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Pfeiffer: Zerschlagung ist kein Allheilmittel - Union fordert erweitertes Drittes Binnenmarktpaket

Berlin (ots)

Zur den Vorschlägen der EU-Kommission für ein
Drittes Energiebinnenmarktpaket erklärt der Koordinator in 
Energiefragen, Dr. Joachim Pfeiffer MdB:
Die Unionsfraktion begrüßt die Absichten der EU-Kommission mit dem
Dritten Binnenmarktpaket Wettbewerb und Marktintegration 
voranzubringen. Nur funktionierender Wettbewerb bringt bezahlbare 
Energiepreise für Bürger und Unternehmen. Im Ziel sind wir uns daher 
mit der EU-Kommission einig. Zahlreiche Punkte des Pakets sind 
richtig und wichtig, wie etwa die Investitionsschutzklausel, die 
ausländischen Staatsfonds und Unternehmen eine Übernahme der Strom- 
und Gasnetze erschwert.
Doch der zentrale Kern des Pakets ist aus unserer Sicht zu eng 
geschnürt. Die EU-Kommission stellt die Mitgliedsstaaten vor die 
Wahl, ihre Versorgungsunternehmen eigentumsrechtlich aufzutrennen 
oder den Netzbetrieb einem Treuhänder zu übergeben. Aus unserer Sicht
eindeutig zu wenig.
Die rechtliche Zerschlagung der Unternehmen ist kein Allheilmittel
auch wenn die EU-Kommission dies so verkauft. Deutschland braucht 
Instrumente, die zügig greifen, um den Wettbewerb voranzubringen. Die
eigentumsrechtliche Trennung träfe Deutschland in einer Phase, wo das
zweite Binnenmarktpaket noch in der Umsetzung ist. Wir würden zum 
dritten Sprung ansetzen, ohne zu wissen, wo wir nach dem zweiten 
gelandet sind.
Weitere wichtige Gründe gegen die vollständige 
Eigentumsentflechtung sind:
- Stillstand beim Wettbewerb, da Jahre verloren gehen mit politischen
und rechtlichen Auseinadersetzungen über die Entflechtung,
- Mitgliedsstaaten wie Deutschland mit privaten Unternehmen im 
Energiesektor wären benachteiligt, da die EU-Kommission den Besitz 
von Netz und Produktion in staatlicher Hand akzeptiert,
- eine Zerschlagung gewährleistet nicht automatisch freien und fairen
Netzzugang, so dass die Regulierung der Netze weiterhin bestehen 
bleiben muss.
Die Brüsseler Pläne bieten zum "Ownership Unbundling" mit dem 
ISO-Modell leider keine echte Alternative. Dabei bleiben die Netze 
zwar im Besitz der Verbundunternehmen, doch wird deren Verwaltung 
einem unabhängigen Treuhänder übergeben. Das ist nicht nur viel zu 
aufwändig und bürokratisch, sondern nicht praktikabel. Italien hat 
aus diesen Gründen seine ISO-Verwaltung der Netze abgeschafft.
Wir fordern, das Dritte Binnenmarktpaket zu erweitern. Eine 
nationale Ausgestaltung darf nicht eingeengt sein, denn die 
Ausgangslage in den Mitgliedsstaaten ist unterschiedlich. Auch wenn 
in zahlreichen Mitgliedsländern das "Ownership Unbundling" bereits 
umgesetzt ist, so kann Brüssel nicht alle über einen Kamm scheren. 
Wir unterstützen die Bundesregierung dabei, weitere 
Entflechtungsoptionen durchzusetzen.
Der Bundeswirtschaftsminister hat ein schlagkräftiges Paket zur 
Beschleunigung des Wettbewerbs auf den Weg gebracht. Mit der 
Anreizregulierung, Kraftwerksanschlussverordnung und einem 
verschärften Kartellrecht werden wir in kurzer Zeit mehr erreichen, 
als mit einem langatmigen Verfahren, um die strikte Trennung von Netz
und Produktion durchzusetzen. Sie ist allenfalls eine allerletzte 
Möglichkeit, wenn der Wettbewerb im Strom- und Gasmarkt in Zukunft 
ausbleibt.

Pressekontakt:

CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Pressestelle
Telefon: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
Email: fraktion@cducsu.de

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