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Bundeskriminalamt

BKA: BKA und GTZ organisieren Projekt zur Bekämpfung des Menschenhandels - Litauische Delegation besucht Deutschland

Wiesbaden (ots)

In der Zeit vom 16. bis 21. November 2003 wird
sich eine Gruppe von 20 litauischen Polizeibeamten, einem Vertreter
des litauischen Innenministeriums sowie Mitarbeiterinnen von
Nicht-Regierungs-Organisationen zu einer Studienreise in Deutschland
aufhalten. Ziel des Besuches ist die Intensivierung und Vertiefung
der polizeilichen Kooperation bei der Bekämpfung des
Menschenhandels.
15 Prozent der bekannten Opfer kamen im Jahr 2002 aus Litauen
Ausweislich des durch das Bundeskriminalamt erstellten Lagebildes
Menschenhandel ist Litauen bereits seit mehreren Jahren ein
Hauptherkunftsland von Opfern und Tätern. Litauen ist in Relation
zur Anzahl der weiblichen Bevölkerung im Alter zwischen 15 und 30
Jahren das am stärksten von Menschenhandelsdelikten in Deutschland
betroffene Land. Statistisch gesehen wurden 24,3 von 100.000
litauischen Frauen im Alter zwischen 15 und 30 Jahren allein in
Deutschland Opfer von Menschenhandel. Des weiteren ist Litauen
selbst Zielland von Menschenhandel für Frauen aus Russland,
Weißrussland und der Ukraine.
Erste gemeinsame Kooperation von BKA und GTZ  bei der Bekämpfung
des Menschenhandels
Die Reise wird vom so genannten Sektorvorhaben „Bekämpfung des
Frauenhandels“ finanziert. Das Sektorvorhaben wird von der
Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) im Auftrag des
Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und
Entwicklung (BMZ) durchgeführt und aus Mitteln des Aktionsprogramms
2015 der Bundesregierung zur Armutsbekämpfung getragen. Die
Betreuung der litauischen Gäste in Deutschland erfolgt durch das
BKA.
Die Delegation wird mit verschiedenen Polizeidienststellen von Bund
und Ländern Gespräche führen, sich über die Kooperationsformen der
deutschen Polizei mit Fachberatungsstellen, z.B. SOLWODI e.V.,
informieren und sich vor Ort auch einen Eindruck vom "Milieu"
verschaffen. Bereits im Jahr 2001 sowie im September 2003 richtete
das Bundeskriminalamt Seminare in Litauen aus, um die polizeilichen
Sachbearbeiter in der Bekämpfung des Menschenhandels zu schulen.
Zusammenarbeit aller beteiligten Stellen erforderlich
Die Bekämpfung des Menschenhandels erfordert ein koordiniertes,
strukturiertes und konsequentes Vorgehen aller beteiligten Stellen,
da in diesem Phänomenbereich nur komplexe, intensive und abgestimmte
Maßnahmen zum Erfolg führen. Die Straftaten können oft nur durch den
Personenbeweis, also die Aussage der Opfer, zur Anklage gebracht
werden. Daher ist es besonders wichtig, dass die betroffenen Frauen
zur Aussage bereit sind. Gleichzeitig ist Menschenhandel ein
Gewaltdelikt, das unabsehbare physische und psychische Schäden bei
den Opfern verursacht. Aus diesem Grunde bedürfen die Opfer sowohl
eines effektiven Schutzes als auch einer intensiven Betreuung, die
durch besonders qualifizierte Nicht-Regierungs-Organisationen
(Fachberatungsstellen) geleistet werden muss. Die enge und
vertrauensvolle Kooperation mit den Fachberatungsstellen sowohl im
nationalen wie auch im internationalen Bereich ist für die Polizei
ein wesentlicher Aspekt bei der Bekämpfung des Menschenhandels.
Weitere Informationen zum Phänomenbereich sind dem Lagebericht
Menschenhandel unter www.bka.de zu entnehmen.
ots-Originaltext: Bundeskriminalamt
Digitale Pressemappe:
http://www.polizeipresse.de/p_story.htx?firmaid=7

Rückfragen bitte an:

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Telefon: 0611-551 2331

Fax: 0611-551 2323

Original-Content von: Bundeskriminalamt, übermittelt durch news aktuell

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