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PwC Deutschland

Gegen den Trend: Bergbau-Unternehmen und Flughafenbetreiber nehmen Kurs auf die Börsen

Frankfurt am Main (ots)

IPO Watch Europe von PwC analysiert drittes Quartal 2002: Deutsche
Börse reagiert mit Schließung des Neuen Marktes und neuer
Segmentierung auf anhaltenden Rückgang der Neuemissionen / London
bleibt Europas größter IPO-Markt / Stärkste Rückgänge bei
Finanzdienstleistern / Bergbau-Unternehmen und Airport-Betreiber
streben an die Börsen
Aufgrund der anhaltenden Marktschwäche setzte sich der Rückgang
der Neuemissionen (Initial Public Offering, IPO) im vergangenen
Quartal fort. So wagten im dritten Quartal dieses Jahres lediglich 34
Unternehmen den Gang an europäische Börsen, während im
Vergleichszeitraum des Vorjahres 72 Neuemissionen zu verzeichnen
waren. Das Emissionsvolumen sank in Europa von rund fünf Milliarden
Euro im dritten Quartal 2001 auf knapp eine Milliarde Euro im
aktuellen Beobachtungszeitraum, was einem Rückgang von etwa 80
Prozent entspricht. Diese starke Reduktion ist vor allem auf das hohe
Emissionsvolumen von rund 3,7 Milliarden Euro des seit Juli 2001 an
der Londoner Börse notierten Finanzdienstleisters Friends Provident
zurückzuführen.
Zu diesen Ergebnissen kommt die aktuelle Ausgabe des IPO-Watch
Europe von PwC, der quartalsweise die wichtigsten Börsen und
Markt-segmente in den 15 EU-Staaten, der Schweiz und Norwegen
analysiert.
Deutsche Börse ergreift konkrete Maßnahmen
Die Börsen reagieren inzwischen mit konkreten Maßnahmen auf den
anhaltenden Rückgang der Neuemissionen. So will die Deutsche Börse
mit der Schließung des Neuen Marktes und einer neuen Segmentierung
den Kapitalmarkt für Emittenten und Investoren wieder attraktiver
gestalten. "Nachdem sich mit lediglich zwei Neuemissionen im dritten
Quartal 2002 die Anzahl der IPOs im Vergleich zum Vorjahr halbiert
hat und das Emissionsvolumen von 243 Millionen Euro auf 119 Millionen
Euro sank, will die Deutsche Börse nun einen Schluss-Strich unter das
Kapitel Neuer Markt ziehen", erläutert Roland Pruss, Partner bei PwC
und Leiter der IPO-Beratung in Deutschland.
London nach wie vor Europas größter IPO-Markt
Von den 34 europäischen Börsengängen im dritten Quartal 2002 fand
mehr als die Hälfte (19) in London statt. Im Vergleichsquartal des
Vorjahres betrug der Anteil der Londoner Börse mit 32 von 72
Börsen-gängen 44 Prozent. Das Emissionsvolumen in London sank von 3,8
Milliarden Euro im dritten Quartal 2001 um 87 Prozent auf 505
Millionen Euro im aktuellen Beobachtungszeitraum. 80 Prozent der
Börsenneulinge in Großbritannien notieren am Alternative Investment
Market (AIM), dem Wachstumssegment für kleinere Unternehmen an der
Londoner Börse.
Der relativ hohe Anteil der Notierungen an der Londoner Börse ist
einer der Gründe, warum 63 Prozent der Unternehmen, die im dritten
Quartal 2002 an die Börse gingen, nach UK-GAAP bilanzieren. Lediglich
eines der neu am AIM notierten Unternehmen bilanziert nach IAS.
Flaute an restlichen europäischen Börsen
Der europäische Börsenverbund Euronext konnte im dritten Quartal
2002 mit sieben Neuemissionen nur halb soviele Börsengänge
verzeichnen wie im Vorjahresquartal. Das Emissionsvolumen sank von
125 Millionen auf 31 Millionen Euro. An den Börsen in Dublin,
Kopenhagen, Madrid, Oslo, Stockholm, Österreich und der Schweiz
fanden keine Neuemissionen statt. In Irland und Österreich wird
jedoch in diesem Jahr noch mit jeweils einem Börsengang gerechnet.
Bergbau-Unternehmen streben an die Börse
Seit dem zweiten Quartal 2002 sinken die IPO-Aktivitäten in der
