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10 Jahre Friedenstruppe Monuc in der Demokratischen Republik Kongo - Gräueltaten weiter an der Tagesordnung
World Vision: Handel mit Konflikt-Rohstoffen kontrollieren - Zertifizierung dringend geboten

Friedrichsdorf / Goma (ots)

In diesen Tagen wird die derzeit
größte UN-Friedensmission (MONUC) in der Demokratischen Republik 
Kongo 10 Jahre alt. Dennoch ist die Situation im Osten des Landes 
weiterhin katastrophal. Der Alltag der Menschen ist nach wie vor 
geprägt von Gewalt und Unterdrückung. Die internationale 
Kinderhilfsorganisation World Vision sorgt sich insbesondere um die 
Frauen und Kinder. "Sexuell bedingte Straftaten besonders gegen 
Frauen und Mädchen sind nach wie vor unerträglich hoch", sagt Lillian
Ohuma, World Vision Expertin, die sich vor Ort um Schutzmaßnahmen für
Frauen und Kinder kümmert. "Frauen werden physisch und psychisch 
bedroht, vergewaltigt und auf brutalste Weise misshandelt. Kinder 
werden verschleppt und als Kindersoldaten missbraucht. Das Ausmaß des
Grauens ist unbeschreiblich."
Die Vereinten Nationen schätzen, dass jedes Jahr 25.000 Frauen im 
Osten Kongos vergewaltigt werden. Nach Angaben von lokalen 
Gesundheitszentren müssen jeden Tag mindestens 40 Frauen, viele davon
Kinder, in der Kivu-Region wegen sexueller Übergriffe medizinisch 
behandelt werden.  "Anfang des Jahres haben wir Frauen und junge 
Mädchen befragt, wovor sie am meisten Angst haben. Die überwiegende 
Mehrheit der befragten Gruppe gaben an, dass sie Vergewaltigung mehr 
fürchten als den Tod", betont Ohuma. Sowohl Zivilpersonen, Mitglieder
von Rebellenorganisationen, aber auch Soldaten der Regierungstruppen 
beteiligten sich nach Berichten der Vereinten Nationen an den 
Übergriffen.
World Vision Friedensexperte Ekkehard Forberg betont: "Es ist eine
Schande für die internationale Gemeinschaft, dass sie wieder zusieht,
wie jeden Tag aufs Neue diese Gräueltaten passieren. Wir fordern, 
dass dieser Konflikt endlich ausgetrocknet wird. Ein Mittel dazu ist,
den Handel mit Konflikt - Rohstoffen wie Coltan, Gold und Wolfram zu 
kontrollieren. Es muss endlich international verbindliche Regeln für 
eine Zertifizierung von Rohstoffen geben."  Forberg erklärt, auch 
jeder Bürger in Deutschland könne mithelfen, dass solch ein Gesetz 
zustande komme, indem er beim Kauf von Handys oder Laptops nach der 
Herkunft des verwendeten Rohstoffs frage und seine Kaufentscheidung 
davon abhängig mache, ob Konflikt-Rohstoffe verwendet wurden.
Des weiteren fordert Word Vision, dass Vergewaltiger konsequent 
verfolgt und bestraft werden. Falls die Regierung in der 
Demokratischen Republik Kongo dazu nicht fähig ist, sollte die 
internationale Gemeinschaft dabei unterstützend tätig werden.  Zum 
Beispiel könnten Gerichte und Strafverfolgungsbehörden zur Hälfte mit
internationalem Personal besetzt werden, damit die Rechtsprechung 
international anerkannten Standards genügt.
World Vision kümmert sich im Osten Kongos unter anderem darum, 
dass die Dorfgemeinschaften über ihre Rechte aufgeklärt werden, wie 
sie sich selbst schützen können, dass Frauen und Mädchen begleitet 
werden, wenn sie zum Beispiel im Wald Feuerholz holen müssen. Die 
Hilfsorganisation sorgt gemeinsam mit anderen Organisationen dafür, 
dass Gewaltakte gemeldet werden und Opfer Hilfe erhalten.
HINTERGRUND
World Vision Deutschland e.V. ist ein christliches Hilfswerk mit den 
Arbeitsschwerpunkten nachhaltige Entwicklungszusammenarbeit, 
humanitäre Hilfe und entwicklungspolitische Anwaltschaftsarbeit. Im 
Finanzjahr 2008 wurden 253 Projekte in 49 Ländern durchgeführt. World
Vision Deutschland ist Teil der weltweiten World 
Vision-Partnerschaft. World Vision unterhält offizielle 
Arbeitsbeziehungen zur Weltgesundheitsorganisation (WHO) und dem 
Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) und arbeitet eng mit 
dem Flüchtlingskommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR) zusammen. 
World Vision Deutschland ist Mitglied der Bündnisse "Aktion 
Deutschland Hilft" und Gemeinsam für Afrika. www.worldvision.de

Pressekontakt:

Interviews mit Experten in Deutschland und im Kongo vermittelt die
Pressestelle von World Vision Deutschland e.V., Tel.: 06172
763-151/153; Email: presse@worldvision.de

Original-Content von: World Vision Deutschland e.V., übermittelt durch news aktuell

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