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DStGB erwartet eindeutiges Signal vom Familiengipfel am 2. April

Berlin (ots)

Kinderbetreuung verbessern - Finanzierung sichern -
Wirtschaft und Gewerkschaften mehr in die Pflicht nehmen.
Der Deutsche Städte- und Gemeindebund erwartet ein eindeutiges 
Signal vom Familiengipfel am 2. April, dass Bund und Länder dauerhaft
die Finanzierung des geplanten Ausbaues der Kinderbetreuung 
sicherstellen.
"Das Betreuungsangebot für Kinder unter drei Jahren muss weiter 
ausgebaut werden, damit die Eltern eine tatsächliche Wahlfreiheit 
haben, ob sie ihr Kind selbst betreuen oder eine Einrichtung in 
Anspruch nehmen wollen", sagte Gerd Landsberg, Hauptgeschäftsführer 
des DStGB heute in Berlin. Zurzeit gibt es etwa 285.000 Plätze, die 
meisten davon in Ostdeutschland. Im Schnitt stehen bundesweit 
dreizehn Plätze für einhundert Kinder unter drei Jahren zur 
Verfügung. Die Kommunen haben das Problem längst erkannt und in den 
vergangenen Jahren in Westdeutschland über 85.000 zusätzliche Plätze 
geschaffen.
Wenn die große Koalition 300.000 zusätzliche Plätze haben will, 
muss die Finanzierung gesichert werden. Nach Berechnungen des DStGB 
würden 300.000 zusätzliche Plätze 3,049 Mrd. Euro jährliche 
Betriebskosten und zusätzlich einmalige Investitionskosten von 5 Mrd.
Euro erfordern. Die Kommunen können aus eigener Kraft die 
zusätzlichen Milliarden Beträge nicht aufbringen. Schon jetzt geben 
sie circa 13 Milliarden Euro im Jahr für die Kinderbetreuung aus.
Ein Rechtanspruch auf einen Betreuungsplatz ist nicht notwendig. 
Der Bedarf ist regional sehr unterschiedlich. Aufgrund der 
unterschiedlichen Familienstrukturen reicht der Bedarf einer 
Kinderbetreuung je nach Region von 10 Prozent bis zu 50 Prozent in 
anderen Gebieten. Die Kommunen wissen selbst, inwieweit ein Ausbau 
erforderlich ist und werden diesen umsetzen, wenn ihnen dauerhaft die
nötigen Finanzmittel zur Verfügung gestellt werden.
Die Politik sollte sich nicht der Illusion hingeben, die 
Finanzierung könne über die so genannte demografische Rendite 
erfolgen. Eine Stadt, die aufgrund der örtlichen 
Wirtschaftsentwicklung wächst, hat nichts davon, wenn in einer weit 
entfernten anderen Stadt durch den Bevölkerungsrückgang 
Betreuungsplätze frei werden. Es hat noch nie funktioniert, neue 
Wohltaten mit den angeblichen Einsparungen von Übermorgen zu 
finanzieren.
Die Kinderbetreuung ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Sie 
darf nicht bei den staatlichen Ebenen Bund, Länder und Gemeinden 
alleine "abgeladen werden". Gefordert sind alle gesellschaftlichen 
Gruppen, also insbesondere auch die Wirtschaft und die 
Gewerkschaften. Betriebskindergärten, Kooperationen von Betrieben und
Kommunen, Tagesmüttermodelle und Betriebsvereinbarungen über Familien
verträgliche Arbeitszeiten, müssen die Regel werden. Nur wenn alle 
zusammen wirken, kann Deutschland ein kinderfreundliches Land werden.

Pressekontakt:

Kontakt:

Franz-Reinhard Habbel
Sprecher des DStGB
Tel.: 030/77307-225
E-Mail: Franz-Reinhard.Habbel@dstgb.de

Original-Content von: Deutscher Städte- und Gemeindebund e.V., übermittelt durch news aktuell

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