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Kölnische Rundschau

Kölnische Rundschau: zu Konjunkturprognosen

Köln (ots)

von BRIGITTE SCHOLTES
Die Konjunkturexperten überbieten sich in diesen Tagen
mit negativen Prognosen: um 2,2 Prozent könnte das
Bruttoinlandsprodukt im kommenden Jahr schrumpfen, vermuten
die Experten des Münchner ifo-Instituts, die Volkswirte des
Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung
in Essen rechnen mit zwei Prozent Rückgang, gar vier Prozent
minus - wenn auch mit einer Wahrscheinlichkeit von lediglich
30 Prozent - hat der Chefvolkswirt der Deutschen Bank,
Norbert Walter zu bieten.
Wirklich seriös kann derzeit kaum ein Konjunkturforscher
seine Prognose erstellen. Denn es ist noch viel mehr Psychologie
im Spiel als sonst schon in der Wirtschaft. Mit dieser Stärke
und Nachhaltigkeit der Finanzkrise hatten sie alle nicht
gerechnet und müssen jetzt nachbessern. Das Vertrauen der 
Realwirtschaft in den Finanzmarkt ist spätestens seit
der Pleite von Lehman Brothers erschüttert. Und deshalb halten
die Unternehmen sich derzeit mit Investitionen zurück, weil sie nicht
sicher sind, wie sie finanziert werden sollen und ob die Banken dazu 
in der Lage sind.
Vorbei ist die Krise noch lange nicht, darin muss man den 
Wirtschaftsforschern wohl recht geben. Die ersten Monate des nächsten
Jahres dürften hart werden. Aber anders als in
früheren Rezessionen sind die Daten aus der Wirtschaft so
schlecht nicht. Die mittelständischen Unternehmen stehen
recht gut da, die Inflation ist niedrig, die Preise für Öl und
Benzin ebenfalls. Und vor allem letzteres hilft dem Konsum.
Helfen würde auch ein wenig mehr Mut der Bundesregierung: Eine Reform
der Einkommenssteuer ist ohnehin überfällig, warum dann nicht zügig 
beginnen und zumindest die unteren und mittleren Einkommen entlasten?
Die sind die konsumfreudigsten und könnten der Wirtschaft wieder auf 
die Beine helfen.
Man sollte zwar realistisch bleiben, sich vor zu viel Schwarzmalerei 
aber hüten. Die Wirtschaftsforscher haben zu häufig schon in der 
Vergangenheit ihre Annahmen revidieren müssen.

Pressekontakt:

Kölnische Rundschau
Jost Springensguth
print@kr-redaktion.de

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