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Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur

Bundesstiftung Aufarbeitung – Veranstaltungen und Angebote im November 2025

Bundesstiftung Aufarbeitung – Veranstaltungen und Angebote im November 2025

Im November entfaltet die Bundesstiftung Aufarbeitung ein Panorama, das Ihnen für Ihre Berichterstattung zahlreiche Anknüpfungspunkte bietet – von Gesprächen, Filmen und Büchern bis hin zu digitalen Räumen und Erinnerungsorten. In Tagungssälen und Klassenzimmern, an Friedhöfen, in Theatern und Online-Formaten wird Geschichte neu befragt: Freiheit und Verantwortung, Erinnerung und Wandel, Zugehörigkeit und Neubeginn sind die Themen, die vom Gestern ins Heute reichen und die Zukunft berühren.

Zwischen Plauen und Pankow, zwischen BND-Besucherzentrum und Humboldt-Universität entsteht ein vielstimmiges Programm, das politische Bildung, Forschung und Kulturarbeit miteinander verbindet. Zeitzeugen erzählen, Lehrkräfte reflektieren, Jugendliche experimentieren – und neue Vermittlungsformen, vom Podcast bis zur App, treten neben klassische Foren und Bücher. Auch digital öffnet sich das Feld der Aufarbeitung: Webportale, Videobeiträge, Podcasts und aktuelle Publikationen liefern Materialien, O-Töne und Hintergründe für die journalistische Arbeit.

Angesichts dieser thematischen und formalen Vielfalt verzichten wir im November weitgehend auf einzelne Pressemitteilungen. Die nachfolgende Übersicht bietet Ihnen einen konzentrierten Zugang zu den wichtigsten Terminen, Themen und Projekten – von Konferenzen und Ausstellungen über Bildungsinitiativen bis hin zu neuen Veröffentlichungen – und soll Ihnen helfen, rasch die passenden Zugänge für Ihre Berichterstattung zu finden. Für den Fall, dass das Mail unzureichend angezeigt wird, finden Sie den Überblick auch auf unserer Website https://www.bundesstiftung-aufarbeitung.de/de/stiftung/presse/pressemitteilungen/bundesstiftung-aufarbeitung-veranstaltungen-und-angebote-im-november-2025

Konferenzen und Diskussionen zum 35. Jahr der Einheit

Heute, am 29. Oktober 2025 startet in Waren (Müritz) die Gesprächsreihe „35 Jahre deutsche Einheit – erinnern, erzählen, gestalten“. In diesem Format der Reihe Nachgefragt: DDR diskutieren Expertinnen und Zeitzeuginnen über Erfahrungen der Nachwendezeit und aktuelle Herausforderungen 35 Jahre nach der Wiedervereinigung. Im November folgen weitere Podiumsgespräche – etwa in Berlin (8.11.), Rheinfelden/Baden (12.11.), Plauen (19.11.) und Suhl (27.11.) – bei denen unter anderem Dr. Judith C. Enders, Dr. Martin Kriemann, Burkhard Bley und weitere Akteurinnen und Akteuren über die gesellschaftlichen Veränderungen seit 1990 ins Gespräch kommen.

https://www.bundesstiftung-aufarbeitung.de/de/vermitteln/bildung/nachgefragt-ddr

Am 04.11.2025 (09:30–21:00 Uhr) findet in Berlin die Tagesspiegel-Konferenz „DER OSTEN 2025“ statt – ein Forum zur Gegenwart und Zukunft Ostdeutschlands im 35. Einheitsjahr (#35Veränderung). Rund 750 Gestalterinnen und Gestalter aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft diskutieren Transformation, gesellschaftlichen Zusammenhalt und neue Perspektiven. In einer Ideenwerkstatt „Identitäten“ beleuchten Jonathan Harnisch (Bundesstiftung Aufarbeitung), Slam-Poet Aron Boks und Schriftsteller Alexander Estis Fragen von Herkunft und Selbstwahrnehmung. Digitaltickets sind online erhältlich.

