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Axel Springer SE

Axel Springer Verlag präsentiert Jahresabschluss 2001

Berlin (ots)

Ergebnis durch Einbruch des Anzeigengeschäfts und
Restrukturierungsmaßnahmen belastet / Vertriebsumsätze trotz
schwieriger Marktbedingungen gestiegen / Konsequente
Portfolio-Strategie, umfassende Maßnahmen zur Reorganisation und
Kostensenkung / Erfolgreiche Neueinführungen in Polen: mit NEWSWEEK
und PROFIT Marktführer / Umfangreiche Investitionen in Technik
sichern Unabhängigkeit, Flexibilität und Qualität im Kerngeschäft
Print / Online-Partnerschaft mit T-Online bei Bild.de und Interactive
Media / Mit Akquisition von Heyne Verlag führende Position im
Buchmarkt eingenommen
Der Axel Springer Verlag erzielte im Geschäftsjahr 2001 ein
operatives Ergebnis in Höhe von EUR 14 Mio. Es liegt aufgrund des
rückläufigen Anzeigengeschäfts, der gestiegenen Papierpreise, der
weiter hohen Aufwendungen für die Sicherung und den Ausbau des
Kerngeschäfts sowie der Abschreibungen auf Rechte und Bestände bei
den Buchverlagen und der Integrationskosten des zu Jahresbeginn
erworbenen Wilhelm Heyne Verlages unter dem operativen Ergebnis des
Vorjahres von EUR 199 Mio. Der Konzern-Jahresfehlbetrag belief sich
auf EUR 198 Mio. (Vorjahresüberschuss EUR 98 Mio.). Aufwendungen für
beschlossene Restrukturierungsmaßnahmen, Abschreibungen auf
Finanzanlagen sowie die im Gegensatz zu den Vorjahren
erfolgswirksamen Firmenwertabschreibungen haben das Ergebnis
gemindert. Die Umsatzerlöse gingen, bedingt durch den Einbruch auf
den Anzeigenmärkten, um 1,3 % auf EUR 2 864 Mio. zurück.
Der schwierigen Konjunkturlage und den gestiegenen Papierpreisen
begegnet der Axel Springer Verlag mit einem konsequenten Programm der
Reorganisation und Portfoliobereinigung. Konzernweit wurde ein Abbau
des Personalstandes um zehn Prozent bis Ende 2003 eingeleitet und zu
weiten Teilen bereits umgesetzt.
"Wir erleben die größte Krise der Printmedien seit dem zweiten
Weltkrieg", betonte der Vorstandsvorsitzende der Axel Springer Verlag
AG, Dr. Mathias Döpfner, im Rahmen der Bilanz-Pressekonferenz in
Berlin. Besonders hart habe es die Rubrikenmärkte der Zeitungen
getroffen, darunter leide die gesamte Branche. Trotz gegenwärtig
schwieriger Rahmenbedingungen äußerte sich der Vorstandsvorsitzende
zur Zukunft des Unternehmens optimistisch.
"Wir haben ein schwieriges Jahr hinter uns und befinden uns in
einem schwierigen Jahr. Aber: Wir senken die Kosten, wir fokussieren
unser Portfolio und wir erschließen neue Märkte und Erlösquellen.
Kostenmanagement und umfassende Maßnahmen der Reorganisation haben
wir sehr früh und sehr konsequent in Angriff genommen. Wir sehen,
dass die Maßnahmen greifen. Wir machen uns fit für den Fall, dass die
Krise noch länger andauert. Und von  einer konjunkturellen Wende
werden wir mit einem deutlich gesteigerten Rentabilitätsniveau
profitieren."
Erstmals seit Ausübung der Option zum Verkauf seiner Anteile an
der ProSiebenSAT.1 Media AG Ende Januar äußerte sich der
Vorstands-vorsitzende öffentlich zu den Hintergründen dieser
Entscheidung und zu den aktuellen Herausforderungen und Chancen des
Verlages in Folge der finanziellen Schwierigkeiten des
Gesellschafters Kirch. Mit Rücksicht auf ein laufendes juristisches
Verfahren wollte Döpfner keine aktuelle Einschätzung abgeben, betonte
jedoch: "Der Vorstand ist in dieser Angelegenheit ausschließlich den
Interessen des Axel Springer Verlages verpflichtet und hat
dementsprechend gehandelt."