Dienstleistungsbranche sowie im Bereich Software und
Computer-Services. Im Dienstleistungssegment sank die Anzahl der
Börsengänge von fünf im Vorjahresquartal auf vier im dritten Quartal
2002 und bei den Software und Computer-Services von drei im dritten
Quartal 2001 auf zwei Neuemissionen im vergangenen Quartal. Die
stärksten Einbußen verzeichnete die Finanzdienstleistungsbranche mit
einem Rückgang von neun auf zwei Börsengange im Vergleich zum dritten
Quartal 2001.
Allein im Bereich Bergbau gibt es eine gegenläufige Entwicklung:
So wagten im dritten Quartal 2001 zwei, im zweiten Quartal 2002 vier
und im vergangenen Quartal sogar fünf Bergbau-Unternehmen den Gang an
die Börse. Die fünf Börsenneulinge aus dem dritten Quartal 2002 sind
alle in Großbritannien notiert, vier von ihnen am AIM.
Weitere Börsengänge von Airport-Betreibern zu erwarten
Kurzfristig ist noch mit einigen IPOs zu rechnen. Unternehmen wie
Cazenove, Arthur Shaw & Co., Virgin Mobiles und THB Group planen den
Gang an einen europäischen Börsenplatz. Im Rahmen der europaweiten
Privatisierung von Flughäfen erwarten die PwC-Experten zudem unter
Airport-Betreibern in den nächsten zwei Jahren einen verstärkten
Trend zum Börsengang. Die Frankfurter Fraport AG ist bereits seit
2001 im amtlichen Handel notiert. Branchenweit gilt der Betreiber des
Amsterdamer Flughafens Schiphol als nächster Börsenkandidat. Die
anstehende große Privatisierungswelle in Frankreich wird darüber
hinaus nach Meinung der Euronext Paris zum Börsengang der Air France
bis Anfang 2003 führen. Weitere Kandidaten sind Electricité de France
(EdF), Gas de France und der Flugzeughersteller Snecma.
Emissionsvolumen in den USA deutlich höher als in Europa
Die New York Stock Exchange und die NASDAQ verzeichneten von Juli
bis September 2002 lediglich acht Börsengänge, im Vorjahresquartal
waren es noch 15. Das Emissionsvolumen der US-amerikanischen Börsen
stieg dagegen fast um das Dreifache auf nahezu 5,5 Milliarden
US-Dollar, nicht zuletzt wegen des fast fünf Milliarden US-Dollar
umfassenden Börsengangs der CIT-Gruppe (Finanzdienstleister) im Juli
2002. Das US-amerikanische Emissionsvolumen überstieg damit das
Emissionsvolumen in Europa deutlich um mehr als 440 Prozent, obwohl
die europäischen Börsen deutlich mehr IPOs verzeichneten.
Für die Redaktion:
PwC ist in Deutschland nach dem Verkauf ihrer IT-Consultingsparte
an IBM mit über 9.000 Mitarbeitern und einem Umsatzvolumen von 1,1
Milliarden Euro nach wie vor eine der führenden Prüfungs- und
Beratungsorganisationen. An 39 Standorten in Deutschland arbeiten
unsere Mitarbeiter für nationale und internationale Mandanten jeder
Größe. Unsere Kerndienstleistungen umfassen die Wirtschaftsprüfung
und prüfungsnahe Dienstleistungen, Steuerberatung sowie Corporate
Finance-Beratung. Die Rechtsberatung wird durch die unabhängige
Gesellschaft PwC Veltins angeboten. Die PwC Corporate
Finance-Beratung berät bei Unternehmensübernahmen und -veräußerungen
sowie bei Finanzierungsfragen in allen Unternehmensphasen. Von
weltweit rund 7.000 Corporate Finance-Beratern des Verbunds arbeiten
rund 900 in Deutschland an nationalen und internationalen Projekten.
Weitere Informationen erhalten Sie bei:
Roland Pruss
Corporate Finance-Beratung
PricewaterhouseCoopers
Tel.: 0221 / 2084 - 267
Fax:  0221 / 2084 - 330
E-mail:  roland.pruss@de.pwcglobal.com
Sandra Werning
PricewaterhouseCoopers
Konzernkommunikation / Presse
Tel.: 069 / 95 85 - 15 64
Fax:  069 / 95 85 - 33 31
E-mail:  sandra.werning@de.pwcglobal.com

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