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Jeder zweite Deutsche hat Verwandte als Soldaten im Krieg verloren
Internationale Studie zum 75. Jahrestag der Befreiung

Hamburg (ots)

Auch 75 Jahre nach Kriegsende sind fast zwei Drittel der Deutschen (63%) der Überzeugung, dass die Politik in der Bundesrepublik noch immer von den Ereignissen und dem Ausgang des Zweiten Weltkriegs beeinflusst wird. Lediglich jeder zehnte Befragte (11%) bezweifelt, dass das politische Leben in Deutschland nach wie vor durch die Geschehnisse während der NS-Zeit geprägt wird. Das ist das Ergebnis einer internationalen Umfrage des Markt- und Meinungsforschungsunternehmens Ipsos, die anlässlich des 75. Jahrestages der Befreiung vom Nationalsozialismus durchgeführt wurde.

NS-Zeit beeinflusst Polen am stärksten

Im Nachbarland Polen liegt der Anteil derer, die glauben, dass die Ereignisse während des Krieges weiterhin das politische Leben prägen, mit 67 Prozent im weltweiten Vergleich am höchsten. Doch auch in China (64%), Russland (58%), Großbritannien (54%), der Ukraine und Ungarn (je 50%) teilt eine Mehrheit der Bürger diese Auffassung. In den USA (47%), Japan (46%) und Frankreich (44%) wird der Einfluss des Zweiten Weltkrieges etwas geringer eingeschätzt, global gesehen liegt die Zustimmungsquote bei durchschnittlich 42 Prozent.

Jeder zweite Deutsche hat Verwandte als Soldaten im Krieg verloren

Die Auswirkungen des Krieges betreffen viele Menschen auch nach 75 Jahren immer noch persönlich. Mehr als sechs von zehn Deutschen (61%) haben laut eigener Aussage Verwandte oder Vorfahren, die während des Zweiten Weltkriegs in den Streitkräften gedient haben. Etwas weniger als die Hälfte aller Bundesbürger (44%) gibt an, dass Familienangehörige als Soldaten im Krieg gefallen sind. Mehr als jeder vierte Deutsche (26%) hat nach eigenen Angaben sogar Verwandte, die im Krieg als Zivilisten durch Genozid, Massaker, Bomben-angriffe, Krankheit oder Hunger umgekommen sind. Lediglich in der Ukraine (37%) und in Russland (28%) liegt dieser Anteil noch höher als hierzulande.

Deutsche sind nicht stolz auf die Rolle ihres Landes im Krieg

Während die Bürger der ehemaligen Alliiertenmächte wie z. B. Russland (83%), Großbritannien (80%), Ukraine (78%) und USA (73%) mit großer Mehrheit angeben, stolz auf die Rolle ihres Landes im Zweiten Weltkrieg zu sein, kann das in Deutschland (7%) und Japan (10%) nur eine Minderheit behaupten. Damit sind die ehemaligen Bündnispartner wenig überraschend die beiden Schlusslichter unter den insgesamt 28 befragten Nationen.

Gedenkzeremonien für jeden Zweiten immer noch wichtig

Eine Mehrheit der Befragten (55%) weltweit vertritt außerdem die Ansicht, dass es auch nach 75 Jahren immer noch wichtig ist, Zeremonien zum Gedenken an den Zweiten Weltkrieg abzuhalten. In Russland (81%), Großbritannien (80%), den Niederlanden, Australien (je 77%) und den Vereinigten Staaten (75%) erachten mehr als drei Viertel aller Bürger Ehrungen zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus für wichtig. In Deutschland hält demgegenüber nicht einmal jeder Zweite (44%) derartige Gedenkzeremonien für geboten, in Japan sogar nur 18 Prozent.

Methode:

Die Ergebnisse stammen aus der Ipsos Global Advisor-Studie "75thAnniversary of the End of World War II: A Global View" und wurden vom 20. März bis zum 03. April 2020 erhoben. Bei der Online-Umfrage wurden insgesamt 20.005 Personen aus 28 Ländern im Alter zwischen 16 und 74 Jahren interviewt.

In Australien, Brasilien, China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Kanada, Mexiko, Schweden, Spanien und den USA wurden jeweils etwa 1000 Personen befragt. In Argentinien, Belgien, Chile, Indien, Malaysia, den Niederlanden, Peru, Polen, Russland, Saudi-Arabien, Südafrika, Südkorea, der Türkei, der Ukraine und Ungarn umfasste die Stichprobe etwa 500+ Personen.

Die Stichproben in Argentinien, Australien, Belgien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Kanada, den Niederlanden, Polen, Schweden, Spanien, Südkorea, Ungarn und den USA können als repräsentativ für die erwachsene Bevölkerung dieser Länder unter 75 Jahren genommen werden.

Die Stichprobe in Brasilien, Chile, China, Indien, Malaysia, Mexiko, Peru, Russland, Saudi-Arabien, Südafrika, der Türkei und der Ukraine ist städtischer, gebildeter und/oder wohlhabender als die Allgemeinbevölkerung und sollte so betrachtet werden, dass sie die Ansichten der stärker "vernetzten" Bevölkerungsgruppe widerspiegelt.

Die Daten werden so gewichtet, dass die Stichprobenzusammensetzung jedes Marktes das demografische Profil der erwachsenen Bevölkerung gemäß den neuesten Volkszählungsdaten am besten widerspiegelt.

Wenn die Ergebnisse sich nicht auf 100 aufsummieren, liegt das an Rundungen durch die computerbasierte Zählung, erlaubte Mehrfachnennungen oder dem Ausschluss von "weiß nicht/keine Angabe" Nennungen.

Ipsos

Ipsos ist die Nummer 3 weltweit in der Marktforschungsbranche mit mehr als 18.000 Mitarbeitern und starker Präsenz in 90 Ländern.

Unsere Forschungsexperten, Analysten und Wissenschaftler verfügen über das breite Know-How von Multi-Spezialisten, das tiefe Insights in Handlungen, Meinungen und Motivationen von Bürgern, Konsumenten, Patienten, Käufern oder Mitarbeitern ermöglicht. Wir haben die große Bandbreite unserer Lösungsansätze in 18 Service Lines zusammengefasst und unterstützen damit über 5000 Kunden weltweit.

1975 in Paris gegründet, wird Ipsos bis heute von Forschern geführt. In Deutschland sind wir mit ca. 700 Mitarbeitern an sechs Standorten präsent: Hamburg, Mölln, Berlin, Frankfurt, Nürnberg und München.

Ipsos ist seit dem 1. Juli 1999 an der Euronext in Paris notiert. Das Unternehmen ist Teil des SBF 120 und des Mid-60 Index und hat Anspruch auf den Deferred Settlement Service (SRD). ISIN code FR0000073298, Reuters ISOS.PA, Bloomberg IPS:FP

www.ipsos.de | www.ipsos.com

Pressekontakt:

Dr. Robert Grimm
Director Public Affairs, Ipsos
robert.grimm@ipsos.com
+49 30 3030645 7900

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