https://veranstaltungen.tagesspiegel.de/event/der-osten/der-osten-2025

Berlin Freedom Week (8.–15. November 2025)

Erstmals wird in Berlin rund um den Mauerfall-Gedenktag eine Berlin Freedom Week ausgerichtet – eine neue Veranstaltungswoche, die das historische Erbe der Friedlichen Revolution mit aktuellen Herausforderungen für Freiheit und Demokratie verbindet. https://berlin-freedom-week.com/

Vom 8. bis 15. November 2025 bietet die Stadt ein vielfältiges Programm aus Konferenzen, Dialogformaten, Workshops, Konzerten, Filmvorführungen, Ausstellungen, Theater und Zeitzeugengesprächen. Auch die Bundesstiftung Aufarbeitung ist mit mehreren Beiträgen an dieser Woche beteiligt:

  • 10.11.2025 – BND-Besucherzentrum (9:00–19:00 Uhr geöffnet): Unter dem Motto „Freiheit. Sicherheit. Dialog.“ öffnet der Bundesnachrichtendienst sein Besucherzentrum im Rahmen der Freedom Week. Um 16:00 Uhr hält Rainer Eppelmann – Pfarrer, ehemaliger DDR-Bürgerrechtler und Vorsitzender des Stiftungs-Vorstands – einen Vortrag mit dem Titel „Als die Angst die Seiten wechselte. Gedanken zur Freiheit in Verantwortung“. https://www.gknd.org/veranstaltungen/bnd-berlin-freedom-week-freiheit-sicherheit-dialog
  • 11.11.2025 (18:00 Uhr) – Öffentlicher Vortrag „Das Grüne Band: Erinnerungslandschaft zwischen Geschichte und Natur“ (Bundesstiftung Aufarbeitung, Berlin). Die ehemalige innerdeutsche Grenze wurde in 35 Jahren vom Todesstreifen zu einem einzigartigen Erinnerungsort und dem größten Biotopverbund Deutschlands. Das „Grüne Band“ wird als kulturelles und natürliches Erbe präsentiert, mit einer szenischen Lesung als Auftakt. Anschließend diskutiert ein Podium die Bedeutung dieser Erinnerungslandschaft für heutige und kommende Generationen – historisch wie ökologisch. Auch die neue Grüne-Band-App wird vorgestellt. Die Veranstaltung richtet sich an ein breites Publikum ab 12 Jahren. https://www.bundesstiftung-aufarbeitung.de/de/veranstaltungen/das-gruene-band-erinnerungslandschaft-zwischen-geschichte-und-natur
  • 11.11.2025 (19:00 Uhr) – Podiumsdiskussion „Wie lang ist der Schatten der Diktatur? Deutschland und Taiwan im Vergleich“ (Taipeh-Vertretung, Berlin). Die Diskussion vergleicht die unterschiedlichen Wege Deutschlands und Taiwans in der Aufarbeitung ihrer Diktaturen. Im Mittelpunkt steht, wie lange Unrecht und Gewalt von Diktaturen nachwirken und wie ungelöste Fragen der Transitional Justice bis heute nachhallen. Die deutsche Seite beleuchtet den Umgang mit SED-Unrecht; aus Taiwan werden Aufarbeitung der eigenen Vergangenheit und neue Initiativen für Rechenschaft vorgestellt. Ziel: voneinander lernen – welche Ansätze stärken Vertrauen, überwinden Spaltungen und vertiefen die Demokratie? Es diskutieren Prof. Chun-Hung Chen und Dr. Paula Piechotta; Moderation: Dr. Christian Johann. https://berlin-freedom-week.com/event/wie-lang-ist-der-schatten-der-diktatur-ein-vergleich-der-erfahrungen-von-deutschland-und
  • 13.11.2025 (18:00 Uhr) – Podiumsdiskussion „Spuren im Leben – politische Haft und Zwangsarbeit im DDR-Strafvollzug“ (Bundesstiftung Aufarbeitung, Berlin). Das SED-Regime nutzte Freiheitsentzug als Repressionsinstrument: In der DDR waren etwa 200.000 Menschen aus politischen Gründen inhaftiert. Die Diskussion thematisiert die „Spuren im Leben“, die politische Haft und Zwangsarbeit hinterlassen haben – von harten Haftbedingungen bis zur Zwangsarbeit für westliche Firmen zugunsten der DDR-Staatskasse. Zeitzeugen berichten von ihren Erfahrungen. Experten diskutieren den Stand der Aufarbeitung, insbesondere Anerkennung von Gesundheitsschäden durch Haftarbeit und mögliche Entschädigungen. Publikum kann via YouTube-Chat oder E-Mail Fragen stellen; Anmeldung bis 11.11. erforderlich. https://www.bundesstiftung-aufarbeitung.de/de/veranstaltungen/spuren-im-leben-politische-haft-und-zwangsarbeit-im-ddr-strafvollzug
  • 13.11.2025 (18:30 Uhr) – Buchvorstellung & Zeitzeugengespräch „Mut und Freiheit – ‘Meine’ Flüchtlinge und meine Fluchthelferfreunde“ (Gedenkstätte Berliner Mauer, Besucherzentrum Bernauer Str. 119). Der ehemalige Fluchthelfer Dr. Burkhart Veigel liest aus seinem neuen Buch, in dem er fragt, warum Menschen ihre Heimat verlassen und was andere bewegt, ihnen zur Flucht zu verhelfen. Anschließend diskutiert Veigel mit einstigen Mitstreitern (z.B. Hasso Herschel, Ulli Pfeifer) und ehemaligen DDR-Flüchtlingen (Irmgard & Uwe Müller). Moderiert von Marko Martin („Freiheitsaufgaben“, 2025) entsteht ein lebendiges Gespräch über Flucht und Fluchthilfe in der deutschen Teilung. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Bundesstiftung Aufarbeitung im Rahmen der Berlin Freedom Week statt. (Anmeldung erbeten.) https://www.bundesstiftung-aufarbeitung.de/de/veranstaltungen/mut-und-freiheit-meine-fluechtlinge-und-meine-fluchthelferfreunde-buchpraesentation-mit-burkhart-veigel

