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Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)

Restauriertes Chorgitter des Doms in Osnabrück Stoff für neue Fachpublikation

Osnabrück (ots)

Neuer Band der "Arbeitshefte zur Denkmalpflege in Niedersachsen"
   präsentiert Ergebnisse eines DBU-Projektes - Rostschutzproblem 
   gelöst
Ein druckfrisches Erstexemplar des neuesten Bandes der
"Arbeitshefte zur Denkmalpflege in Niedersachsen" erhielt heute im
Zentrum für Umweltkommunikation (ZUK) der Deutschen Bundesstiftung
Umwelt (DBU) deren Generalsekretär Fritz Brickwedde aus den Händen
der Präsidentin des Niedersächsischen Landesamtes für Denkmalpflege
(NLD), Dr. Christiane Segers-Glocke. "Farbige Eisengitter der
Barockzeit" ist der Titel der Veröffentlichung, die als Ergebnis
eines DBU-Förderprojektes zur Instandsetzung des barocken Chorgitters
im Osnabrücker Dom zu einer weiteren Beschäftigung mit
Schutzmaßnahmen vor Rostfraß an diesen kulturell wertvollen
Eisengittern beitragen will. Neben Erfahrungsberichten der
Restaurierungsarbeiten in Osnabrück enthält der Band unter anderem
auch Fachbeiträge zum reichen Bestand gefasster barocker Gitter in
der Schweiz und Österreich.
Segers-Glocke und Brickwedde erinnerten bei der Präsentation
daran, dass das 1664 für den Osnabrücker Dom durchbrochen gearbeitete
Eisenblech-Gitter als wertvolles Kleinod barocker Schmiedekunst
gelte, wie es im nordwestdeutschen Raum in ähnlicher Art nur noch im
Paderborner Dom zu finden sei. Untersuchungen an diesem den
Chorumgang abschließenden Gitter hätten starken Rost am Grundmaterial
sowie schollenartiges Abplatzen von Teilen der barocken Farbfassung
gezeigt. Das Kunstwerk sei als dringend restaurierungsbedürftig
eingestuft worden.
Außeneinflüsse durch Witterung und schädigende Immissionen, die
nach Zerstörung der Dächer des Domes in den letzten beiden Jahren des
Zweiten Weltkriegs von den Gewölben her eingewirkt hätten, hätten zu
diesen für Kunstwerke in Innenräumen eher ungewöhnlichen, äußerst
negativen Folgen geführt. Beschleunigt worden sei dieser Vorgang noch
durch das schwankende Innenraumklima. Als besonderes Problem der
restauratorischen Behandlung sei die Verbindung von geschmiedetem
Eisenblech mit der farbigen Fassung angesehen worden, die durch den
Rost des Trägermaterials akut gefährdet gewesen sei.
Der Einsatz von rosthemmenden Stoffen sei ein für die
Denkmalpflege innovatives Feld gewesen, auf dem noch vielfältige
praktische Erfahrungen zu sammeln gewesen seien. Der Kenntnisstand
zum Schutz solcher Metallobjekte sei bis dahin denkbar gering
gewesen. Üblich gewesen sei ein eher handwerklicher Umgang mit
Materialien und Methoden, die grob in die Substanz eingriffen und
über deren Langzeitverhalten keine ausreichenden Erfahrungen
vorgelegen hätten. In einer interdisziplinären Arbeitsgruppe aus NLD,
Domkapitel und Fachbereich Denkmalschutz / Materialkunde des
Deutschen Bergbau-Museums seien in Zusammenarbeit mit dem
mittelständischen Restauratorenbetrieb Haber & Brandner (Regensburg)
und Dombaumeister Nikolaus Demann in methodisch beispielhafter
Vorgehensweise Schutzmittel und innovative Schutzüberzüge auf ihre
vorbeugende Wirkung hin überprüft worden. Das Vorhaben habe
erhebliche weiterführende Erkenntnisse zur Beseitigung
umweltbedingter Rostschäden an Denkmälern aus Metall erbracht.
Der Band 27 der "Arbeitshefte zur Denkmalpflege in Niedersachsen"
erscheint bei CW Niemeyer Buchverlage in Hameln und ist im Buchhandel
erhältlich. Herausgeber der 112 Seiten starken Publikation mit meist
farbigen Abbildungen (ISBN: 3.8271-8027-9, Preis 12,9 Euro) sind das
Landesamt für Denkmalpflege Hannover und das Deutsche Bergbau-Museum,
Bochum.

Kontakt:

Franz-Georg Elpers
An der Bornau 2
49090 Osnabrück
Tel. 0541/9633-521
Fax 0541/9633-198
E-Mail: fg.elpers@dbu.de

Original-Content von: Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU), übermittelt durch news aktuell

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