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Polizeipräsidium Mittelfranken

POL-MFR: NÜRNBERG
SCHWABACH
STUTTGART (10) Serienvergewaltiger festgenommen

Nürnberg (ots)

Nachfolgend wird die Pressemitteilung der
Landespolizei-direktion Stuttgart I vom 07.01.2000
veröffentlicht:
Monatelang hielt ein Sexgangster nicht nur die Polizei in
Baden-Württemberg und Bayern in Atem, auch jungen Besucherinnen
von Diskotheken und Fitness-Studios war es beim Gang zu ihrem
Fahrzeug nicht mehr geheuer. Jetzt meldet die bei der
Landespolizeidirektion Stuttgart I gebildete Sonderkommission
//Heck// die Festnahme eines dringend Tatverdächtigen in enger
Zusammenarbeit mit der Kriminalpolizei in Schwabach.
Während die Frauen ahnungslos dem Tanze oder Sport
nachgingen, versteckte sich der bis heute Unbekannte bereits in
den Fahrzeugen seiner späteren Opfer. Während der Fahrt dann
erhielten die Frauen von dem Maskierten eine Pistole an den Kopf
gehalten und wurden zum Anhalten gezwungen. Mit den gefesselten
Opfern fuhr der Täter in deren Fahrzeugen an abgelegene
Örtlichkeiten, wo er sich an ihnen verging. In unmittelbarer
Nähe des Ausgangsortes ließ er die Frauen im gekidnappten
Fahrzeug zurück und entfernte sich zu Fuß.
   Immer wieder wurde in der Nähe dieser Stellen ein dunkler
BMW der 3er-Reihe gesichtet. Letztendlich konzentrierte sich die
Fahndung der Polizei auf einen Pkw, der am 25. November des
vergangenen Jahres, etwa eine halbe Stunde vor Mitternacht, an
einer Radarüberwachungsanlage bei Pleidelsheim, im Landkreis
Ludwigsburg, fotografiert wurde. Doch Kennzeichen und Fahrer
brachten die Polizei nicht weiter. Die Kennzeichen, LB-XD 318,
waren am 17. September in Vaihingen/Enz entwendet worden, der
Fahrer des Fahrzeuges war maskiert. Genau deshalb ist sich die
Polizei sicher, dass es an diesem Abend in der Gegend um
Pleidelsheim ein Opfer gegeben haben muss. Angezeigt wurde die
Tat, eventuell auch nur die Bedrohung einer Frau, jedoch bislang
nicht.
   Jetzt, genau drei Tage bevor die Polizei das Radarfoto der
breiten Öffentlichkeit vorstellen wollte, ging den Beamten der
Gesuchte auf andere Art und Weise ins Netz.
   Bereits seit längerem hatten die Ermittler Hinweise auf das
Aussehen des Mannes, so dass ein Phantombild gefertigt werden
konnte. Und genau diese Person glaubten Zeugen und die Polizei
auf der Videoaufnahme wieder zu erkennen, gemacht von der
Überwachungskamera der Garderobe einer bayerischen Diskothek.
Nach entsprechender Bearbeitung wurde das Material dem Personal
von Diskotheken im württembergisch-bayerischen Grenzgebiet
vorgelegt. Und genau dort wurde in der Nacht zum Freitag eine
Person gefunden, die den Täter identifizieren konnte.
Noch in derselben Nacht, am frühen Freitagmorgen, wurde die
Person durch ein Spezialeinsatzkommando der bayerischen Polizei
in seiner Wohnung in einer Gemeinde zwischen Schwabach und
Ansbach in Mittelfranken festgenommen.
   Laut Polizei handelt es sich um einen 29-jährigen türkischen
Staatsangehörigen, der den Behörden längst kein Unbekannter mehr
ist. Nahezu 30 Mal trat er bislang in Erscheinung, als
Vergewaltiger allerdings noch nie. Der nicht verheiratete Vater
eines einjährigen Kindes legte unmittelbar nach seiner Festnahme
ein Teilgeständnis ab. Am Samstag wird er dem zuständigen
