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CDU/CSU - Bundestagsfraktion

Schauerte: Keine Ministererlaubnis für Berliner Zeitung

Berlin (ots)

Zur anstehenden Entscheidung des
Bundeswirtschaftsministers im Ministererlaubnisverfahren um die
Berliner Zeitung erklärt der Berichterstatter für Wettbewerbsrecht
und mittelstandspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion,
Hartmut Schauerte MdB:
Die Holtzbrinck-Verlagsgruppe, die in Berlin derzeit bereits den
Tagesspiegel herausgibt, möchte das Konkurrenzblatt Berliner Zeitung
erwerben. Das Bundeskartellamt und die Monopolkommission haben sich
beide eindeutig gegen diese Fusion ausgesprochen, da dieser
Zusammenschluss zur Entstehung einer überragenden marktbeherrschenden
Stellung auf dem regionalen Berliner Zeitungsmarkt führen würde.
Daneben gibt es sehr ernstzunehmende Expertenmeinungen, die davon
ausgehen, dass hier aufgrund der grundgesetzlich vorgeschriebenen
strikten Neutralität der Politik im Pressewesen das
Ministererlaubnisverfahren nicht angewendet werden darf.
Jenseits aller rechtlichen Problematik, ob eine Ministererlaubnis
hier überhaupt zulässig ist, ist eine Anbieterkonzentration im
Anzeigenmarkt und gleichzeitig eine abnehmende journalistische
Meinungsvielfalt für die gesamte Presselandschaft zu befürchten. Die
Erfahrung mit Pressekonzentration in den alten Bundesländern hat
eindeutig gezeigt, dass auch bei selbständigen Redaktionseinheiten
mit einem nachlassenden journalistischen Wettbewerb und einem
Rückgang der publizistischen Vielfalt zu rechnen ist. Diese Gefahr
ist auch durch ein Stiftungsmodell, wie es von der Holtzbrinkgruppe
angeboten wurde, nicht dauerhaft zu vermeiden. Auch die bloße
Drohung, den Tagesspiegel bei Scheitern des Zusammenschlusses
einzustellen, darf nicht zu einer höchst bedenklichen und ggf.
rechtswidrigen Ministererlaubnis führen. Die Voraussetzungen für eine
genehmigungsfähige so genannte Sanierungsfusion, nämlich dass der
Tagesspiegel an einen Dritten nicht veräußerbar ist, liegen nicht
vor. Es ist nicht zu erkennen, dass im Falle der Nichtfortführung des
Tagesspiegels durch das Unternehmen kein Käufer am Markt zu finden
ist, der diese Zeitung unabhängig weiterführen würde.
Wenn die Verlagsgruppe Holtzbrinck nach eigenen Angaben das
unternehmerische Interesse am Tagesspiegel ernsthaft verloren haben
sollte, dann liegt es in der unternehmerischen Entscheidung des
Verlages, einen anderen Erwerber für diese traditionelle Zeitung zu
suchen und sicherlich auch zu finden.
Auch die besondere medienpolitische Situation und Bedeutung des
Standortes Berlin als Hauptstadt verlangt eine besondere Sensibilität
bei Fragen der Pressekonzentration. Aus medien- und
wettbewerbspolitischen Gesichtspunkten halte ich es deshalb für
unzulässig, für diesen Zusammenschluß eine Ministererlaubnis zu
erteilen. Ich gehe deshalb davon aus, dass auch der
Bundeswirtschaftsminister seine Zustimmung aus guten Gründen
verweigern wird.
ots-Originaltext: CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Digitale Pressemappe:
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=7846

Kontakt:

CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Pressestelle
Telefon:(030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
Email:fraktion@cducsu.de

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