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Neue OZ: Kommentar zu Bundestag
NATO
Merkel

Osnabrück (ots)

Sicherheit durch Solidarität
Deutschland habe der NATO und der Solidarität der Verbündeten viel
zu verdanken, sagte Kanzlerin Merkel in ihrer Regierungserklärung. 
Das ist richtig. Das transatlantische Verteidigungsbündnis garantiert
seit 60 Jahren Frieden und Sicherheit in Europa. Aber gilt Merkels 
Satz auch umgekehrt? Gerade mit Blick auf Afghanistan hinterfragen 
die USA, Großbritannien und andere Verbündete die Solidarität 
Deutschlands seit Langem sehr kritisch.
Die NATO hatte nach den Anschlägen vom 11. September 2001 erstmals
den Bündnisfall ausgerufen. Heute, fast acht Jahre später, steht die 
Allianz am Hindukusch aber nicht vor einem Sieg, sondern vor einer 
Niederlage. Die Kanzlerin ist jedoch Realpolitikerin genug, die 
Forderungen der Alliierten nach einer fairen Lastenteilung mit dem 
Standardsatz zu parieren, das deutsche Engagement sei prima.
Schließlich lässt sich mit Afghanistan keine Bundestagswahl 
gewinnen, höchstens verlieren. Da sind die Umfrageergebnisse 
eindeutig: Die Mehrheit der Deutschen will keine Soldaten am 
Hindukusch sehen. Sie fordert wie die Linkspartei den Rückzug und 
keine Truppenaufstockung nach Manier des US-Präsidenten Obama.
So überrascht es nicht, dass die Kanzlerin weiterhin eine Antwort 
auf die Frage schuldig bleibt, wie sie gedenkt, den Krieg um Kabul zu
gewinnen. Der Vorwurf der Grünen ist nicht unberechtigt, Merkel eine 
"wortreiche Richtungslosigkeit" zu unterstellen. Deren Außenpolitiker
Trittin prangerte gestern leider fast als Einziger die Versäumnisse 
der deutschen Afghanistan-Politik an und forderte eine drastische 
Aufstockung der Zahl der Polizeiausbilder. Beim NATO-Gipfel wird es 
Merkel nicht so leicht haben wie im Bundestag.

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Telefon: 0541/310 207

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