Döpfner führte weiter aus: "In der Put-Option liegen keine
wirtschaftlichen Risiken für den Axel Springer Verlag. Die Anteile
der Senderfamilie verbleiben so lange im Eigentum des Verlages, bis
der vereinbarte Verkaufspreis bezahlt ist oder wir eine
wirtschaftlich vertretbare Alternativlösung akzeptiert haben. Ein
potenzielles Abschreibungsrisiko besteht in keinem Fall."
Zu den Spekulationen um das 40-Prozent-Paket der Aktien des Axel
Springer Verlages sagte Döpfner: "Wir führen derzeit konstruktive
Gespräche mit der Deutschen Bank über eine Verwertung der Aktien. Der
Axel Springer Verlag wird diesen Prozess im Sinne des Unternehmens
unterstützen. Wie allen Beteiligten bekannt ist: Es gibt im
Unternehmen klare Mehrheitsverhältnisse und eine unverrückbare
Haltung zur Beibehaltung der Vinkulierung."
Weitere Finanzdaten
Der Verlust nach DVFA/SG betrug EUR 119 Mio. (Vorjahresgewinn EUR
65 Mio.).
Der Cashflow erreichte EUR 46 Mio. und lag aufgrund des
schwierigen Geschäftsverlaufs unter dem Vorjahreswert von EUR 223
Mio. Die liquiden Mittel betrugen EUR 62 Mio. (Vorjahr EUR 321 Mio.).
Der Jahresfehlbetrag der Axel Springer Verlag AG allein belief
sich auf EUR 176 Mio. Aufgrund des negativen Jahresergebnisses
schlägt der Vorstand vor, auf eine Dividendenzahlung zu verzichten
(Vorjahr EUR 1,43 je Aktie).
Der Kurs der Axel Springer Aktie lag im Januar 2001 mit EUR 101,5
auf dem Jahreshöchststand. Im weiteren Jahresverlauf war die Aktie
von den negativen Entwicklungen auf den Aktienmärkten aufgrund des
geringen free floats besonders stark betroffen. Der Kassakurs in
Frankfurt betrug zum Jahresende EUR 58.
Vertriebsumsätze erhöht
Der Konzern-Umsatz belief sich im Jahr 2001 auf EUR 2 864 Mio. und
war um EUR 38 Mio. (- 1,3 %) geringer als im Vorjahr. Die
Vorjahreszahlen wurden nicht an den neuen Konsolidierungskreis
angepasst, da sich hieraus keine wesentlichen Änderungen ergeben. Die
Auslandsumsätze stiegen um EUR 21 Mio. (+ 4,9 %) und betrugen EUR 452
Mio. Der Axel Springer Verlag erzielte damit 15,8 % seiner Umsätze im
Ausland.
Konzernumsatz nach Sparten:
Vertrieb:   EUR 1 128 Mio.  (39,4 % Umsatzanteil)
   Anzeigen:   EUR 1 113 Mio.  (38,9 % Umsatzanteil) 
   Übrige:     EUR   623 Mio.  (21,7 % Umsatzanteil)
Die Vertriebsumsätze erhöhten sich um EUR 52 Mio. (+ 4,9 %) auf 
   EUR 1 128 Mio. Sowohl die Zeitungen als auch die Zeitschriften
haben zu diesem Anstieg beigetragen. Die Anzeigenumsätze betrugen EUR
1 113 Mio. und waren damit um EUR 122 Mio. (- 9,9 %) geringer als im
Vorjahr. Die Übrigen Erlöse stiegen um EUR 31 Mio. auf EUR 623 Mio.
