Alle Storys
Folgen
Keine Story von Westfalenpost mehr verpassen.

Westfalenpost

Westfalenpost: Monika Willer zur steigenden Zahl der Kirchenaustritte

Hagen (ots)

Selbst Kirchenvertreter sprechen hinter vorgehaltener Hand von einer Image-Katastrophe. Jetzt gehen die Kirchen den Gläubigen auch noch ans letzte Hemd, ans Sparkonto, so lautet der Vorwurf, der dazu führt, dass die Zahl der Austritte explodiert, und zwar sogar in gutkatholischen und -evangelischen Regionen. Die Zwangseintreibung der Kirchensteuer auf Kapitalerträge wird zum bürokratischen Monster, verursacht große technische Probleme und ganz unchristlichen Streit: Hochrangige Kirchenmänner werfen Bankiers vor, den Kunden zum Austritt zu raten; die Geldinstitute kontern, dass die Neuregelung erstens von den Kirchen gewollt und zweitens für die Banken nur mit zusätzlichem Aufwand verbunden wäre, ohne dass sie etwas davon hätten.<br/><br/>Wieder einmal zeigen die beiden großen deutschen Kirchen, dass sie nicht lernfähig sind, wenn es um Fehlervermeidung geht. Die Oberhirten glauben nicht an die Steuerehrlichkeit ihrer Schäfchen und setzen Vater Staat auf dem Umweg über die Banken darauf an, noch den letzten Euro abzugreifen. Es ist nicht das Geld, das weh tut, denn viele, die jetzt austreten, sind wegen des Freibetrags gar nicht betroffen. Das dokumentierte Misstrauen der Kirchen und ihr Bevormundungszwang machen das Maß stattdessen voll. Dass die einhergehende Daten-Durchleuchtung im ausgespähten Deutschland die Nerven zusätzlich blank reibt, hätte man vorausahnen dürfen. Nun ist die Gier zum Eigentor geworden. Aber vielleicht leitet die Massenflucht auch eine Wende im Denken ein. Ist eine staatlich einkassierte Kirchensteuer wirklich noch zeitgemäß? Sollten die Christen ihr Engagement nicht, wie in allen anderen Ländern der Welt, freiwillig bezeugen? Die Kirchen wären erstaunt, wie viele dann tatsächlich zahlen würden.

Pressekontakt:

Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160

Original-Content von: Westfalenpost, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Westfalenpost
Weitere Storys: Westfalenpost
  • 13.08.2014 – 21:58

    Westfalenpost: Stefan Hans Kläsener zu Militärhilfe für den Irak

    Hagen (ots) - Die ehemalige EKD-Ratsvorsitzende Margot Käßmann möchte Frieden statt Waffen exportieren. Wer wollte das nicht? Der Linken-Fraktionschef Gregor Gysi plädiert zur Verblüffung von Freund und Feind für Waffenlieferungen in den Nordirak, weil die Menschen ansonsten keine Chance hätten, sich zu verteidigen. Die bislang strikte Haltung der ...

  • 12.08.2014 – 20:02

    Westfalenpost: Rente mit 63

    Hagen (ots) - Können Sie sich noch erinnern? Es ist gar nicht lange her, da konnten Arbeitnehmer nicht früh genug in die Rente geschickt werden. Angeblich, um Jüngeren den Arbeitsplatz nicht streitig zu machen, was immer schon Unsinn war, denn ein erfahrener Mitarbeiter erfüllt in einem Unternehmen eine ganz andere Rolle als ein Greenhorn. Nun haben wir die Rente mit 63 ermöglicht - und die Zahl der verdienten Arbeitnehmer, die sich diese Chance nicht entgehen lassen ...

  • 08.08.2014 – 19:32

    Westfalenpost: DAX

    Hagen (ots) - Der Dax, der deutsche Aktien-Leitindex, ist also gestern kurz unter die 9000-Punkte-Marke gerutscht: Diese Nachricht darf so wenig überraschen wie sie schlimm ist. Die geopolitische Lage drückt auf die Stimmung an den Handelsplätzen rund um den Globus: Der Nahost-Konflikt, der Flächenbrand im Irak und die Ukraine-Krise, die längst zu einem Handelskrieg zwischen Russland und dem Westen geworden ist, konnten und können nicht ohne Folgen für die Wirtschaft ...