Bildungs- und Jugendangebote im November

Parallel zu den großen Konferenzen bietet die Bundesstiftung Aufarbeitung im November auch zahlreiche Bildungsangebote für junge Menschen und Multiplikatoren an.

04.11.2025 (09:00–12:30 Uhr) – Kinder-Uni-Workshop „Aus zwei mach eins: Wie wurde aus DDR und Bundesrepublik ein Deutschland?“ (Humboldt-Universität zu Berlin, in Kooperation mit Bundesstiftung Aufarbeitung). Interaktiver Workshop für Grundschulklassen (Klasse 4–6): eine Zeitreise ins Jahr 1989/90. Anhand von Zeitzeugenberichten, Fotos und Videos entdecken die Kinder die Ereignisse der Friedlichen Revolution – warum wuchs der Unmut in der DDR, wie erzwangen mutige Bürger am 9. November 1989 den Mauerfall und wie verlief die Vereinigung bis zum 3. Oktober 1990? Altersgerecht werden Unterschiede zwischen Demokratie und Diktatur erklärt. Die Veranstaltung ist Teil der Berlin Science Week; Anmeldung über die HU Berlin erforderlich.

https://www.bundesstiftung-aufarbeitung.de/de/veranstaltungen/aus-zwei-mach-eins-wie-wurde-aus-der-ddr-und-der-bundesrepublik-ein-deutschland