Konzernumsatz nach Bereichen:
Zeitungen:             EUR     1 484 Mio. (51,8 % Umsatzanteil)
   Zeitschriften:         EUR       757 Mio. (26,4 % Umsatzanteil)
   Bücher:                EUR       167 Mio. ( 5,8 % Umsatzanteil)
   Lohndruck:             EUR       154 Mio. ( 5,4 % Umsatzanteil)
   Elektronische Medien:  EUR        86 Mio. ( 3,0 % Umsatzanteil)
   Nebenerlöse:           EUR       216 Mio. ( 7,6 % Umsatzanteil)
Die Umsätze der Zeitungen beliefen sich im Berichtsjahr auf EUR 1
484 Mio. und waren damit um EUR 81 Mio. (- 5,1 %) geringer als im
Vorjahr. Positiv entwickelten sich die Vertriebserlöse der Zeitungen:
Sie betrugen EUR 666 Mio. und waren um EUR 29 Mio. (+ 4,6 %) höher
als im Vorjahr. BILD, BILD am SONNTAG, DIE WELT und das HAMBURGER
ABENDBLATT haben wesentlich zu diesem Anstieg beigetragen. Die
Anzeigenerlöse betrugen EUR 818 Mio. und fielen damit um EUR 110 Mio.
(- 11,8 %) hinter die Vorjahresergebnisse zurück. Alle Zeitungstitel
des Axel Springer Verlages waren von dem Einbruch des
Anzeigengeschäfts betroffen.
Der Umsatz der Zeitschriften stieg um EUR 11 Mio. (+ 1,5 %) auf
EUR 757 Mio. Die Vertriebserlöse der Zeitschriften erhöhten sich im
Berichtsjahr um EUR 23 Mio. (+ 5,3 %) auf EUR 462 Mio. Zuwächse
erzielten im Inland BILD der FRAU sowie die beiden Jugendtitel
POPCORN und YAM!. Im Ausland trugen neue Objekte wesentlich zu den
gestiegenen Vertriebsumsätzen bei. Die Anzeigenerlöse gingen um EUR
12 Mio. (- 4,0 %) zurück und betrugen EUR 295 Mio. Gestiegene Erlöse
durch neue Objekte, die Jugendzeitschriften, BILD der FRAU und einige
ausländische Titel konnten die Rückgänge bei den anderen
Zeitschriften nicht vollständig kompensieren.
Die Bücher verzeichneten durch den Erwerb des Wilhelm Heyne
Verlages einen Umsatzanstieg von EUR 75 Mio. (+ 82,1 %). Die Erlöse
aus Lohndruck gingen konjunkturbedingt um EUR 17 Mio. (- 10,0 %) auf
EUR 154 Mio. zurück. Die Umsatzerlöse der Elektronischen Medien
sanken um EUR 20 Mio. (-18,6 %). Der Rückgang ist im Wesentlichen
durch geringere Umsätze im TV-Produktionsbereich begründet. Die
Handelswarenumsätze erhöhten sich um EUR 3 Mio. (+ 5,9 %) auf EUR 45
Mio. Die Speditionserlöse betrugen EUR 113 Mio. (- 4,1 %).
Personalanstieg durch neue Aktivitäten
Im Jahresdurchschnitt 2001 beschäftigte der Axel Springer Verlag
14 069 Mitarbeiter (ohne Auszubildende und Volontäre). Durch neu
gestartete Aktivitäten sowie die Aufnahme zusätzlicher Gesellschaften
in den Konsolidierungskreis erhöhte sich die Anzahl der Mitarbeiter
um 479.
Der Personalaufwand stieg 2001 um 10,2 % auf EUR 981 Mio.
Neukonsolidierungen sowie hohe Aufwendungen in Zusammenhang mit den
bevorstehenden Restrukturierungsmaßnahmen haben wesentlich zu diesem
Anstieg beigetragen. Der Anteil des Personalaufwands an der
Unternehmensleistung erhöhte sich um 4,4 Prozentpunkte auf 32,8 %.Vom
Personalaufwand entfielen 58,3 % auf Löhne und Gehälter sowie 41,7 %
auf Lohnzusatzkosten.
Investitionen erneut erhöht
Im Geschäftsjahr 2001 betrugen die Investitionen des Axel Springer
Verlages EUR 234 Mio. und waren damit um EUR 30 Mio. höher als im
Vorjahr.
In Immaterielle Vermögensgegenstände investierte der Verlag EUR 22
Mio. (Vorjahr EUR 16 Mio.). Die Investitionen betrafen zum größten
Teil Rechte und Lizenzen.
Die Investitionen in Sachanlagen beliefen sich auf EUR 166 Mio.
und lagen damit um EUR 12 Mio. über dem Vorjahreswert von EUR 154
Mio. Größere Einzelpositionen waren dabei die Modernisierung der
Druckerei in Ahrensburg sowie der Neubau Berlin.
