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ZDF-Politbarometer Juni 2006
Erneut Verluste für CDU/CSU
Mehrheit meint: Deutschland ist ein guter WM-Gastgeber

Mainz (ots)

In der politischen Stimmung verschlechtert sich die
Union erneut und kommt jetzt auf 39 Prozent (minus 4), während die
SPD unverändert 31 Prozent erreicht. Die FDP verliert auf 9 Prozent
(minus 1), zulegen können dagegen die Linke.PDS mit 7 Prozent (plus
2) und die Grünen mit 10 Prozent (plus 1).
Wenn schon am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, würden
längerfristige Überzeugungen und Bindungen an die Parteien eine
größere Rolle spielen. Dies berücksichtigt die Politbarometer-
Projektion: Die CDU/CSU käme demnach auf 39 Prozent (minus 2) und
die SPD unverändert auf 32 Prozent. Die FDP erhielte 9 Prozent und
die Grünen 8 Prozent, jeweils unverändert zum Vormonat. Auf die
Linke.PDS entfielen jetzt 8 Prozent (plus 1) und auf die sonstigen
Parteien zusammen 4 Prozent (plus 1).
Die Arbeit der Bundesregierung wird zwar weiterhin von einer Mehrheit
der Befragten (60 Prozent) positiv bewertet, im Vergleich zum Beginn
ihrer Regierungszeit hat die Zufriedenheit aber nachgelassen (Dez.
2005: 66 Prozent). Fast verdoppelt hat sich mit 33 Prozent seither
der Anteil der Wahlberechtigten, der die Arbeit der Großen Koalition
als schlecht bezeichnet (Dez. 2005: 17 Prozent), 8 Prozent können
dies nicht beurteilen (Dez. 2005: 17 Prozent).
Bei der Bewertung der zehn wichtigsten Politiker und Politikerinnen
hat sich wenig verändert: Die Liste der Top Ten wird weiterhin
angeführt von Angela Merkel. Mit einem Durchschnittswert auf der +5/-
5-Skala von 1,8 (Mai: 2,0) verschlechtert sie sich damit zum zweiten
Mal hintereinander. Danach folgen Matthias Platzeck mit 1,5 (Mai:
1,6) und Kurt Beck ebenfalls mit 1,5 (Mai: 1,7). Auf Platz vier liegt
Frank-Walter Steinmeier mit unveränderten 1,3, dann Peer Steinbrück,
der sich mit 1,2 (Mai: 1,1) leicht verbessert. Es schließen sich an
Wolfgang Schäuble, der mit 0,9 (Mai: 1,0) etwas schlechter bewertet
wird und Franz Müntefering, der mit 0,8 (Mai: 0,7) etwas zulegen
kann. Ursula von der Leyen kommt mit leichten Verlusten auf 0,6 (Mai:
0,7). Auf Platz neun liegt Guido Westerwelle mit unverändert 0,0, vor
Edmund Stoiber, der mit minus 0,8 (Mai: minus 0,7) als Einziger im
Negativbereich bleibt.
In den nächsten Wochen sollen weitere Reformmaßnahmen auf den Weg
gebracht werden. Der Bundeskanzlerin wird, über die Parteigrenzen
hinweg, von einer Mehrheit der Befragten Durchsetzungsfähigkeit
bescheinigt: 74 Prozent glauben, dass Angela Merkel sich in
wichtigen politischen Fragen eher durchsetzt, und 19 Prozent
bezweifeln dies (weiß nicht: 6 Prozent).
Bei den anstehenden Reformmaßnahmen im Gesundheitswesen plädiert
eine Mehrheit für tiefgreifende Veränderungen: 67 Prozent sprechen
sich für eine grundlegende Reform des gesamten Gesundheitssystems
aus, nur 26 Prozent setzen auf einzelne Reformmaßnahmen innerhalb
des bestehenden Systems, und 7 Prozent äußern sich hierzu nicht.
Diese Einschätzung wird von den Anhängern aller Parteien geteilt.
Gleichzeitig sind beim Thema Gesundheitsreform die Erwartungen an
die Große Koalition aber eher gering. Fast drei Viertel (74 Prozent)
glauben nicht, dass die Regierung jetzt die Probleme im
Gesundheitswesen für längere Zeit lösen wird, 23 Prozent trauen ihr
dies zu (weiß nicht: 3 Prozent). Skepsis herrscht hier auch bei den
Anhängern von Union (63 Prozent) und SPD (70 Prozent), wenn auch
nicht ganz so große wie bei den Anhängern der Oppositionsparteien
(FDP: 82 Prozent, Linke.PDS: 88 Prozent, Grüne: 83 Prozent).
Auch nach dem Beginn der Beitrittsverhandlungen stößt ein EU-
Beitritt der Türkei weiterhin auf Ablehnung: 57 Prozent sind
dagegen, dass die Türkei in einigen Jahren in die EU aufgenommen
wird, 37 Prozent sprechen sich dafür aus (weiß nicht 6 Prozent). Im
Oktober 2005 waren noch 51 Prozent gegen einen Beitritt und 43
Prozent für einen Beitritt der Türkei in einigen Jahren (weiß nicht:
6 Prozent).
Eine große Mehrheit ist davon überzeugt, dass Deutschland dem Motto
der WM "zu Gast bei Freunden" gerecht wird: 34 Prozent sind der
Meinung, Deutschland sei ein sehr guter Gastgeber, 63 Prozent halten
das Land für einen guten Gastgeber und nur 1 Prozent für einen
weniger guten Gastgeber (weiß nicht: 2 Prozent).
Die Umfragen zum Politbarometer wurden wie immer von der Mannheimer
Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der
Zeit vom 12. bis 15. Juni 2006 bei 1.210 zufällig ausgewählten
Wahlberechtigten telefonisch durchgeführt. Die Befragung ist
repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in ganz
Deutschland. Die Fehlertoleranz bei den großen Parteien beträgt 2,7
Prozentpunkte, bei den kleineren 1,4 Prozentpunkte. Das nächste
Politbarometer gibt es am Freitag, 21. Juli, nach dem "heute-
journal".
Fotos sind erhältlich über den ZDF-Bilderdienst, Telefon: 06131 -
706100, und über http://bilderdienst.zdf.de/presse/politbarometer

Rückfragen bitte an:

Pressestelle
Telefon: 06131 / 70 - 2120

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