Einen besonders lebendigen Zugang zur Geschichte bietet der 15. Schüler Mauerlauf Berlin am 07.11.2025 (09:00–12:00 Uhr). Dabei laufen Berliner Schülerinnen und Schüler entlang der ehemaligen Mauer quer durch die Stadt – von der Oberbaumbrücke in Kreuzberg bis zum Besucherzentrum der Gedenkstätte Berliner Mauer in der Bernauer Straße. Die Strecke führt an vielen historischen Orten vorbei, wodurch die Teilungsgeschichte physisch erfahrbar wird. Dieses sportlich-politische Projekt soll junge Menschen motivieren, sich mit der deutschen Teilung auseinanderzusetzen, und verbindet Bewegung mit historischer Bildung. Im Ziel an der Bernauer Straße gibt es traditionell eine Abschlussveranstaltung, in der die Teilnehmerinnen und Teilnehmer geehrt werden.

https://schueler-mauerlauf-berlin.de/

Am 19. November 2025 um 16:00 Uhr findet eine Online-Infoveranstaltung für Lehrkräfte und Projektbegleiter zum Jugendwettbewerb „Umbruchszeiten“ statt. Noch bis zum 1. Februar 2026 können Jugendliche zwischen 13 und 19 Jahren am Wettbewerb teilnehmen. In der aktuellen Runde steht das Thema „Neue Begegnungen“ im Mittelpunkt: Welche Begegnungen veränderten den Alltag nach 1989/90, welche Orte wurden zu Treffpunkten, und welche Auswirkungen dieser Umbruchszeit sind bis heute spürbar? Jugendliche können dazu forschen und kreativ werden – etwa mit einem Podcast, Film, Spiel oder einer Kurzgeschichte. Es gibt rund 30 Preise im Gesamtwert von bis zu 3.000 Euro sowie eine gemeinsame Reise zur Preisverleihung in Berlin. Veranstalter sind die Bundesstiftung Aufarbeitung und die Beauftragte der Bundesregierung für Ostdeutschland. Alle Informationen unter umbruchszeiten.de.

https://umbruchszeiten.de/allgemein/info-veranstaltung-fuer-projektbegleitungen-19-11

25.11.2025 (15:00–17:00 Uhr) – Online-Lehrerfortbildung „Zwischen Solidarität und Feindbild? Antisemitismus in der DDR und das Verhältnis zu Israel und Palästina“. Sie soll Lehrkräfte angesichts zunehmenden Antisemitismus unterstützen, historische Hintergründe und ideologische Kontinuitäten zu vermitteln. Beleuchtet wird das gegensätzliche Verhältnis von Bundesrepublik und DDR zu Israel und Palästina im Kalten Krieg: Die BRD pflegte früh Partnerschaft mit Israel; die DDR solidarisierte sich mit der PLO und verweigerte Israel diplomatische Beziehungen. Diese Narrative wirken bis heute nach. Die Fortbildung bietet Material für einen sachlichen und sensiblen Unterricht zu Israel, Palästina und deutscher Geschichte – mit dem Ziel, kritisches Denken und Perspektivenvielfalt zu fördern. (Bayerische Lehrkräfte: Anmeldung über FIBS, Nr. 25-26.1_05274-1.)

https://www.bundesstiftung-aufarbeitung.de/de/veranstaltungen/zwischen-solidaritaet-und-feindbild-antisemitismus-der-ddr-und-das-verhaeltnis-zu-israel-und-palaestina

Ausstellungen und Gedenken

Auch im Ausstellungsbereich und in der Gedenkarbeit gibt es im November Neues zu entdecken.

