Vergessen oder Erinnern?
„Aus den Augen, aus dem Sinn“, lässt Goethe sein Gretchen sagen. Und das hat auch was. Wir müssen unser Oberstübchen und unser Herz übersichtlich halten. Ein „Elefantengedächtnis“ ist bewundernswert, aber ist es auch etwas so richtig Gutes?
Sich nach Jahrzehnten noch genau einer Kränkung zu erinnern und endlich Rache zu nehmen? Nein, einen Triumph des menschlichen Geistes kann man das wohl nicht nennen.
Andererseits sind wir zu schnellem Vergessen gewillt, wenn es sich um unsere eigenen trüben, hässlichen oder peinlichen Momente handelt. Aslaug, die Heldin meines Romans und unser Spiegelbild, hat mitleiderregend viele davon: Sie ist durch Macht verführbar wie die Anti-Helden, sie kann blindwütig hassen, arrogant wie ihre Feindin und rachedurstig wie die nordischen Kerle sein.
Vergessen und Erinnern sind an sich weder gut noch schlecht. Wie so oft: Es kommt auf den Kontext an. Das ist das Schwerste, was von Aslaug unerbittlich verlangt wird: Abwägen und immer wieder neu entscheiden, was erinnert werden muss und was vergessen werden sollte. Das ist höllisch anstrengend. Aslaug beschwert sich nicht zu einmal über diese Zumutung. Dennoch, sie übt tapfer weiter.
Hat Ihnen der Impuls zu dem Roman "Die Wölfe von Greifswald – Eine Familiensaga"
gefallen? Dann kontaktieren Sie uns einfach, gerne auch mich direkt
unter http://www.grenzgaenge.de/
Wir freuen uns auf Sie.
Seien Sie herzlich gegrüßt.
Angelika Hirsch, promovierte Religionswissenschaftlerin, Märchenerzählerin und Autorin
Spica Verlag GmbH
Frau Kathrin Kolloch
Liepser Weg 8
17237 Blumenholz
fon ..: +49 (0)395 / 57 06 89 19 web ..: https://spica-verlag.de/ email : presse@spica-verlag.de