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CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Gröhe: Menschenrechtspolitik bleibt eine zentrale politische Aufgabe

Berlin (ots)

Anlässlich der heutigen Menschenrechtsdebatte
erlärte der Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion für
Menschenrechte und Humanitäre Hilfe, Hermann Gröhe MdB:
Der in dieser Legislaturperiode neu geschaffene Ausschuss für
Menschenrechte und Humanitäre Hilfe hat sich im Laufe der Jahre ein
gewisses Ansehen in der Öffentlichkeit geschaffen. Die
Ausschussmitglieder haben etwas aus diesem neuen Ausschuss gemacht.
Bei allem Ringen um den richtigen Weg in der Menschenrechtspolitik
war die Ausschussarbeit von dem gemeinsamen Bewusstsein bestimmt,
zuallererst den Menschen verpflichtet zu sein, die in vielen Teilen
der Welt unter schrecklichen Menschenrechtsverletzungen leiden.
Ausdruck der guten Zusammenarbeit sind auch gemeinsame Anträge und
wichtige Beschlüsse des Ausschusses, die sich anschließend der
Bundestag zu eigen machte, wie z.B. der Gruppenantrag "Humanitäre
Grundsätze in der Flüchtlingspolitik beachten" und der
interfraktionell erarbeitete Antrag "Menschenrechte und Entwicklung
in Tibet".
Was die Bundesregierung angeht, muss allerdings festgestellt
werden, dass sie sich selbst immer wieder schwer tat, den von ihr
geschaffenen Ausschuss auch als vollwertigen Ausschuss wahrzunehmen.
Immer wieder mussten wir bei politisch wichtigen Fragen feststellen,
dass die politisch Verantwortlichen aus den Spitzen der Ministerien
sich rar machten. Es reicht nicht aus, einen eigenen Ausschuss
einzurichten. Man muss ihn auch angemessen behandeln.
Zu diesem Bild passt auch, dass die Bundesregierung es versäumt
hat, beide von ihr per Bundestagsbeschluss vorzulegende
Menschenrechtsberichte fristgerecht vorzulegen. Die Berichte mögen
inhaltlich in vielem durchaus als gelungen zu bezeichnen sein. Sie
sind aber nicht dazu angetan, dass die Regierung und die sie
tragenden Fraktionen der Versuchung erliegen können, sich gewaltig
auf die eigene Schulter zu klopfen. Es ist erfreulich, dass die
Bundesregierung das Eintreten für Religionsfreiheit weltweit als
festen und wichtigen Bestandteil ihrer Menschenrechtspolitik
bezeichnet. Der Einsatz für Religionsfreiheit ist Schwerpunkt der
Menschenrechtsarbeit unserer Fraktion. Gerade unserer Initiative ist
es zu verdanken, dass das Thema Religionsfreiheit zum ersten Mal im
Deutschen Bundestag debattiert wurde.
Kritikwürdig in diesem Bericht ist aber beispielsweise die
Behandlung der Menschenrechtslage in China. Das ganz wesentliche
Menschenrechtsproblem in China - das System der Administrativhaft -
wird überhaupt nicht erwähnt; die dramatische Zahl von mindestens
4.015 Todesurteilen und 2.468 Hinrichtungen im Jahr 2001 wird
verharmlosend als "häufige" Verhängung der Todesstrafe umschrieben.
Die Kritik an China wurde aber auch in Anträgen der
Koalitionsfraktionen zumeist nur in homöopathischer Verdünnung
geäußert. Da denkt man fast wehmütig an die markigen Worte, zu denen
einst grüne Oppositionspolitiker in der Lage waren, bevor sie der
diplomatische Weichspülgang erfasste. Angesichts der üblen
persönlichen Beschimpfungen, mit denen unser heutiger Außenminister
seinen Vorgänger Klaus Kinkel in Sachen Menschenrechtspolitik nicht
zuletzt im Hinblick auf China bedachte, gehen wir allerdings davon
aus, dass hier längst eine Entschuldigung erfolgte. Stil zu haben,
ist ja mehr als die neue Liebe zu Zweireiher und Manschettenknöpfen.
Dem Beauftragten der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und
Humanitäre Hilfe ist es nicht gelungen, prägenden Einfluss auf die
deutsche Außenpolitik zu gewinnen, obgleich er sich selbst aktiv für
die Menschenrechte eingesetzt hat. Der Grund der mangelnden
Außenwirkung lag vielmehr an seiner unzureichenden Einbindung in
politische Entscheidungen, für die die politische Spitze des
Auswärtigen Amtes die Verantwortung trägt.
Menschenrechtspolitik bedarf klarer Worte, vor allem im Hinblick
auf die Versuche mancher Menschenschinder, Unterdrückungsmaßnahmen
als Kampf gegen den Terrorismus zu bemänteln. Es ist deshalb
notwendig, auch weiterhin mit großer Sachkenntnis, Beharrlichkeit und
Leidenschaft, aber auch in großer Unabhängigkeit für die Sache der
Menschenrechte zu streiten. Dazu gehört, dass der Ausschuss für
Menschenrechte und Humanitäre Hilfe seine Arbeit fortsetzt.

Rückfragen bitte an:

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Tel.: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
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