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Angela Merkel erhält den Verdienstorden zurecht

Straubing (ots)

Nur zwei andere Bundeskanzler vor Merkel haben diese Auszeichnung erhalten, zwei CDU-Politiker mit einer ähnlich langen Regierungszeit: Konrad Adenauer und Helmut Kohl. Auch an deren Regierungszeit gibt es genug Kritik. Und doch wird keiner bestreiten, dass sie den Verdienstorden zurecht erhalten haben. Beide waren Epochenfiguren - wie Merkel. Sie war die erste Frau, die Bundeskanzlerin wurde. Sie führte gleich zweimal eine Große Koalition aus CDU/CSU und SPD an, die in der Vergangenheit eher als Notlösung galt. Sie erlaubte sich in 16 Jahren keinerlei persönliche Verfehlungen - und sie würde vermutlich auch heute noch von einer Mehrheit der Deutschen gerne als Kanzlerin gesehen werden

In ihre Regierungszeit fielen so verschiedene Bewährungsproben wie die Bankenkrise 2008, der daraus folgende Streit um die EU-Finanzordnung Anfang der 2010er-Jahre, die Flüchtlingskrise 2015 sowie am Ende ihrer Kanzlerschaft ab 2020 die Corona-Pandemie. Durch diese in der jüngeren Vergangenheit beispiellose Dichte an Krisenlagen hat sie Deutschland weitgehend stabil und mit einer enormen Disziplin geführt. Das wird in der aktuellen Lage, wo uns wieder ganz andere Herausforderungen wie etwa der Ukraine-Krieg beschäftigen, gerne unterschlagen.

Angela Merkel hat zweifellos nicht alles richtig gemacht. Der Atomausstieg oder ihre Russlandpolitik könnten sich als Hypothek erweisen. Man kann dazu stehen, wie man will - sie hat das Land geprägt. Das wird bleiben und dafür erhält sie den Verdienstorden.

Pressekontakt:

Straubinger Tagblatt
Ressort Politik/Wirtschaft/Vermischtes
Markus Peherstorfer
Telefon: 09421-940 4441
politik@straubinger-tagblatt.de

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