Die Investitionen in Finanzanlagen betrugen EUR 46 Mio. (Vorjahr
EUR 34 Mio.). Größere Positionen waren dabei der Erwerb von
Beteiligungen in Osteuropa und Frankreich.
Die Abschreibungen beliefen sich auf EUR 219 Mio. und lagen damit
um EUR 78 Mio. über dem Vorjahreswert von EUR 141 Mio. Der Anstieg
der Abschreibungen ist im Wesentlichen auf die gemäß Empfehlung des
Deutschen Rechnungslegungs Standards Committees abweichend zu den
Vorjahren erfolgswirksamen Firmenwertabschreibungen zurückzuführen.
Investitionen in die Kernmärkte in 2001 und 2002 fortgesetzt
Trotz der schwierigen Marktbedingungen hatte die Weiterentwicklung
des Kerngeschäfts weiter hohe Priorität. Die Marktstellung
bestehender Objekte wurde gestärkt und zahlreiche neue Aktivitäten im
In- und Ausland gestartet.
Bei den Zeitungen erzielten BILD und DIE WELT entgegen dem
allgemeinen Trend Auflagenzuwächse. Das HAMBURGER ABENDBLATT festigte
mit einem überarbeiteten Design seine Position im Hamburger
Zeitungsmarkt.
Der Axel Springer Verlag beendete im Juli 2001 seine erfolgreiche
Abwehrmaßnahme gegen die Verbreitung kostenloser Tageszeitungen mit
der Einstellung von KÖLN EXTRA, nachdem der Schibsted-Konzern seinen
Rückzug aus Deutschland bekannt gegeben hatte.
Bei den Zeitschriften standen die konsequente Weiterentwicklung
der Objekte, die Einführung neuer Titel und die Konsolidierung der
bestehenden Aktivitäten im Vordergrund.
Im Mai 2001 brachte der Axel Springer Verlag MAXIM als
Lizenzausgabe auf den deutschen Markt und erschloss sich damit das
Segment der Männer-Lifestyle-Magazine. Der Titel konnte sich auf
Anhieb als Marktführer in seinem Segment etablieren.
Zum 1. Januar 2001 verstärkte der Axel Springer Verlag mit dem
Kauf des Wilhelm Heyne Verlages, München, seine Aktivitäten im
Bereich Buch. Durch die Zusammenlegung mit den bestehenden
Buchverlagen zur neuen Gruppe Ullstein Heyne List entstand einer der
größten deutschen Publikumsbuchverlage.
Im Bereich Elektronische Medien konnte eine umfassende
Partnerschaft mit der T-Online International AG geschlossen werden:
Diese beteiligt sich zu 37 % an der BILD.de AG und zu 50 % an der
Interactive Media CCSP AG. Das News- und Entertainment-Portal BILD.DE
ging am 1. August in seiner ersten Stufe online und wurde seither
kontinuierlich um neue Inhalte erweitert.
Das Portal für hochwertige Immobilien PROPERTYGATE.COM wurde zu
100 % übernommen und wird seither kontinuierlich zur zentralen
Immobilienplattform des Verlages ausgeweitet. Im Mai 2002 konnte der
Axel Springer Verlag eine wichtige Partnerschaft mit dem Ring
Deutscher Makler (RDM) zur Bündelung der Online-Immobilienaktivitäten
schließen. Das Vorhaben steht noch unter Kartellvorbehalt.
Im Bereich Technik wird die Modernisierung der Druckstandorte
konsequent fortgesetzt. Mit einem Investitionsvolumen von rund EUR 70
Mio. wird die Tiefdruckerei in Ahrensburg umfassend erneuert. Die
bestehenden Anlagen werden bis Ende 2003 durch leistungsfähigere
ersetzt.
Der Axel Springer Verlag und die Verlagsgruppe Georg von
Holtzbrinck haben 2001 langfristige Druckaufträge zur Herstellung der
Holtzbrinck-Titel "Handelsblatt" und "Tagesspiegel" geschlossen. In
diesem Zusammenhang werden in den nächsten zwei Jahren rund EUR 90
Mio. in den Ausbau des Druckhauses Spandau sowie die Erweiterung der
Offsetdruckerei Kettwig investiert.
