DLRG - Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft
Ertrinkungszahlen schnellen in die Höhe
Erschreckende Bilanz trotz
schlechten Wetters
DLRG legt Sommerstatistik vor
Hochwasseropfer
nicht eingerechnet
Bad Nenndorf (ots)
Der Sommer 2002 hatte nicht nur wegen des schlechten Wetters und der Hochwasserkatastrophe an Donau und Elbe mehr Schatten- als Sonnenseiten. Die aktuelle Ertrinkungsstatistik der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft e.V. (DLRG) trübt das Bild noch weiter: Demnach sind von Juni bis August in Deutschland 287 Menschen ertrunken, 37 mehr als noch im Jahr zuvor. In der Gesamtbilanz von Januar bis Ende August 2002 weist die Statistik der Lebensretter gar 481 Todesfälle durch Ertrinken auf, 71 mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Bedenklich ist aus Sicht der Wasserrettungsorganisation, dass die Zahlen auch nach Abzug der 22 Hochwasseropfer gestiegen sind. Ohne die Sondersituation der Hochwasserkatastrophen sind im Sommer 2002 immer noch 15 Menschen mehr ertrunken als 2002. Umgerechnet auf den Jahreszeitraum Januar bis August weist die Statistik einen Anstieg um 49 Todesfälle durch Ertrinken auf.
Häufigster Unfallort sind wie in den vergangenen Jahren erneut die unbewachten Binnengewässer. An Flüssen, Seen, Bächen oder Teichen ertranken im Jahr 2002 bisher 318 Personen. Rückläufig ist dagegen die Zahl der Ertrinkungsfälle im Meer. Hier kamen bis Ende August 28 Personen ums Leben, gegenüber 37 im gesamten Jahr 2001. Die Lebensretter führen dies auf das schlechte Wetter in der Urlaubssaison zurück. Auch wenn die Gesamtzahl um 19 Ertrinkungsfälle auf 87 sank, ist Bayern nach wie vor das Bundesland mit den meisten Ertrinkungsfällen, gefolgt von Nordrhein-Westfalen (71) und Baden-Württemberg sowie Niedersachsen (je 36) Fälle.
Die häufigsten Unfallursachen sind nach Angaben der DLRG Unachtsamkeit, Leichtsinn und Überschätzung der eigenen Leistungsfähigkeit - oft spielt zudem Alkoholeinfluss eine Rolle.
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