Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
123 neue Projekte: Bundesstiftung Aufarbeitung stärkt die Auseinandersetzung mit Diktatur, Teilung und Einheit
123 neue Projekte: Bundesstiftung Aufarbeitung stärkt die Auseinandersetzung mit Diktatur, Teilung und Einheit
Berlin, 17. Dezember 2025 – Die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur stellt für das Jahr 2026 Fördermittel in Höhe von rund 6,5 Millionen Euro bereit. Damit stärkt die Stiftung erneut die kritische Auseinandersetzung mit der Geschichte und den Folgen der kommunistischen Diktatur sowie der deutschen und europäischen Teilung. Das Gros der Mittel fließt in die allgemeine Projektförderung: Mit insgesamt 3,9 Millionen Euro unterstützt die Bundesstiftung im kommenden Jahr 123 neue sowie 27 fortlaufende Vorhaben. Deren geografische Verteilung unterstreicht den gesamtdeutschen Anspruch der Stiftungsarbeit: 70 Vorhaben sind in den ostdeutschen Ländern verortet, 57 in Berlin und 23 im westlichen Bundesgebiet. Inhaltlich spannt sich der Bogen von der historischen Aufarbeitung staatlicher Repression im SED-Regime bis hin zu den langfristigen gesellschaftlichen Entwicklungslinien im wiedervereinten Deutschland.
Besonders stark vertreten sind Vorhaben zum Förderschwerpunkt „Geteilte Geschichte – Gemeinsame Gegenwart“. Das Spektrum der bewilligten Anträge ist dabei medial und thematisch breit gefächert und schließt interkulturelle und inklusive Perspektiven ein: Es reicht von Audio- und Videoproduktionen zu individuellen Transformationserfahrungen bis hin zu Studien zur kommunalen Vereinigungsgeschichte. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Perspektive der jüngeren Generation: So dokumentieren Brandenburger Schüler in Kurzfilmen Narrative zur Friedlichen Revolution und den Umbrüchen der 1990er-Jahre. Ein multimediales Lernangebote will Strukturwandelprozesse im Ruhrgebiet und in der Lausitz von den 1970er- bis in die 1990er-Jahre vergleichend thematisieren. Weitere Projekte widmen sich dem Anpassungsdruck, dem Jugendliche in der Transformationszeit ausgesetzt waren, sowie den radikalisierten Jugendkulturen jener Jahre. Zeitzeugeninterviews zum deutsch-vietnamesischen Leben in Sachsen nach 1990 und filmische Arbeiten wie „Wende und kein Ende?“ erweitern den Blickwinkel auf Mauerfall und Nachwendezeit. Ergänzend widmen sich Vorhaben zum „Grünen Band“ der ehemaligen innerdeutschen Grenze – von wissenschaftlichen Tagungen über digitale Applikationen bis hin zur Dokumentation grenzüberschreitender Kontakte vor 1989. Dr. Anna Kaminsky, Direktorin der Bundesstiftung Aufarbeitung, bringt die Quintessenz dieser Projekte mit der Formel auf den Punkt: „Teilung und Diktatur erklären Einheit und Gegenwart – und die Einheit verändert den Blick auf Teilung und Diktatur.“
Neben der allgemeinen Projektförderung hinaus verfügt die Bundesstiftung Aufarbeitung über weitere Programme mit gesonderten Antragsfristen. Dazu gehören das Memory-Work-Stipendienprogramm, in dem für das Jahr 2026 bislang zwei Stipendien mit insgesamt 11.500 Euro bewilligt wurden, sowie das Promotionsstipendienprogramm, für dessen aktuell 22 Promovierende im kommenden Jahr 354.000 Euro zur Verfügung stehen. Zudem setzt die Stiftung im Auftrag des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien die Förderlinie SED-Unrecht des Bundeprogramms „Jugend erinnert“ um und unterstützt damit 2026 bundesweit 32 außerschulische Vermittlungsprojekte von Gedenkstätten sowie Bildungs- und Kultureinrichtungen mit rund 2,3 Millionen Euro.
Hier geht es zur Liste aller neuen sowie überjährigen Vorhaben, die von der Bundesstiftung Aufarbeitung 2026 im Rahmen der allgemeinen Projektförderung unterstützt werden: www.bundesstiftung-aufarbeitung.de/Liste-Projektfoerderung2026
Die nachfolgend verlinkte Karte zeigt die geografische Verteilung aller Zuwendungen und Stipendien, die von der Bundesstiftung Aufarbeitung 2026 ausgereicht werden (Stand: 15.12.2026): https://www.bundesstiftung-aufarbeitung.de/Foerderung2026-geografisch
Jonathan Harnisch
Pressereferent
Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
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Unsere aktuelle Ausstellung „Frauen im geteilten Deutschland“: www.bundesstiftung-aufarbeitung.de/frauenausstellung