Der Tagesspiegel

Der Tagesspiegel: Bis zu 18.000 Kläger wollen ihre Geld von der Telekom zurück

20.11.2004 – 13:24

Berlin (ots)

Berlin. Der Vorsitzende Richter am Landgericht
Frankfurt, Meinrad Wösthoff, eröffnet am Dienstag die ersten zehn
Verhandlungen in den Schadenersatzprozessen gegen die Deutsche
Telekom. Bei Gericht liegen inzwischen weitere knapp 2300 Klagen,
dahinter stünden 17.000 bis 18.000 Kläger, sagte Wösthoff im Gespräch
mit dem "Tagesspiegel am Sonntag". „Die Brisanz der Klagen liegt
nicht in der Höhe der geforderten Summen", sagt Richter Wösthoff. „Es
geht grob geschätzt insgesamt um etwa 200 Millionen Euro."
Schon vor Verhandlungsbeginn sind unzählige Schriftsätze zwischen
den Parteien über das Gericht ausgetauscht worden. „Es ist möglich,
dass es nicht bei einem Verhandlungstag bleibt", sagt Wösthoff, der
die Entscheidung nicht allein trifft. Zwei Handelsrichter, die
Kaufleute aber keine Juristen sind, entscheiden mit. „Es kann sein,
dass es weitere Verhandlungstermine gibt oder dass ein
Beweisbeschluss gefasst wird. Es kann aber auch bereits zu einer
Entscheidung kommen. Alles ist drin", sagt Wösthoff.
Wichtige Informationen haben Kläger und Gericht auch von der
Staatsanwaltschaft in Bonn erhalten, die Anwälte durften die
Ermittlungsakten einsehen. Anlegeranwalt Klaus Rotter gibt sich vor
Prozessbeginn zuversichtlich. „Die staatsanwaltlichen Ermittlungen
reichen dreimal aus, um den Prospektmangel beweisen zu können", sagt
er. Der Prozess sei auch deshalb interessant, weil er zeige, wie es
um den Anlegerschutz in Deutschland bestellt ist, sagen Vertreter der
Kläger. Das Verfahren sprenge die Grenzen der Zivilprozessordnung.
„Ich gehe davon aus, dass jedes einzelne der mehr als 2000 Verfahren
durchgeführt werden muss", sagt Anwalt Ralf Plück, dessen Wiesbadener
Kanzlei 6200 Kläger vertritt. Das aber würde wiederum Jahre dauern.
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ots-Originaltext: Der Tagesspiegel

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