscheidend sein, damit sich wirklich etwas ändert“, so Staci McLennan, Leiterin des IFAW EU-Büros.

Der IFAW appelliert an die neue Bundesregierung, die Vorgaben der EU-Kommission zügig, angemessen und rechtsverbindlich umzusetzen. Außerdem muss sie sicherstellen, dass die neuen Regelungen konsequent kontrolliert und Verstöße hart bestraft werden.

Hintergrundinfo:

  • Heute gibt es nur noch etwa 400.000 Elefanten in Afrika; ein Rückgang von 70 Prozent seit den 1970er Jahren, der hauptsächlich auf Wilderei zurückzuführen ist.
  • Die Europäische Union (EU) ist einer der größten Exporteure legalen Elfenbeins weltweit.
  • Die Existenz legaler inländischer Elfenbeinmärkte in der EU und anderswo bietet Kriminellen einen Deckmantel, um illegales Elfenbein von gewilderten Elefanten einzuschleusen. Die Beweislast der Illegalität liegt bei den Vollzugsbeamten.
  • Im März 2018 forderten 1,2 Millionen europäische Bürger die EU auf, den Elfenbeinhandel zu verbieten.
  • Im Mai 2018 forderten mehr als 90 Mitglieder des Europäischen Parlaments ein vollständiges Verbot des Elfenbeinhandels und der Elfenbeineinfuhr in die EU, und eine erste öffentliche Konsultation, die von der Europäischen Kommission veröffentlicht wurde, ergab, dass mehr als 90 % der 90 000 Befragten ein EU-Verbot des Elfenbeinhandels befürworteten.
  • UK hat im Dezember 2018 ein Elfenbeinhandelsverbot erlassen, es aber noch nicht umgesetzt.

Fotos und Videos finden Sie hier: https://spaces.hightail.com/space/OJiTLDrpxm

Für weitere Infos oder Interviews kontaktieren Sie bitte:

Dörte von der Reith

Senior Communications Manager

m: +49 (0) 160 904864 93

e: dreith@ifaw.org

Der IFAW (International Fund for Animal Welfare) ist eine weltweit tätige gemeinnützige Organisation für die bessere Koexistenz von Tieren und Menschen. Wir sind in mehr als 40 Ländern der Welt und auf den Meeren im Einsatz. Wir retten und pflegen Tiere, wildern sie wieder aus und bewahren und schützen ihre natürlichen Lebensräume. Die Probleme, denen wir uns stellen, sind drängend und komplex. Um sie zu lösen, brauchen wir mutiges Handeln und kluges Denken. Wir arbeiten mit Gemeinden, Regierungen, anderen NGOs und Unternehmen zusammen. Gemeinsam finden wir neue und innovative Wege, damit sich alle Arten in ihrem Lebensraum entwickeln können. So geht’s: ifaw.org