Vom 27. Oktober bis 1. November 2025 zeigt das Goethe-Institut Myanmar (Yangon) die englischsprachigen Versionen der Wanderausstellungen „Frauen im geteilten Deutschland“ und „Friedliche Revolution kompakt“. Dieses Ausstellungsprojekt zum 35. Jahrestag der deutschen Einheit vermittelt international die historischen Erfahrungen der deutschen Teilung und der Friedlichen Revolution 1989.

https://www.facebook.com/goetheinstitut.myanmar

02.11.2025 (11:00 Uhr) – Eröffnung der Open-Air-Ausstellung „Im Objektiv der Staatsmacht – Fußballfans im Blick von Volkspolizei und Stasi“ in Frankfurt (Oder). Die vom Zentrum deutsche Sportgeschichte e.V. entwickelte, von der Bundesstiftung geförderte Schau zeigt, wie Fußballstadien in der DDR auch Orte des Protests gegen die SED-Diktatur waren. In den 1980er Jahren skandierten Fans regimekritische Parolen gegen Mauer und Stacheldraht, was die Sicherheitsorgane alarmierte. Die Stasi fotografierte „verdächtige“ Fans heimlich – teils verkleidet als Reporter oder mit Minikameras – und leitete Repression und Strafverfolgung ein. Auch geflüchtete Fußballspieler im Westen wurden überwacht. Die Ausstellung (bis 30.12.2025 im Stasi-Unterlagen-Archiv FFO) rekonstruiert Fankultur und Überwachungsmechanismen des SED-Staates.

https://im-objektiv-der-staatsmacht.de/

06.11.2025 (18:00 Uhr) – Eröffnung der Ausstellung „Einweisungsgrund: Herumtreiberei“ (Kultur- und Bildungszentrum Sebastian Haffner, Berlin-Pankow). Die von der Bundesstiftung geförderte Wanderausstellung dokumentiert die Repression gegen Mädchen und junge Frauen in der DDR, insbesondere die Umerziehung in sogenannten Geschlossenen Venerologischen Stationen. Dort wurden weibliche Jugendliche, deren Lebenswandel als unsolidarisch oder unmoralisch galt, unter dem Vorwand der Geschlechtskrankheitenbekämpfung interniert – und systematischen Zwangsmaßnahmen und sexualisierter Gewalt ausgesetzt. Zur Eröffnung sprechen Evelyn Zupke und Amélie zu Eulenburg. Die Zeitzeugin Martina Blankenfeld und Hannes Schneider führen anschließend durch die Ausstellung, musikalisch begleitet von der Musikschule Béla Bartók. Kooperation der Gedenkstätte Jugendwerkhof Torgau und Riebeckstraße 63 e.V. mit der Bundesstiftung. Mehr Infos zur Ausstellung unter: einweisungsgrund-herumtreiberei.de.

https://www.bundesstiftung-aufarbeitung.de/de/veranstaltungen/einweisungsgrund-herumtreiberei-0

08.11.2025 (9–15 Uhr)Arbeitseinsatz auf dem Friedhof der Gedenkstätte Lager Mühlberg/Elbe. Freiwillige jeden Alters helfen mit, das Gelände am Mahnkreuz von Laub zu befreien, Namenstafeln zu reinigen und Wege freizuhalten. Die Aktion dient der Vorbereitung der Gedenkveranstaltung zum Volkstrauertag (15.11.), bei der an die Opfer des Speziallagers Mühlberg erinnert wird. (Hinweis: Wegen Bauarbeiten ist die Zufahrt über Neuburxdorf gesperrt; alternative Routen auf der Website der Initiativgruppe Lager Mühlberg e.V. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.)

https://www.bundesstiftung-aufarbeitung.de/de/veranstaltungen/arbeitseinsatz-gedenkstaette-lager-muehlbergelbe

