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NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers fordert "europäische Leitkultur" für den Umgang mit Zuwanderung - In deutschen Großstädten ticke "soziale Zeitbombe

Essen (ots)

NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers hat angesichts
der Tatsache, dass das Zusammenleben von Ausländern und Migranten mit
der deutschen
Bevölkerung  immer noch schwierig sei, vor dramatischen Entwicklungen
gewarnt. "Schon in wenigen Jahren ist die Hälfte aller Jugendlichen 
in deutschen Großstädten ausländischer Herkunft. Hier tickt eine 
soziale Zeitbombe, wenn wir diesen Jugendlichen keine besseren 
Bildungschancen eröffnen", erklärte der CDU-Politiker bei der 
EBU-Medienkonferenz in Essen, die sich an zwei Tagen mit Fragen zu 
Migration und Integration befasst. Rüttgers sah die Lösung "der 
vielleicht wichtigsten gesellschaftspolitischen Herausforderung" in 
der Besinnung auf gemeinsame Werte. "Die europäische Leitkultur, die 
Werte der Aufklärung und des Humanismus müssen Richtschnur für das 
Zusammenleben unserer Gesellschaft sein." Wer seine eigene Kultur 
verleugne, sei auch nicht in der Lage, Menschen mit anderen sozialen 
und kulturellen Hintergründen zu verstehen.
In diesem Zusammenhang forderte der NRW-Regierungschef die Menschen 
in Europa auf, selbstbewusst auf ihre Werte zu blicken, die auch von
Migranten als Grundlage des Zusammenlebens akzeptiert werden müssten.
"Ein Bekenntnis zur gemeinsamen europäischen Leitkultur bedeutet, für
die grundlegenden Werte unseres Zusammenlebens einzustehen und das 
auch von anderen einzufordern", meinte Rüttgers. Der 
NRW-Ministerpräsident sah eine Verpflichtung der europäischen 
Politik, eine gemeinsame Strategie im Umgang mit Zuwanderung zu 
entwickeln.
Gerade den Medien komme eine große Verantwortung zu, über 
Migrations-und Ausländerthemen angemessen zu berichten. Zum einen 
müssten die deutschen Bürger mehr über Zugewanderte erfahren, "wir 
brauchen aber auch eine fundierte Berichterstattung für 
Zugewanderte".  Diesen Dialog der Kulturen auszubauen, sei eine der 
vornehmsten Aufgaben der Medien. Dabei müssten auch Spannungen 
ausgehalten werden. "Wenn beispielsweise eine Operninszenierung aus 
Angst vor Islamisten vom Spielplan genommen wird, dann ist das ein 
falsches Signal", erklärte Rüttgers.

Pressekontakt:

Annette Metzinger, WDR-Pressestelle, Telefon 0201 - 319-5870
Uwe-Jens Lindner, WDR-Pressestelle, Telefon 0201 - 319-5870

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