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Hauptzollamt Bremen

HZA-HB: Das Hauptzollamt Bremen zieht Bilanz
Steuereinnahmen 2021 deutlich gestiegen
weiterhin Kokainsicherstellungen in Bremerhaven

HZA-HB: Das Hauptzollamt Bremen zieht Bilanz / Steuereinnahmen 2021 deutlich gestiegen / weiterhin Kokainsicherstellungen in Bremerhaven
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Bremen (ots)

Das Hauptzollamt Bremen legt heute im Nachgang zur bundesweiten 
Bilanz des Zolls seine regionalen Ergebnisse vor.
Die Schwerpunkte des Hauptzollamtes Bremen im Einzelnen:
Steuereinnahmen
Die Steuereinnahmen des Hauptzollamts sind mit rund 4,6 Milliarden 
Euro um fast 700 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahreswert 
gestiegen. Auch gegenüber dem Vor-Corona-Jahr 2019 haben sich die 
Einnahmen um beinahe 300 Millionen Euro erhöht. Die Zuwächse 
gegenüber dem Vorjahreswerten fallen ausnahmslos bei den Einnahmen 
aus Zöllen und Einfuhrumsatzsteuer an, die sich auf 3,25 Milliarden 
Euro summieren. Ursächlich ist der in den Häfen in 2021 wieder stark 
angestiegene Güterumschlag und im geringeren Maße Einfuhren aus dem 
Vereinigten Königreich, die in Folge des Brexits seit Jahresbeginn 
2021 auch der Besteuerung durch Zölle und Einfuhrumsatzsteuer 
unterliegen. Zudem gilt seit Beginn des Jahres 2021 wieder ein 
Regelsatz von 19% bei der Einfuhrumsatzsteuer. Der Regelsatz war im 
Jahr 2020 zeitweise zur Abmilderung wirtschaftlicher Verluste 
aufgrund der Folgen der Coronapandemie wie der Umsatzsteuerregelsatz 
auf 16% abgesenkt worden. Die Einnahmen aus Verbrauch- und 
Verkehrsteuern hingegen sind im Vergleich zum Vorjahr nahezu 
unverändert bei 1,35 Milliarden Euro verblieben. "Die Bilanz spiegelt
die im letzten Jahr verbesserte wirtschaftliche Situation wieder, in 
der die Auswirkungen der Pandemie auf die Weltwirtschaft deutlich 
vermindert werden konnten. Gerade in unserer durch den Außenhandel 
geprägten Region spüren wir die Folgen von Störungen weltweiter 
Lieferketten deutlicher", erläutert Nicole Tödter, Leiterin des 
Hauptzollamts Bremen. "Reduzieren sich diese Störungen, erhöhen sich 
bei uns in Folge ansteigender Einfuhren auch die Einnahmen aus Zöllen
und Einfuhrumsatzsteuer. Das Hauptzollamt Bremen leistet damit einen 
wichtigen Beitrag zu den bundesweiten Einnahmen des Zolls, die rund 
die Hälfte der Steuereinnahmen des Bundes ausmachen und wesentlich 
zur Abfederung der Pandemiefolgen und aktuell der Folgen durch die 
Ukraine-Krise in Wirtschaft und Gesellschaft beitragen", so Tödter 
weiter.
Bekämpfung des Rauschgiftschmuggels
Im vergangenen Jahr konnten knapp 380 kg Kokain in Bremerhaven 
sichergestellt werden. Im Vergleich zur Rekordmenge des Vorjahrs an 
Sicherstellungen von über 1,5 Tonnen Kokain haben sich die 
Sicherstellungen deutlich verringert. "Dennoch verdeutlichen die 
anhaltend vergleichsweise hohen Sicherstellungsmengen in Bremerhaven 
und anderen großen europäischen Häfen, dass der Kokainschmuggel nach 
Europa unverändert anhält. Als viertgrößter Containerhafen Europas 
bleibt Bremerhaven weiterhin ein Eingangstor für Kokainschmuggler. 
Daher werden die intensiven und risikoorientierten Kontrollen 
weiterhin fortgesetzt", erläutert Tödter.
Die sichergestellte Menge an Marihuana hat sich mit 50 kg im Jahr 
2021 gegenüber den Vorjahren stark erhöht. Insbesondere zwei größere 
Einzelsicherstellungsmengen im ersten Quartal des letzten Jahres 