Auslandsaktivitäten ausgeweitet
Axel Springer Polska startete 2001 zwei neue Titel: das
wöchentliche Nachrichtenmagazin NEWSWEEK POLSKA sowie das monatliche
Wirtschaftsmagazin PROFIT. Beide Titel erreichten vom Start weg die
Marktführerschaft in ihrem jeweiligen Segment.
Durch die Beteiligung an dem Verlag Automedia, Prag, verstärkte
der Axel Springer Verlag seine Aktivitäten in der Tschechischen
Republik. Die neue Gesellschaft firmiert unter Axel Springer Praha
und verlegt u. a. die wöchentliche Autozeitschrift SVET MOTORU und
AUTO TIP, die 14-tägliche Lizenzausgabe von AUTO BILD.
In Ungarn erwarb der Axel Springer Verlag zum 1. Januar 2001 den
Verlag Zöld Újság, der die größte tägliche ungarische
Wirtschaftszeitung VILÁGGAZDASÁG herausgibt. Im April 2002 erweiterte
der Axel Springer Verlag in Frankreich seine Aktivitäten durch die
Übernahme der Lizenzausgabe des monatlichen Magazins MEN'S HEALTH. Am
28. Mai 2002 ist die Erstausgabe der monatlichen Frauenzeitschrift
BIEN DANS MA VIE erschienen.
Reorganisationsmaßnahmen verstärkt
Im Rahmen der begonnenen Restrukturierungsmaßnahmen wurde die
organisatorische Zusammenführung der Redaktionen und Verlage der in
Berlin erscheinenden Zeitungen BERLINER MORGENPOST und DIE WELT
beschlossen. Die Inhalte beider Zeitungen werden jetzt unter der
Leitung einer gemeinsamen Chefredaktion von einer Redaktion
produziert. Beide Zeitungen erscheinen weiterhin als eigenständige
Titel. Die Regionalausgabe München der WELT wurde eingestellt.
Im Bereich Multimedia stand das Jahr im Zeichen einer konsequenten
Portfolioüberprüfung und -bereinigung. Vor dem Hintergrund des
weiteren Ausbaus der Sportberichterstattung von BILD.DE verkaufte der
Axel Springer Verlag seinen 25,5%-Anteil an dem Onlineportal SPORT1.
Das mit dem Otto Versand gestartete Internetportal SHEEGO.COM wurde
Ende November 2001 nach einer sechsmonatigen Testphase vom Netz
genommen. Die Suchmaschine INFOSEEK wurde aufgrund einer Änderung der
Gesellschafterstruktur eingestellt.
In Frankreich wurden aufgrund der strategischen Neuausrichtung des
Verlages auf verkaufsstarke Publikumszeitschriften das
Berufsinformationsmagazin REBONDIR und der Fachtitel PROFESSION
FONCTIONNAIRE verkauft.
Im Zuge der Konzentration auf die Kerntitel wurden in Spanien die
Titel AMBIENTES, JUEGOS Y CIA und DREAMCAST sowie in Polen die
Zeitschrift MIESKAJ eingestellt.
Ende Januar 2002 hat der Axel Springer Verlag nach einem Beschluss
von Vorstand und Aufsichtsrat die mit der KirchGruppe vereinbarte
Option zum Verkauf seiner Anteile an der ProSiebenSAT.1 Media AG und
der ISPR Internationale Sportrechte-Verwertungsgesellschaft mbH zum
Ende der vorgesehenen Frist ausgeübt. Da die KirchGruppe die
Forderung nach Fälligkeit nicht fristgemäß erfüllt hat, hat der Axel
Springer Verlag zur Wahrung seiner Rechtsposition Klage erhoben.
Ausblick
Für das Jahr 2002 wird ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von
circa 0,6 % erwartet. Dabei wird davon ausgegangen, dass die deutsche
Wirtschaft ab dem zweiten Halbjahr 2002 - primär durch die wieder
anziehende Konjunktur in den USA -  an Schwung gewinnt. Der Anstieg
der Konsumausgaben der privaten Haushalte wird auf 0,8 % geschätzt
und liegt damit unter dem Anstieg von 2001. Bei den Investitionen
wird davon ausgegangen, dass sowohl die Ausrüstungsinvestitionen
(-4,2 %) als auch die Bauinvestitionen (- 0,5 %) weiter sinken und
sich erst mit dem erwarteten weltwirtschaftlichen Aufschwung im
Verlauf des Jahres 2002 verbessern.
