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Amnesty International

Türkei
Polizei geht mit brutaler Gewalt gegen Hungerstreik vor
amnesty international verurteilt unverhältnismäßigen Einsatz von Gewalt durch Polizeikräfte

Bonn/London (ots)

20 Gefängnisse von Sicherheitskräften erstürmt / Mindestens acht
Menschen getötet und Dutzende verletzt / Aktion sollte seit Wochen
andauernden Hungerstreik beenden
amnesty international ist tief besorgt über Berichte, wonach
türkische Sicherheitskräfte gestern 20 Gefängnisse erstürmt haben. Im
Verlaufe dieser Aktion sollen mindestens 16 Häftlinge und zwei
Polizisten zu Tode gekommen sein. Mit dem Einsatzes sollte offenbar,
das seit 61 Tagen andauernden Todesfasten beendet werden, mit dem
mehr als 200 Gefangene gegen die Einführung eines neuen Gefängnistyps
protestiert haben.
Die Menschenrechtsorganisation hat die Regierung der Türkei
dringend aufgefordert, dafür zu sorgen, dass die Sicherheitskräfte
jede Form von Folter, Misshandlung sowie des unverhältnismäßigen
Einsatzes von Gewalt beenden. Außerdem soll die Regierung umfassende,
unabhängige und unparteiischen Untersuchungen aller Todesfälle und
Fälle von Verletzungen, die im Zusammenhang mit der Erstürmung der
Gefängnisse stehen, einleiten. Für die Dauer der Untersuchungen
sollten alle verdächtigen Mitglieder der Sicherheitskräfte vom Dienst
suspendiert werden. Auch sollten die Anwälte der Opfer Gelegenheit
bekommen, ihre Mandanten im Krankenhaus zu besuchen oder
gegebenenfalls den Autopsien beizuwohnen.
Berichte über Massenverhaftungen von Unterstützern der
Hungerstreikenden wurden von amnesty international mit Besorgnis zur
Kenntnis genommen. So sollen eine ganze Reihe von
Menschenrechtsverteidigern, unter ihnen die prominente Anwältin Erin
Keskin, Gewerkschaftern und Politikern festgenommen worden sein. Nach
Informationen, die amnesty international vorliegen, sind die Büros
des türkischen Menschenrechtsvereins IHD durchsucht worden, Akten aus
dem Istanbuler Büro konfisziert und das Büro in der osttürkischen
Stadt Van geschlossen worden. amnesty international appelliert an die
türkische Regierung, Menschenrechtsverteidiger nicht daran zu hindern
Menschenrechtsverletzungen zu dokumentieren.
Wenn Sie Nachfragen haben, wenden Sie sich bitte an:
amnesty international 
- Pressestelle -
Tel.: + 49 - (0)228 - 98373-306 / - 0
Fax: + 49 - (0)228 - 630036

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