trugen zum Kontrollerfolg bei. 16 kg Marihuana mit einem geschätzten 
Straßenverkaufspreis von rund 130.000 Euro konnten bereits im Januar 
durch Zöllner des Hauptzollamts Bremen im doppelten Boden eines 
Kleintransporters bei einer verdachtsunabhängigen Kontrolle auf dem 
Parkplatz Nesse-Ost an der A 27 sichergestellt werden. Im März wurden
dann Zöllner am Parkplatz Krummhörns Kuhlen an der A 1 fündig, als 
sie im Kofferraum eines PKWs 20 kg Marihuana mit einem geschätzten 
Straßenverkaufswert von 160.000 Euro feststellten. "Auch an 
Autobahnen und anderen Verkehrswegen führen wir regelmäßig Kontrollen
durch, um den innereuropäischen Drogen- und Waffenschmuggel zu 
bekämpfen", erklärt Nicole Tödter. "Die Aufgriffsmengen des letzten 
Jahres zeigen auch hier, dass der risikoorientierte Kontrollansatz 
des Zolls zu Erfolgen führt."
Pandemie
Auch das Jahr 2021 stand beim Hauptzollamts Bremen unter dem Einfluss
der Auswirkungen der Pandemie. Auf die Pandemiebedingungen hatte sich
das Hauptzollamt Bremen bereits zu Beginn der Pandemie unverzüglich 
eingestellt und ist seinen Aufgaben weiterhin vollumfänglich 
nachgekommen. Bei Einfuhren von Hilfsgütern und Schutzausrüstung zur 
Bekämpfung der Pandemie wurde schnell und unkompliziert gehandelt und
diese priorisiert abgefertigt. "Der Zoll hat auch im letzten Jahr 
sichergestellt, dass dringend benötigte Güter zur Bekämpfung der 
Pandemie schnell eingeführt werden konnten", führt Tödter aus und 
ergänzt "Trotz der gebotenen Eile wurde dennoch auch auf die Qualität
der Güter streng geachtet".  So sorgte der Zoll dafür, dass 
gefälschte oder unzureichend schützende Waren vom Markt ferngehalten 
wurden.
Waffen- und Munitionsfunde 
Deutlich angestiegen ist die Anzahl an sichergestellten Waffen und 
Munition. Hintergrund ist die infolge der Pandemie aufgetretene 
Störung weltweiter Lieferketten. Sendungen von Waffen und Munition 
mussten kurzfristig andere Routen nehmen. Wurden dabei Waren, die dem
Waffengesetz unterliegen, nach Deutschland verbracht, fehlten 
regelmäßig die vorgeschriebenen Verbringungsgenehmigungen. "Die 
erhöhten Sicherstellungen von über 19.000 gegenüber rund 2.000 Waffen
und der Anstieg an sichergestellter Munition von fast 90.000 Stück 
gegenüber 249 Stück im Vorjahr ist allein diesem Grund geschuldet", 
so Tödter. "Die aus diesem Grunde sichergestellten Waffen und die 
entsprechende Munition wurden nach Vorlage der nachträglich 
ausgestellten Verbringungsgenehmigungen vollständig wieder 
freigegeben."
Bekämpfung der Marken- und Produktpiraterie
In 212 Fällen hat das Hauptzollamt Bremen im vergangenen Jahr 
gefälschte Produkte beschlagnahmt. Damit hat sich die Fallzahl 
gegenüber der coronabedingt niedrigen Fallzahl des Jahres 2020 mit 
185 Fällen wieder erhöht, erreicht aber noch nicht die Anzahl an 
Fäl-len des Vor-Corona-Jahres 2019 mit 386 Fällen. Der Trend der 
Vorjahre zeichnet sich weiter fort, dass vor allem hochpreisige 
Markenprodukte beliebte Fälschungsobjekte sind. So wurden 2021 
vorwiegend gefälschte Markenkleidung sowie Spielzeug einschließlich 
elektronischem Spielzeug und Sportartikel beschlagnahmt. Die 
Hauptherkunftsländer der Fälschungen, die im Bezirk des Hauptzollamts
Bremen festgestellt wurden, waren die Volksrepublik China mit über 
55.000 und die Türkei mit fast 1.500 gefälschten Einzelstücken. 
Insgesamt sind im Jahr 2021 über 114.000 gefälschte Produkte durch 
das Hauptzollamt Bremen vom Markt ferngehalten worden. "Der Zoll 
