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Deutsche Psychotherapeuten Vereinigung e.V. (DPtV)

Social-Media-Konsum von Kindern: Medienkompetenz stärken!

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Weltkindertag: DPtV fordert differenziertere Sicht auf digitale Netzwerke

Berlin, 19. September 2025 – „Der Zusammenhang von Social Media und psychischen Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen ist vielfach belegt. Es fehlen aber Maßnahmen, die Kindern und Jugendlichen einen medienkompetenten, selbstbestimmten Umgang mit Social Media ermöglichen, ohne dabei den Kinder- und Jugendschutz aus dem Blick zu verlieren“, sagt Dr. Josepha Katzmann, Mitglied im Bundesvorstand der Deutschen PsychotherapeutenVereinigung (DPtV). Anlässlich des Weltkindertags am 20. September 2025 plädiert die DPtV für eine differenzierte Sichtweise auf einen problematischen Social-Media-Konsum von Minderjährigen.

Moderater Social-Media-Konsum kann positiv wirken

Die aktuelle Debatte um Altersgrenzen, Smartphone-Verbote und problematischen Medienkonsum greift aus Sicht der DPtV zu kurz. Zwar sei ein Zusammenhang zwischen exzessiver Mediennutzung und psychischen Erkrankungen erkennbar, die Kausalität aber bislang wissenschaftlich nicht eindeutig geklärt. „In der kinder- und jugendlichenpsychotherapeutischen Praxis begegnen uns neben Patient*innen, deren pathologischer Medienkonsum sie psychisch krank macht, ebenso Kinder und Jugendliche, die erst aufgrund ihrer psychischen Belastung übermäßig am Smartphone hängen, etwa weil sie aufgrund einer Depression zu wenig Antrieb für andere Aktivitäten haben“, sagt die Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin Katzmann. Außerdem sehe die Wissenschaft bei einem geringen bis moderaten Konsum auch positive Effekte von Social Media auf das psychische Wohlbefinden.

Psychische Belastungen früh erkennen

„Verbote allein helfen deshalb nicht. Entscheidend ist, die Ursachen psychischer Belastungen bei Kindern und Jugendlichen, wie Schulstress, belastete Familien, Armut oder Krisenerfahrungen anzugehen und gleichzeitig mehr präventive sowie therapeutische Angebote zu schaffen“, sagt Katzmann. Die im Koalitionsvertag der Bundesregierung geplante „Strategie mentale Gesundheit” zur Prävention und Früherkennung psychischer Belastungen stelle ein sinnvolles Vorhaben dar. „Hier sollte insbesondere Expertise von Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut*innen eingebunden werden”, stellt Katzmann fest.

UN-Kinderrechte: Artikel 17 in den Mittelpunkt rücken

Der Weltkindertag erinnert an die UN-Kinderrechtskonvention. Artikel 17 stellt klar: Kinder haben ein Recht auf Zugang zu Massenmedien bei gleichzeitig wirksamem Schutz vor davon ausgehenden Gefährdungen. „Das ist ein Balanceakt, aber wir sollten uns gesellschaftlich dazu verpflichten, uns diesem wichtigen Thema zu widmen, im Sinne der psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen", fordert Katzmann.

Mit 33.000 Psychotherapeut*innen ist die DPtV der größte Berufsverband für Psychologische Psychotherapeut*innen, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut*innen und Psychotherapeut*innen in Ausbildung in Deutschland. Die DPtV engagiert sich für die Anliegen ihrer Mitglieder und vertritt erfolgreich deren Interessen gegenüber Politik, Institutionen, Behörden, Krankenkassen und in allen Gremien der Selbstverwaltung der psychotherapeutischen Heilberufe.

Pressekontakt/Interview-Anfragen:
Hans Strömsdörfer
Pressesprecher / Leiter Kommunikation
DPtV Deutsche PsychotherapeutenVereinigung
Am Karlsbad 15
10785 Berlin
Tel. 030 235 009-27
Fax 030 235009-44
Mobil 0157 73744828
 presse@dptv.de
 www.dptv.de
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