Kulturelle Highlights: Film und Literatur

14.–19.11.2025 – Die 15. Deutsch-Deutschen Filmtage finden in Hof und Plauen (Central-Kino Hof & Capitol Kino Plauen) unter dem Motto „Von der Teilung zur Einheit“ statt. Gezeigt werden Spiel- und Dokumentarfilme zur jüngsten deutschen Geschichte – Themen von Mauerbau und deutscher Teilung über Kalten Krieg und Friedliche Revolution 1989 bis zu Grenzöffnung und Wiedervereinigung. Die Organisatorinnen Steffi Behncke (Plauen) und Armin Hohmann (Hof) präsentieren ein vielfältiges Programm aus acht Dokus, einem Spielfilm, zwei Zeitzeugengesprächen und einem Abschlusskonzert. Nach jeder Vorführung gibt es ein Publikumsgespräch mit Zeitzeuginnen oder Filmemacherinnen. Die Bundesstiftung Aufarbeitung ist Kooperationspartner der Filmtage. (Details zum Programm auf den Websites von Hof und Plauen.)

https://www.bundesstiftung-aufarbeitung.de/de/veranstaltungen/15-deutsche-deutsche-filmtage-der-partnerstaedte-hof-und-plauen-von-der-teilung-zur-einheit

27.11.2025 (18:00 Uhr) – Lesung & Gespräch „Stimmen aus Ruinen – eine literaturgeschichtliche Begehung Berlins nach 1945“ (Bundesstiftung Aufarbeitung, Berlin). Thema: wie Schriftsteller in der Nachkriegszeit die Trümmerstadt wahrnahmen und literarisch verarbeiteten. Einige blieben in Berlin, andere kehrten aus dem Exil zurück – sie rangen mit dem Erbe der „liquidierten Ex-Hauptstadt“ und suchten neue Worte für Zerstörung, Verlust und Neuanfang. Literaturwissenschaftler Till Greite (University of London) stellt seine neue Studie „Die leere Zentrale. Berlin, ein Bild aus dem deutschen Nachkrieg“ vor. Er liest ost- und westdeutsche Nachkriegstexte und ordnet sie historisch ein. Gesprächspartnerin: Hélène Miard-Delacroix (Sorbonne). Moderation: Gernot Krämer. Im Anschluss kleiner Empfang; Eintritt frei (Anmeldung erbeten; Livestream auf YouTube).

https://www.bundesstiftung-aufarbeitung.de/de/veranstaltungen/stimmen-aus-ruinen-eine-literaturgeschichtliche-begehung-berlins-nach-1945

Publikationen und Medienbeiträge

Der neue Taschenkalender 2026 (Motto: „Erinnerung als Auftrag“) ist erschienen. Dieser handliche Begleiter bietet Platz für Termine und historische Impulse: Wöchentlich erinnern kurze Einträge an zentrale Ereignisse der Transformationszeit 1991–1995 in Deutschland und Mittel-/Osteuropa. Die frühen 1990er-Jahre nach den Revolutionen von 1989/90 und der deutschen Einheit 1990 waren geprägt von tiefgreifenden Veränderungen – demokratischen Aufbrüchen, wirtschaftlichen Umbrüchen, neuen Unabhängigkeitsbewegungen und dem Ringen um eine dauerhafte Friedensordnung in Europa. Der Kalender schlägt eine Brücke von der Vergangenheit in die Gegenwart.

https://www.bundesstiftung-aufarbeitung.de/de/publikationen/taschenkalender-erinnerung-als-auftrag-2026

Die Publikation „Orte des Erinnerns an die Friedliche Revolution“ (hg. Anna Kaminsky, Metropol 2024, erarbeitet von Lena Ens) bietet einen Überblick über 150 Gedenkorte in ganz Deutschland, die an den Revolutionsherbst 1989 erinnern. Jeder Eintrag beschreibt das Denkmal und die lokalen Ereignisse. So entsteht ein vielfältiges Bild des Protests 1989 – von massenhaften Montagsdemonstrationen und mutigen Einzelaktionen bis zur erzwungenen Maueröffnung am 9. November. Überall im Land hatten die Menschen genug von kommunistischer Bevormundung und Unfreiheit und forderten auf kreative Weise Demokratie. Das Buch macht diese Orte der Demokratiegeschichte einem breiten Publikum zugänglich. Erhältlich als Print (Buchhandel) und kostenlos als PDF-Download im Stiftungs-Shop.

