Alle Storys
Folgen
Keine Story von INKOTA-netzwerk e.V. mehr verpassen.

INKOTA-netzwerk e.V.

Kampagne für Saubere Kleidung fordert Jeansproduzenten auf, Sandstrahlen zu verbieten

Berlin (ots)

Die Kampagne für Saubere Kleidung begrüßt es, dass Levis und H&M den totalen Stopp der Sandstrahltechnik in ihrer Produktion zum Ende 2010 angekündet haben. Die Kampagne für Saubere Kleidung fordert andere Jeansproduzenten auf, es Levis und H&M gleichzutun.

Jeans im Used-Look sind Mode. Doch dies hat tödliche Konsequenzen für die ArbeiterInnen, die Jeans sandstrahlen. Bei dieser Technik wird Sand mit hohem Druck auf die Jeans gestrahlt. Dabei sind die ArbeiterInnen hohen Konzentrationen von quarzhaltigem Sandstaub ausgesetzt, was bei vielen in nur 6 bis 24 Monaten zu Staublunge (Silikose), einer unheilbaren und nicht selten tödlich endenden Lungenkrankheit führt. Selbst mit Schutzmaßnahmen, die selten angewendet werden, besteht ein hohes Risiko der Erkrankung.

Die Kampagne für Saubere Kleidung verurteilt die Anwendung das Sandstrahlverfahren. "Es darf nicht sein, dass Tausende von Leben für einen Modetrend geopfert werden!", erklärt Julia Thimm von der Kampagne für Saubere Kleidung/INKOTA.

Allein in der Türkei sind bis Mai 2010 45 Todesfälle durch Silikose bekannt. Zwischen 2000 und 2009 waren nach Schätzungen 8.000 bis 10.000 ArbeiterInnen allein in der Türkei als Sandstrahler tätig, davon dürften 4.000 bis 5.000 von der Krankheit betroffen sein.

Nach einer Sensibilisierungskampagne hat das türkische Gesundheitsministerium im März 2009 offiziell die Sandstrahltechnik bei der Jeansproduktion in der Türkei verboten. "Wir gehen aber davon aus, dass nun das Sandstrahlen und damit das Problem nur in andere Länder mit schwächerer Gesetzgebung verlagert wird", befürchtet Thimm. "Ohne ein Umdenken der Jeansproduzenten werden auch weiterhin zahlreiche Menschen einen qualvollen Tod sterben. Diese Missachtung der Gesundheit der ArbeiterInnen muss sofort ein Ende haben."

Pressekontakt:

Julia Thimm
Koordinatorin Eilaktionen
Kampagne für Saubere Kleidung
c/o INKOTA-netzwerk e.V.
Chrysanthemenstr. 1-3
10407 Berlin
Tel:030 42 08 202-52
Mobil: 0179 90 93684
thimm@inkota.de
www.inkota.de

Original-Content von: INKOTA-netzwerk e.V., übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: INKOTA-netzwerk e.V.
Weitere Storys: INKOTA-netzwerk e.V.
  • 05.07.2010 – 10:05

    Keine Fashion ohne Fashion Victims! Protestaktion zur Berliner Fashion Week

    Berlin (ots) - Zur Eröffnung der 7. Berliner Fashion Week morgen Abend rücken die Aktivisten der Kampagne für Saubere Kleidung mit einer Jubeldemo am Bebelplatz die hässlichen Seiten der Modewelt ins Rampenlicht. Als 'Fashion Victims' machen sie auf die Opfer der Bekleidungsindustrie aufmerksam. In dramatischer Überspitzung und mit provokanten Plakaten schreien ...

  • 11.03.2010 – 13:58

    Schlampige Sicherheitskontrollen bei H&M / 21 Tote nach Fabrikbrand in Bangladesch

    Berlin (ots) - Nach einem Fabrikbrand in Bangladesch mit 21 Toten und 50 Verletzten gerät das Modeunternehmen H&M zunehmend in die Kritik. Die Kampagne für Saubere Kleidung fordert H&M jetzt auf, Sicherheitsmaßnahmen grundlegend zu überprüfen und angemessene Entschädigungen an die Opfer zu zahlen. Am 25. Februar hatte ein elektrischer Kurzschloss den Brand im ...