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DIE ZEIT

Gräfin Schönfeldt: Deutsche tendieren immer noch zu langweiligen Kinderbüchern

Hamburg (ots)

Sybil Gräfin Schönfeldt, erfahrene Kinder- und
Jugendbuchkritikerin, attestiert den Deutschen eine Vorliebe für
belehrende Bücher: "Deutsche scheinen leider immer noch fixiert zu
sein auf pädagogische Wirkung, auf irgendeine Botschaft, die das Kind
durch das Buch vermittelt bekommen soll. Ich bitte die übliche
Ungerechtigkeit einer kurzen Formulierung zu entschuldigen: Deutsche
tendieren eher zu den langweiligeren, gut gemeinten Kinderbüchern."
Schuld sei die "unselige Trennung zwischen ernster
Erwachsenenliteratur (...) und irgendwelchem pädagogischen Zeugs für
Kinder", sagt sie der ZEIT. "Ich fürchte", so die Gräfin, "es gibt
doch so etwas wie Nationaleigenschaften beim Umgang mit Literatur -
obwohl ich mich lange gegen diesen Gedanken gewehrt habe." Briten
würden intelligente Unterhaltung für ihre Kinder kaufen, im
angel-sächsischen Sprachraum gebe es auch keine Trennung zwischen
Autoren, die für Erwachsene und Autoren, die für Kinder schrieben.
Um Kinder zum Lesen zu motivieren, brauche es außer guten
Geschichten auch einen festen Platz des Lesens im Alltag: "Ich würde
gerade die Jungen nicht quälen mit verordnetem Selbstlesen, wenn sie
nicht mögen. Aber ich würde dafür sorgen, dass das Vorlesen eine
normale menschliche Familienäußerung ist, die im Alltag ihren festen
Platz hat, zum Beispiel beim Abendbrot. Ich kenne eigentlich keine
kleinen Jungen, die partout keine spannenden Geschichten hören
wollen."
Das komplette ZEIT-Interview der ZEIT Nr. 10 vom 2. März 2006
senden wir Ihnen gerne zu.
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Elke Bunse, DIE ZEIT
Presse-und Öffent-lichkeitsarbeit (Tel.: 040/3280-217, Fax:
040/3280-558, E-Mail:  bunse@zeit.de)

Original-Content von: DIE ZEIT, übermittelt durch news aktuell

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