Mit einer Erholung in den Pressevertriebsmärkten ist parallel zur
konjunkturellen Gesamtentwicklung allenfalls in der zweiten
Jahreshälfte 2002 zu rechnen. Dabei beruhen die Erwartungen sowohl
auf einer Belebung des allgemeinen Verbraucherverhaltens als auch auf
einer Zunahme des Nachrichtenbedarfs im Vorfeld der Bundestagswahl.
Allerdings ist die Nachfrage nach Presseerzeugnissen nach der
Einführung des Euro in den ersten vier Monaten weiter zurückgefallen.
Die Werbeerlösentwicklung der klassischen Medien wird verhalten
eingeschätzt. Im ersten Quartal 2002 hat sich die rückläufige
Entwicklung auf den Anzeigenmärkten fortgesetzt; die Werbeerlöse
reduzierten sich um 5,2 %. Dennoch wird für das Gesamtjahr mit einem
Werbewachstum von bis zu einem Prozent gerechnet. Diese Prognose
setzt jedoch das Eintreten der erwarteten Konjunkturbelebung voraus.
Impulse für den Werbemarkt 2002 werden vor allem durch verstärkte
Ausgaben der Versicherungsbranche, des Handels, der Medien sowie der
Pharmaindustrie erwartet. Für eine zusätzliche Belebung dürften der
Bundestagswahlkampf sowie die Fußball-Weltmeisterschaft sorgen. Eine
zunehmende Bedeutung wird 2002 dem Internet als Werbemedium
beigemessen.
Den negativen Entwicklungen auf den Vertriebs- und Anzeigenmärkten
konnte sich auch der Axel Springer Verlag in den ersten vier Monaten
des Jahres 2002 nicht entziehen. Der Vertriebsumsatz konnte gegenüber
dem Vorjahr um rund drei Prozent gesteigert werden, dies ist jedoch
vor allem auf Preiserhöhungen und die ausländischen Aktivitäten
zurückzuführen. Bei den Anzeigenerlösen ist in den ersten vier
Monaten ein Rückgang gegenüber dem Vorjahr um rund neun Prozent zu
verzeichnen. Für das Gesamtjahr wird angesichts des schlechten
Marktumfeldes ein Anstieg des Umsatzes trotz neuer Aktivitäten nur
schwer erreichbar sein.
Angesichts der ungünstigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und
der Belastungen aus den eingeleiteten Reorganisationsmaßnahmen
rechnet der Vorstand für das Jahr 2002 nur mit einer moderaten
Verbesserung des operativen Ergebnisses.
Darüber hinaus werden weiterhin erhebliche Investitionen in die
Zukunft des Unternehmens erforderlich sein, um eine solide Basis für
neues Wachstum schaffen zu können.
KONZERN-KENNZAHLEN
In Mio. EUR                          2001        2000
   Umsatzerlöse                        2 864       2 902
     Veränderung in %                   -1,3         8,9
Ergebnis
     Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag  -198          98
     Umsatzrendite in %                 -6,9         3,4
     EBITA                                33 (1)     217
Bilanz
     Bilanzsumme                       1 613       1 707
     Anlagevermögen                      904         869
        Anlagendeckung in %             41,0        65,7
     Liquide Mittel                       62         321
     Eigenkapital (ohne Bilanzgewinn)    370         571
        Eigenkapitalquote in %          23,0        33,4
     Langfristige Verbindlichkeiten       80          67
Investitionen                       234         204
     Abschreibungen                      158         141
     (ohne Firmenwertabschreibungen)
     Cashflow                             46         223
Aktie
     Jahresschlusskurs
     je Aktie (EUR)                     58,0       104,0
Mitarbeiter
     Jahresdurchschnitt (Anzahl)      14 069      13 590
   (1) Vor Sondereinflüssen

Pressekontakt:

Edda Fels
Telefon: (0 30) 25 91-7 25 24
E-Mail: efels@asv.de

Fotoabfrage: Charlotte Rybak
Telefon: (0 30) 25 91-7 25 29
E-Mail: crybak@asv.de

Diese Presseinformation kann im Internet auch in englischer Sprache
unter www.asv.de abgerufen werden.

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