Haftrichter vorgeführt.
Zu Ende geht damit eine Serie von bislang sieben bekannten
Vergewaltigungen in den Bereichen Ingolstadt, Dillingen,
Schwabach, Ludwigsburg, Waiblingen und Rottweil. Auf den Tag
genau, einen Monat nach Aufnahme der Arbeit durch die
Ermittlungsgruppe sowie der fest zugeordneten Beamten in
Schwabach, können die Beamten zwar von keiner neuerlichen Tat in
diesem Zeitraum berichten, Recherchen jedoch ergaben, dass der
Täter wohl zu früherem Zeitpunkt in Fällen sein Unwesen trieb,
ohne dass bislang von einem Zusammenhang ausgegangen wurde. Die
Beamten berichten zwischenzeitlich von vier weiteren Taten, die
dem Unbekannten zugeschrieben werden.
   In keinen der jetzt zusätzlichen Fälle kam es zur
Vergewaltigung der Opfer. Wohl aber werden die Taten von der
Polizei als Versuche des Täters eingestuft, bei denen die Frauen
mit viel Glück dem Tun des Gesuchten entrinnen konnten.
   Bereits am 20. Oktober des Jahres 1998 befand sich eine
23-jährige Frau auf dem Parkplatz des Freibades in Bretten,
Landkreis Karlsruhe, bereits in ihrem Fahrzeug, als der
Unbekannte die Fahrertür aufriss. Weil die Freibadbesucherin in
die Mündung einer Pistole des Maskierten schaute, fing sie
lautstark an zu schreien. Den vermeintlichen Sextäter vertrieb
sie damit, denn der entfernte sich zu Fuß.
   Am 26. Januar des letzten Jahres lauerte der Mann seinem
26-jährigen Opfer auf dem Parkplatz eines Sportstudios in
Knittlingen, einer Ortschaft zwischen Mühlacker und Bretten im
Enzkreis, auf. Auch diese Frau saß bereits in ihrem Fahrzeug,
als die den Maskierten bemerkte. Geistesgegenwärtig und
vollkommen richtig verriegelte sie ihr Fahrzeug von innen. Den
Unbekannten hinderte dies nicht, an den Türen zu rütteln.
Nachdem das Hupen der Frau im Sportstudio gehört wurde, eilten
ihr von dort Personen zu Hilfe, woraufhin der Maskierte in einem
dunklen Pkw das Weite suchte.
   Am 02. Februar des letzten Jahres dann dieselbe Situation
auf dem Parkplatz eines Hallenbades in Vaihingen/Enz, im
Landkreis Ludwigsburg. Auch hier droht der Maskierte seinem
33-jährigen Opfer beim Einsteigen in ihr Fahrzeug mit einer
Pistole. Das Schreien dieser Frau wurde vom Bademeister des
Hallenbades bemerkt, woraufhin dieser ihr zur Hilfe eilte. Der
Täter wiederum flüchtete daraufhin zu Fuß.
   Erneut zugeschlagen hat der Mann dann wiederum in
Knittlingen. Am 19. Oktober tauchte er wie schon einmal auf dem
Parkplatz des dortigen Sportstudios auf. Auch hier riss er die
Beifahrertür eines Pkw`s auf, in dem bereits eine 29-Jährige
saß. Obwohl der Maskierte seinem Opfer sofort eine Pistole an
den Kopf hielt, behielt die Frau die Nerven, stieg aus und
rannte davon. In ihrem eigenen Fahrzeug wurde die Frau daraufhin
von dem Unbekannten verfolgt, ehe dieser es dann wenig weiter
abstellte.
   In Verbindung mit dieser Tat wird von der Polizei der BMW
gebracht, welcher auf dem genannten Radarfoto zu sehen ist.
   Wenn auch jetzt genügend Beweismittel gefunden wurden, der
Ludwigsburger Kennzeichen, so der Festgenommene, habe er sich
zwischenzeitlich entledigt.
Jürgen Fauth

Rückfragen bitte an:

Pressestelle Polizeipräsidium Mittelfranken

Telefon: 0911-211-2011/12
Fax: 0911-211-2010

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