https://www.bundesstiftung-aufarbeitung.de/de/publikationen/orte-des-erinnerns-die-deutsche-einheit

Das neue Lesebuch „Mut/Wut“ zeigt, wie Protest (Demokratie-)Geschichte schreibt: vom 17. Juni 1953 über die Friedliche Revolution bis hin zu globalen Bewegungen wie Fridays for Future und digitalem Aktivismus. Analysen, Interviews und eindrucksvolle Beispiele spüren dem Mut und der Wut von Menschen nach, für Überzeugungen auf- und einzustehen. Was dieses Buch besonders macht? Seine Vielfalt: Wissenschaft trifft auf persönliche Erfahrungen, Theorie auf Zeitzeugnisse. Herausgegeben von Jenny Baumann, Robert Grünbaum und Lars Lüdicke, lädt der Band dazu ein, Protest als universelles Phänomen und als Motor demokratischer Veränderung zu entdecken.

https://www.mitteldeutscherverlag.de/literatur/lesebuch/baumann,-j-gr%C3%BCnbaum,-r-l%C3%BCdicke,-l-hg-mut-wut-detail

Das Webportal „Die Berliner Mauer in der Welt“ zeigt auf einer Weltkarte, wo Segmente der Berliner Mauer weltweit stehen. Viele Mauerteile wurden nach 1989 in alle Welt verteilt – als Erinnerungsstücke, Symbole der Freiheit oder Kunstobjekte. Zu jedem Eintrag liefert berliner-mauer-weltweit.eu Hintergrundgeschichten, wie das Segment an seinen heutigen Ort gelangte, dokumentiert mit Fotos des Transports und der Präsentation. Dazu gibt es Texte zur Geschichte der Mauer, zur internationalen Erinnerungskultur und zum Umgang mit den Relikten des Kalten Krieges. Das Portal wird laufend um neue Fundstücke erweitert – Hinweise aus der Bevölkerung sind willkommen. So bleibt das globale Erbe des Mauerfalls lebendig und die „Symbole der Freiheit“ werden weltweit vernetzt.

https://www.berliner-mauer-weltweit.eu/

19.11.2025 (20:15 Uhr, MDR)Dokumentarfilm „Leuna-Komplex – Stadt, Land, Werk“ (MDR-Produktion, gefördert von der Bundesstiftung). Der Film besucht Leuna (Sachsen-Anhalt) – einst größtes Chemiewerk der DDR, heute eines der größten Industriegebiete Ostdeutschlands. Gezeigt wird, wie Leuna in 35 Jahren seit der Einheit zum Symbol erfolgreicher Strukturentwicklung wurde – trotz mancher Skandale und Umbrüche. Leuna steht für viele ostdeutsche Regionen: Erfolgsgeschichten treffen auf anhaltende soziale und wirtschaftliche Folgen der Transformation. „Leuna-Komplex“ beleuchtet diese Widersprüche und lässt Zeitzeugen, ehemalige Beschäftigte und Expertinnen sowie Experten zu Wort kommen. Der Film ist seit 22.10.2025 in der ARD-Mediathek abrufbar und wird nun im MDR einem breiten Publikum präsentiert.

https://www.mdr.de/tv/programm/sendung-1063960.html

Jonathan Harnisch

Pressereferent

Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur

Kronenstraße 5 | 10117 Berlin | Tel. 030 / 31 98 95 225

j.harnisch@bundesstiftung-aufarbeitung.de | www.bundesstiftung-aufarbeitung.de | facebook.com/BundesstiftungAufarbeitung

Datenschutz: www.bundesstiftung-aufarbeitung.de/datenschutz

Unsere aktuelle Ausstellung „Frauen im geteilten Deutschland“: www.bundesstiftung-aufarbeitung.de/frauenausstellung

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