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DBU: Im Herdenverband Naturschutz auch wirtschaftlich gestalten - Hochschule Eberswalde testet neues Weideverfahren

DBU: Im Herdenverband Naturschutz auch wirtschaftlich gestalten - Hochschule Eberswalde testet neues Weideverfahren
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Futtererträge und -qualitäten auf Grünlandflächen sind häufig minderwertig, kostendeckende Erträge oft kaum zu erwirtschaften. Die Hochschule Eberswalde testet jetzt ein neues Weideverfahren ("Mob Grazing"), bei dem Rinder dicht gedrängt im Herdenverband auf kleinen Flächen stehen und nach kurzer Zeit auf den nächsten Weideabschnitt getrieben werden. So sollen die Tiere besseres Futter finden. Die heruntergetretenen Weidereste wirken sich positiv auf Böden und Biodiversität aus.

Hiermit senden wir Ihnen eine Pressemitteilung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt. Über eine Veröffentlichung freuen wir uns. _______________________________________________________________________________________

Im Herdenverband Naturschutz auch wirtschaftlich gestalten

Hochschule Eberswalde testet neues Weideverfahren - DBU fördert mit 199.000 Euro

Eberswalde/Brandenburg. Naturschutzfachlich interessante Grünlandflächen werden in Deutschland oftmals durch Rinder oder Schafe beweidet. Futtererträge und -qualitäten dieser Flächen sind jedoch häufig minderwertig, sodass keine kostendeckenden Erträge erwirtschaftet werden können, erklärt Prof. Dr. Inga Schleip von der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde. Ein in Nordamerika und Afrika übliches alternatives Weideverfahren, das so genannte Mob Grazing, könne dieses Problem möglicherweise lösen und soll im Projekt der Hochschule erprobt werden. Dabei lasse man Rinder dicht gedrängt im Herdenverband auf kleine Flächen und treibe sie nach kurzer Zeit auf den nächsten Abschnitt. So fänden die Tiere besseres Futter, und die heruntergetretenen Weidereste wirkten sich positiv auf die Böden und die Biodiversität aus. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) fördert das Projekt fachlich und finanziell mit 199.000 Euro.

Naturschutzflächen offenhalten

"Erste Erfahrungen zu Mob Grazing im Ausland liegen vor ", so der DBU Referent für Naturschutz, Dr. Reinhard Stock. Diese würden zeigen, dass die ökonomischen Leistungen der Beweidungsform und die ökologischen Effekte eine interessante Perspektive bieten. Allerdings seien weitere wissenschaftliche Untersuchungen notwendig, um die Qualitäten dieser Form des Grünlandmanagements sicher bewerten zu können.

Weideverfahren wie in Afrika

Wenn es also gelingen würde, kostendeckend Tiere auf den Flächen zu halten, wäre das ein Gewinn für die Natur und die Landwirtschaft. "Eine sinnvolle Lösung könnte hier das Mob Grazing sein", sagt Projektleiterin Schleip. "Dabei soll das natürliche Verhalten von großen Rinderherden imitiert werden. Sie ziehen im engen Herdenverbund über das Offenland, fressen nur das beste Futter, sowie die hochwertigsten Pflanzenteile und ziehen direkt weiter." Die zurückbleibenden Pflanzenreste würden von den Tieren heruntergetreten und verblieben mit dem Kot und Harn der Tiere auf dem Feld.

Wirtschaftlich und besser für die Natur?

Sollte sich das Mob Grazing auch für Nord-Ost-Deutschland als geeignet erweisen, nehme der Grünland-Ertrag zu und die Weidezeit könne verlängert werden. Das spare Futter, das sonst im Winter einen großen Kostenfaktor darstelle. Weiterhin nähmen das Tierwohl und die Tiergesundheit zu, da durch den häufigen Weidewechsel weniger Parasiten auftreten würden. Auch für die Natur selbst sei das Verfahren sinnvoll: Die Flächen müssten nicht nachgemäht werden. Es entstehe ein abwechslungsreicher Lebensraum für Insekten und Vögel.

Test in Brandenburg

Ziel des Projektes sei es nun zu untersuchen, ob das Mob Grazing ein vorteilhaftes Weideverfahren für Naturschutzflächen in Nord-Ost-Deutschland sein könne. Getestet werde in einem Betrieb im nördlichen Teil des Biosphärenreservates Schorfheide Chorin in Brandenburg. "Wir werden die Tiere über einen Zeitraum von 30 Monaten alle sechs Wochen wiegen sowie Kot- und Blutproben entnehmen, um Gewicht und Parasitenbelastung zu bestimmen", erklärt die Projektleiterin. Zum Bewerten der ökologischen Relevanz würden die vorhandene Vegetation sowie Tagfalter- und Brutvogelbestände erfasst. Sei das Verfahren erfolgreich, habe das Vorteile für die Tiere, die Natur - und sei für die Flächeneigentümer wirtschaftlich interessant.

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Franz-Georg Elpers
- Pressesprecher -

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