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Zusatzprotokoll gegen Rekrutierung von Minderjährigen tritt in Kraft / Aktionen am Tag des Kindersoldaten

Osnabrück (ots)

terre des hommes fördert unter anderem in Kolumbien präventive
   Projekte gegen den Mißbrauch von Kindern als Soldaten
Am 12. Februar, dem Tag des Kindersoldaten, führen etwa 500
Organisationen, die zur Internationalen Koalition gegen den Mißbrauch
von Kindern als Soldaten gehören, weltweit Aktionen durch. Damit soll
auf das Schicksal von 300.000 Kindern und Jugendlichen aufmerksam
gemacht werden, die in Kriegen und bewaffneten Konflikten kämpfen.
Die zentrale Aktion findet vor dem Palast der Nationen in Genf statt:
Tausende rote Hände, die den Stop des Mißbrauchs von Kindersoldaten
symbolisieren, werden aufgestellt. Die UN-Hochkommissarin für
Menschenrechte, Mary Robinson, und ein ehemaliger Kindersoldat aus
dem Sudan werden anwesend sein.
An diesem 12. Februar tritt ein Zusatzprotokoll zur
UN-Kinderrechtskonvention in Kraft, welches Minderjährige in Zukunft
besser vor Rekrutierung und dem Missbrauch als Kindersoldaten
schützt. Die 93 Unterzeichnerländer, unter ihnen Deutschland,
verpflichten sich damit, keine Kinder unter 18 Jahren mehr
zwangsweise in ihre Armeen einzuziehen. Der Sprecher der Deutschen
Koordination Kindersoldaten, Andreas Rister vom Kinderhilfswerk terre
des hommes, bezeichnet das Protokoll als großen Fortschritt, dennoch
bleibe ein wichtiger Kritikpunkt: über 16-jährige Freiwillige dürfen
nach wie vor von den Armeen angeworben und in Kampfeinsätze geschickt
werden. Auch die Bundeswehr werbe jedes Jahr 200 - 300 17jährige
Freiwillige und sei bisher nicht bereit, diese Praxis aufzugeben.
Auch Länder wie Kolumbien, in denen viele Kindersoldaten kämpfen,
haben das Protokoll unterzeichnet. In Kolumbien gibt es in den
verschiedenen bewaffneten Gruppen mindestens 3000, möglicherweise
sogar mehr als 10.000 Kinder ab 12 Jahren, die an der Waffe Dienst
tun. Auf dem Land, wo sich Guerilla, Paramilitärs und Militärs
blutige Gefechte liefern, ist die Lage für viele Familien mit Kindern
hoffnungslos: Regelmäßig kommen Guerilleros und Paramilitärs in die
Dörfer und nehmen Jungen und Mädchen mit, die über 12 Jahre alt sind.
"Wir mußten fliehen, um unsere Kinder zu schützen", berichten viele
Flüchtlinge. Allein in den letzten 10 Jahren hat der Bürgerkrieg 1,7
Millionen Kolumbianer aus ihren Dörfern vertrieben. Die meisten von
ihnen landen in den Elendsvierteln am Rand der Hauptstadt Bogotá.
terre des hommes unterstützt in Kolumbien 23 Projekte für Kinder
und Jugendliche, davon viele für Flüchtlingskinder. Gerade sie haben
ohne Ausbildung keinerlei Perspektiven. In den terre des hommes
Projekten lernen Kinder lesen und schreiben, Jugendliche werden in
Handwerksberufen wie Bäcker, Schreiner oder Mechaniker ausgebildet.
So sind sie nicht auf das Geld der Paramilitärs angewiesen, die
freiwilligen Nachwuchskämpfern 800 Mark im Monat bieten - ein
unwiderstehliches Angebot für viele.
Auch in anderen Ländern wie Burma, Indonesien oder Philippinen
fördert terre des hommes Projekte, die Kindern aus Kriegsgebieten
helfen und sie davor bewahren, als Soldaten rekrutiert zu werden.
verantwortlich: terre des hommes-Pressereferat
Foto eines Kindersoldaten und weitere Informationen: terre des
hommes-Pressereferat, Ralf Willinger, Telefon: 05 41 / 71 01-174;
Interviews mit Andreas Rister in Genf möglich
Andreas Rister und Ralf Willinger sind vor wenigen Tagen aus
Kolumbien zurückgekehrt und können auch speziell über die Lage von
Kindern in Kolumbien berichten

Original-Content von: terre des hommes Deutschland e. V., übermittelt durch news aktuell

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