Alle Storys
Folgen
Keine Story von Kölnische Rundschau mehr verpassen.

Kölnische Rundschau

Kölnische Rundschau: zu Guttenberg/Kundus

Köln (ots)

Auch wenn der smarte junge
Bundesverteidigungsminister es weit von sich weist: Die Affäre um die
Bombardierung von Tankwagen in Kundus hat eine Schwelle erreicht, in 
der es auch um seinen Sessel geht.
Die Frage steht im Raum: Hat Karl-Theodor zu Guttenberg das Parlament
und die Öffentlichkeit belogen, als er den Rauswurf seines 
altgedienten Staatssekretärs und des langjährigen Generalinspekteurs
damit begründete, beide hätten ihm Informationen "nicht vorgelegt"?
Jetzt wehren sich die Betroffenen mit Indiskretionen - unterstützt 
wohl von "alten Vertrauten" im Bendlerblock, die das Vorgehen des 
forschen Neulings missbilligen. Nur so ist zu erklären, dass immer 
neue Details über die Beteiligung deutsche KSK-Soldaten oder sogar
höheren US-Kommandostellen an verschiedene Medien durchsickern. Dies 
zeigt, dass der neue Minister sein Haus nicht im Griff hat. Ein 
Debakel für Guttenberg. Schnell muss geklärt werden, was der Minister
zu welchem Zeitpunkt über die Bombenabwürfe wusste. Die Fakten müssen
auf den Tisch des Verteidigungsausschusses. Zugleich müssen dringend 
die Fragen zu den Einsatzregeln beantwortet werden. Die so genannten 
"Rules of Engagement" waren ja nach Attacken
auf deutsche Soldaten bei Kundus Mitte des Jahres verändert
worden. Unbestritten ist, dass die Änderungen deutsche Soldaten in 
die Lage versetzen, Taliban anzugreifen, selbst wenn diese nicht 
zuerst gefeuert hatten. Sah sich Oberst Klein durch die Neuregelung 
ermutigt, den Schlag gegen die Tanklaster zu führen? Offenbar
fürchtete er nicht nur eine Gefahr für das Lager sondern sah
und nutzte die Chance, Taliban - vielleicht sogar lokale Anführer - 
gezielt zu "vernichten". Klar ist: Es stehen Vorwürfe im Raum, die 
das Kanzleramt, den alten und den neuen Verteidigungsminister 
belasten. Gelingt Guttenberg nicht bald ein Befreiungsschlag,
kann es gut sein, dass die Kanzlerin bald erneut ihr Kabinett 
umbilden muss.

Pressekontakt:

Kölnische Rundschau
Engelbert Greis
print@kr-redaktion.de

Original-Content von: Kölnische Rundschau, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Kölnische Rundschau
Weitere Storys: Kölnische Rundschau
  • 11.12.2009 – 18:42

    Kölnische Rundschau: Kölnische Rundschau Kommentar zum EU-Gipfel

    Köln (ots) - Starke Botschaft KATRIN TESCHNER, Brüssel,zum EU-Gipfel Na also, es geht doch: Alle 27 EU-Staaten haben zugesichert, den armen Ländern schon vor Inkrafttreten eines neuen Weltklima-Abkommens beim Aufbau von wichtigen Umweltprojekten zu helfen. Sie haben nicht nur ihren guten Willen bekundet, sondern konkrete Zahlen auf den Tisch gelegt und am Ende ein Milliarden-Hilfspaket geschnürt, das ...

  • 10.12.2009 – 19:07

    Kölnische Rundschau: Kölnische Rundschau Kommentar zur Neuverschuldung

    Köln (ots) - Kredit-Junkies RAIMUND NEUSSzur Neuverschuldung Hundert Milliarden Euro Netto-Neuverschuldung. Eine Eins mit elf Nullen. Ein so unfassbar hoher Betrag, dass man ihn sich nur vorstellen kann, wenn man ihn auf alle Einwohner Deutschlands umlegt: Jeder, vom Baby bis zum Greis, wird 2010 rechnerisch mit über 1200 Euro neuen Schulden des Bundes ...

  • 09.12.2009 – 19:23

    Kölnische Rundschau: Kölnische Rundschau Kommentar zur Bildungspolitik/Bachelor

    Köln (ots) - Späte Einsicht SANDRO SCHMIDTzur Reform des Bachelor-Studiums Reformphasen sind auch Versuchsphasen: Wenn von heute auf morgen alles neu, besser, anders werden soll, in Jahrzehnten erprobte, doch auch festgefahrene Strukturen aufzubrechen sind, kann niemand erwarten, dass alles sofort perfekt funktioniert. Kein Wunder also, dass die Umstellung der ...