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DIE ZEIT

Müntefering: Agenda 2010 - Türöffner für Reformprozess

Hamburg (ots)

Der Vorsitzende der SPD-Fraktion Franz Müntefering
hat sich zu einem grundlegenden Wandel sozialdemokratischer
Regierungspolitik bekannt. "Wenn man beginnt, eine tief greifende
Erneuerung zu wollen", erklärt Müntefering in einem Interview mit der
ZEIT, "muss man einige Dinge anders sehen und anders machen, als wir
das noch im letzten Jahr getan haben."
Die von der Bundesregierung heute in die Wege geleiteten
Reformmaßnahmen habe er "vor einem Jahr weder so gesehen, noch
befürwortet." Als Auslöser für die politische Kehrtwende bezeichnet
er die enttäuschten Konjunkturerwartungen. Damals habe man in der
Koalition begriffen: "Wir können nicht mehr abwarten, bis die
Konjunkturentwicklung die Strukturprobleme löst." Laut Müntefering
hat die jüngste Entwicklung den Glauben an automatische
Wohlstandszuwächse nachhaltig erschüttert: "Wir haben fünfzig Jahre
Wachstum erlebt und wir sind wie selbstverständlich davon
ausgegangen, dass wir immer Wohlstandsland bleiben werden." Deshalb
müsse die Politik in Deutschland heute "eine andere Tonart
anschlagen". Mit einer "Mentalität des ungetrübten Optimismus und der
Wachstumsgläubigkeit", so Müntefering, könne das Land die künftigen
Herausforderungen von Globalisierung, Schuldenkrise und
demographischer Entwicklung nicht bestehen.
Die Agenda 2010 bezeichnet er lediglich als "Türöffner" für einen
Reformprozess, "der dieses Jahrzehnt dauern wird". Die Widerstände
aus der SPD und den Gewerkschaften sieht der Fraktionschef schwinden:
"Am Ende des Jahres, so ist meine Prognose, werden alle im Lande an
dem Ufer des Flusses sein, das Erneuerung heißt."
Das komplette ZEIT-Interview (DIE ZEIT Nr. 29, EVT 10. Juli 2003)
   dieser Meldung stellen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
Für Rückfragen melden Sie sich bitte bei 
Elke Bunse
DIE ZEIT Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: 040 / 3280 - 217
Fax:     040 / 32 80 - 558
E-mail:  bunse@zeit.de

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