Alle Storys
Folgen
Keine Story von Playboy mehr verpassen.

Playboy

Toni Schumacher: Vereine sollten Nationalmannschaft wieder mehr unterstützen
"Wir gingen von anderen Werten aus" - Kein Verständnis für Effenberg

München (ots)

Torwart-Legende Harald "Toni" Schumacher hat sich
hinter den Teamchef der Fußball-Nationalmannschaft, Erich Ribbeck,
gestellt und gleichzeitig ein größeres Engagement der Vereine für das
Team befürwortet. Der DFB habe Ribbeck "nicht mal eben aus dem Hut
gezaubert", sagte Schumacher in einem Interview der Zeitschrift
"Playboy". Ribbeck sei ein erfahrener Trainer. "Aber vielleicht wäre
es an der Zeit, dass die Nationalmannschaft wieder mehr Unterstützung
von den Vereinen bekommt." Die Vereine sollten ihre Spieler dazu
motivieren, zur Nationalelf zu fahren. "Wenn Uli Hoeneß sagt, da
fahre nur die zweite Wahl hin, soll er doch den Effenberg dazu
bringen, dass er wieder für Deutschland spielt."
Auf die Frage, warum jungen Spielern heute der Siegeswille fehle,
antworte Schumacher: "Wir gingen von anderen Werten aus." Er habe als
Nationalspieler um 1980 herum 220.000 Mark jährlich beim 1. FC Köln
erhalten. Heute bekämen die Stars "von meinem damaligen Kaliber" bis
zu sechs Millionen. Durchschnittliche Spieler hätten 1980 um die
100.000 Mark jährlich bekommen, Spieler von ähnlichem Format
erhielten heute etwa zwei Millionen. "Die müssen einen verdammt guten
Charakter mitbringen, wenn sie trotz Verletzung auflaufen. Weil jede
Verletzung das Ende der Karriere bedeuten kann." Die
Nationalmannschaft sei damals für die Spieler ein gutes Sprungbrett
gewesen, da seien Sponsoren auf sie aufmerksam geworden. "Bernd
Schuster, der 1980 zurücktrat, konnte ich genauso wenig verstehen wie
heute Stefan Effenberg." Jungen Spielern ersetze heute sicherlich oft
das Geld den Ruhm.
"Wenn oben viel verdient wird, zieht das andere nach. Und wie
schaffen es die Engländer wohl, uns die jungen Talente wegzukaufen?"
Selbst bei den 15-,16-, 17-Jährigen gehe es um das Finanzielle. Geld
zu verdienen sei heute einfacher als früher. Die Jungs würden durch
das System geprägt. Bei Fortuna Köln habe er einen sehr jungen
Spieler geholt, "der in der Landesliga auf Asche spielte". Am
nächsten Tag habe der Spieler mit Betreuer und Anwalt bei Fortuna auf
der Matte gestanden.

Rückfragen bitte an:

Chefredaktion "Playboy"
Tel.: 089/6786-7400

Original-Content von: Playboy, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Playboy
Weitere Storys: Playboy