sorgt hier für faire Wettbewerbsbedingungen und schützt die 
Rechteinhaber, die viel Aufwand für innovative und hochwertige 
Produkte betreiben, vor billigen Imitationen der Fälscher", macht 
Nicole Tödter deutlich und ergänzt: "Häufig bergen nachgeahmte 
Produkte auch Gefahren für den Endverbraucher. Da ist von 
krebserregenden Chemikalien in gefälschten Bekleidungsartikeln bis 
hin zu nicht funktionierenden Autobremsen alles denkbar. Der Fälscher
versucht schließlich bedenkenlos Produktionskosten einzusparen, um 
die Ware möglichst billig anbieten zu können."
Bekämpfung der Schwarzarbeit und illegalen Beschäftigung
Der nachfolgende Wortlaut entspricht der Pressemittelung vom 17. 
Februar, mit der die Ergebnisse der Arbeit der Finanzkontrolle 
Schwarzarbeit des Hauptrollamts Bremen für das Jahr 2021 
bekanntgegeben wurden.
Das Hauptzollamt Bremen zieht für das Jahr 2021 trotz weiterhin 
erschwerter Bedingungen durch die Corona - Pandemie eine erfolgreiche
Bilanz im Kampf gegen die Schwarzarbeit. Die weiterhin fortgesetzte 
Konzentration auf die Bekämpfung der organisierten Formen der 
Schwarzarbeit und Prüfungen in besonders von Schwarzarbeit und 
Mindestlohnverstößen betroffenen Branchen hat 2021 zu weiteren 
Erfolgen geführt. Die Anzahl der eingeleiteten Strafverfahren ist 
gemessen an den Vorjahreswerten mit fast 2.600 Verfahren weiterhin 
hoch. Es wurden über 800 Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet. 
Die im letzten Jahr im Zuge von umfangreichen und zeitaufwändigen 
Ermittlungen festgestellte Schadenssumme betrug rund 17. Millionen 
Euro. Das sind Beträge, welche den Sozialversicherungen vorenthalten 
wurden. Es wurden insgesamt 877 Prüfungen bei Arbeitgebern 
durchgeführt. Schwerpunkte waren die Gebäudereinigung, die 
Landwirtschaft, das Speditions-, Transport- und damit verbundene 
Logistikgewerbe, die Bauwirtschaft sowie das Wach- und 
Sicherheitsgewerbe. Die Anzahl an risikoorientierten Prüfungen hat 
sich gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt. Ziel der Prüfungen 
ist die Einhaltung der Mindestlohnbestimmungen und insbesondere die 
zielgerichtete Verfolgung mittlerer und schwerer 
Wirtschaftskriminalität. 
"Trotz schwieriger Bedingungen im Jahr 2021 haben meine Kolleginnen 
und Kollegen ihre Arbeit erfolgreich fortgesetzt. Durch ihre 
hervorragenden Leistungen konnte das Hauptzollamt Bremen seinen 
Beitrag zum Schutz der staatlichen Sozialsysteme leisten und für 
einen fairen Wettbewerb von seriösen Unternehmen sorgen, in dem die 
Beschäftigten vor Ausbeutung geschützt sind", so Nicole Tödter, 
Leiterin des Hauptzollamts Bremen. Sie betont: "Es muss deutlich 
werden, dass Schwarzarbeit kein Kavaliersdelikt ist, es handelt sich 
um eine reine Wirtschaftskriminalität Deswegen bleibt unser 
Verfolgungsdruck weiterhin hoch".
Hinweis: Aufgrund der Corona-Pandemie wird in diesem Jahr keine 
Pressekonferenz zur Jahresbilanz durchgeführt. Die Pressemappe mit 
den Einzelergebnissen der Jahresbilanz des Hauptzollamts Bremen kann 
über  presse.hza-bremen@zoll.bund.de als pdf-Dokument angefordert 
werden.

Rückfragen bitte an:

Hauptzollamt Bremen
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Volker von Maurich
Telefon: 0421 3897-1114
E-Mail: presse.hza-bremen@zoll.bund.de
www.zoll.de

Original-Content von: Hauptzollamt Bremen, übermittelt durch news aktuell

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