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UN-Milleniums-Gipfel in New York
Bundeskanzler Schröder wird morgen UN-Protokoll gegen den Einsatz von Kindersoldaten unterzeichnen

Friedrichsdorf (ots)

* Ratifizierung im Bundestag steht noch aus
   * Denkmal des unbekannten Kindersoldaten wird in New York enthüllt
   * World Vision Deutschland fordert Bundesregierung auf, 
     das Alter für den freiwilligen Wehrdienst auf 18 heraufzusetzen
Bundeskanzler Gerhard Schröder wird am Mittwoch in New York gegen
17 Uhr das Zusatzprotokoll zur Kinderrechtskonvention (KRK)
unterzeichnen, das den Einsatz von Kindern in Kriegen und bewaffneten
Konflikten verbietet. Neben dem Vertreter Deutschlands werden weitere
45 Regierungschefs das Protokoll unterschreiben. Beim
Milleniums-Gipfel wird diese Woche auch eine Statue zu Ehren des
unbekannten Kindersoldaten enthüllt. Schätzungen zufolge gibt es
weltweit etwa 300.000 Soldaten unter 18 Jahren, manche erst 8-10
Jahre alt.
Nach jahrelangem Streit über das Eintrittsalter von Kindern in den
Wehr- und Kriegsdienst hatten sich Anfang des Jahres die
Regierungsvertreter in Genf auf das Mindestalter von 18 Jahren für
die Beteiligung an bewaffneten Konflikten geeinigt. Im Mai stimmte
die Vollversammlung der Vereinten Nationen dem Text zu. Das Protokoll
wird erst wirksam, wenn mindestens 10 Staaten es unterschrieben und
ratifiziert haben. World Vision Deutschland begrüßt ausdrücklich die
bevorstehende Unterzeichnung des Protokolls durch Bundeskanzler
Schröder und mahnt eine baldige Ratifizierung an.
Das Zusatzprotokoll untersagt den Einsatz von Personen unter 18
Jahren bei Kriegen und bewaffneten Konflikten ebenso wie deren
zwangsweisen Einzug zum Wehrdienst. Es bleibt allerdings die
Möglichkeit bestehen, Freiwillige schon ab 16 Jahren zu rekrutieren.
Nichtregierungsorganisationen wie Amnesty International, terres des
hommes und World Vision hatten die Straight 18 gefordert, wonach auch
der freiwillige Wehrdienst erst ab 18 erlaubt sein soll. World Vision
fordert die europäischen Parlamente, darunter den Bundestag, auf, bei
der bevorstehenden Ratifizierung die 18-Jahre-Grenze für jeglichen
Militärdienst festzuschreiben. "Die 18 Jahre werden künftig der
globale Standard sein", sagte Kurt Bangert, Pressesprecher von World
Vision Deutschland. "Eine Ausnahmeregel für Freiwillige unter 18
Jahren, wie sie nur von einigen wenigen Ländern beansprucht wird,
untergräbt diese internationale Norm und dient Rebellenorganisationen
als Rechtfertigung für die 'Rekrutierung' noch jüngerer Kinder." Erst
im Juli, so Bangert, seien in Uganda wieder 30 Kinder im Alter
zwischen 10 und 16 Jahren von Rebellen für den Einsatz mit der Waffe
entführt worden. Im Norden Ugandas betreibt World Vision ein Zentrum,
in dem bisher mehr als 5000 ehemalige Kindersoldaten rehabilitiert
wurden.
World Vision betreibt weltweit Entwicklungshilfe und humanitäre
Nothilfe. Das Hilfswerk beteiligt sich an der internationalen
Koalition gegen den Einsatz von Kindersoldaten. Im August hatte Dean
Hirsch, der Präsident von World Vision International, vor dem
UN-Weltsicherheitsrat zum Thema "Kinder in bewaffneten Konflikten"
gesprochen. Kurt Bangert vertritt World Vision Deutschland e.V. bei
der Deutschen Koordination Kindersoldaten.
Für weitere Informationen rufen Sie bitte an:
Tel 06172-763 150 oder 0172-212 77 38 
Kurt Bangert steht für Interviews zur Verfügung

Original-Content von: World Vision Deutschland e.V., übermittelt durch news aktuell

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